Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.des heiligen Abendmahls. anjetzo das heilige Abendmahl zuHause empfangen, und bin gewiß, daß du auch daselbst mit deiner Gnaden- Gegenwart mich erfreuen und erqui- cken werdest. Ach! liebster Seelon- Freund! du bist ja nahe bey den Elen- den, du erfreuest die Betrübten, du hilffest denen, die zuschlagen Gemüth haben; so laß auch jetzo mein Hertz erfreuet, und meine Seele durch diese himmlische Speise und Tranck erqui- cket werden. Ich habe zwar bey ge- sunden Tagen dasselbe auch mit der Gemeine empfangen, aber leider! nicht allemal mit solcher Andacht und Auf- mercksamkeit, als es wohl billig hätte seyn sollen, weil der Menschen Viel- heit, Eitelkeit, und mein lüsternes Au- ge, viele Verhinderungen verursachet hat; nun aber sol meine Andacht nie- mand stören, da ich in meiner Ein- samkeit mich mit dir verloben und ver- einigen wil. O liebster JEsu! da ich also in heiliger Andacht dein himm- lisches G g 3
des heiligen Abendmahls. anjetzo das heilige Abendmahl zuHauſe empfangen, und bin gewiß, daß du auch daſelbſt mit deiner Gnaden- Gegenwart mich erfreuen und erqui- cken werdeſt. Ach! liebſter Seelon- Freund! du biſt ja nahe bey den Elen- den, du erfreueſt die Betruͤbten, du hilffeſt denen, die zuſchlagen Gemuͤth haben; ſo laß auch jetzo mein Hertz erfreuet, und meine Seele durch dieſe himmliſche Speiſe und Tranck erqui- cket werden. Ich habe zwar bey ge- ſunden Tagen daſſelbe auch mit der Gemeine empfangen, aber leider! nicht allemal mit ſolcher Andacht und Auf- merckſamkeit, als es wohl billig haͤtte ſeyn ſollen, weil der Menſchen Viel- heit, Eitelkeit, und mein luͤſternes Au- ge, viele Verhinderungen verurſachet hat; nun aber ſol meine Andacht nie- mand ſtoͤren, da ich in meiner Ein- ſamkeit mich mit dir verloben und ver- einigen wil. O liebſter JEſu! da ich alſo in heiliger Andacht dein himm- liſches G g 3
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des heiligen Abendmahls.
anjetzo das heilige Abendmahl zu
Hauſe empfangen, und bin gewiß, daß
du auch daſelbſt mit deiner Gnaden-
Gegenwart mich erfreuen und erqui-
cken werdeſt. Ach! liebſter Seelon-
Freund! du biſt ja nahe bey den Elen-
den, du erfreueſt die Betruͤbten, du
hilffeſt denen, die zuſchlagen Gemuͤth
haben; ſo laß auch jetzo mein Hertz
erfreuet, und meine Seele durch dieſe
himmliſche Speiſe und Tranck erqui-
cket werden. Ich habe zwar bey ge-
ſunden Tagen daſſelbe auch mit der
Gemeine empfangen, aber leider! nicht
allemal mit ſolcher Andacht und Auf-
merckſamkeit, als es wohl billig haͤtte
ſeyn ſollen, weil der Menſchen Viel-
heit, Eitelkeit, und mein luͤſternes Au-
ge, viele Verhinderungen verurſachet
hat; nun aber ſol meine Andacht nie-
mand ſtoͤren, da ich in meiner Ein-
ſamkeit mich mit dir verloben und ver-
einigen wil. O liebſter JEſu! da
ich alſo in heiliger Andacht dein himm-
liſches
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Zitationshilfe: | Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 469. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/497>, abgerufen am 22.07.2024. |