du mich also heimgesuchet, vorher dei- ne Wege hast erkennen lassen, nemlich daß des Creutzes Weg auch ein Him- mels-Weg sey, und daß du in Kranck- heit auch unserer Seelen Gutes thust. Ich sehe wohl, mein GOtt! daß du mich von der Welt wilt abziehen, du wilt mir die Welt bitter, und den Him- mel süsse machen, daß ich soll verläug- nen das ungöttliche Wesen, und die weltliche Lüste, und züchtig, gerecht, und gottselig leben in dieser Welt, daß ich soll forschen, und untersuchen mein Leben, und durch eine hertzliche Busse mich zu dir bekehren. Freylich, wenn uns wohl ist, und wir von keiner Trüb- sal wissen, so düncket uns, wir seyen nur in der Welt, daß wir irrdisch Gut sammlen, oder aber, daß wir mit der Welt schertzen, sündigen, Gesell- schafft machen, Gesellschafft halten, uns in ihre Weise, Wege, und Sitten schicken sollen: aber weil das unserer Seelen Verderben und ewige Ver-
damm-
Der Krancke erkennet
du mich alſo heimgeſuchet, vorher dei- ne Wege haſt erkennen laſſen, nemlich daß des Creutzes Weg auch ein Him- mels-Weg ſey, und daß du in Kranck- heit auch unſerer Seelen Gutes thuſt. Ich ſehe wohl, mein GOtt! daß du mich von der Welt wilt abziehen, du wilt mir die Welt bitter, und den Him- mel ſuͤſſe machen, daß ich ſoll verlaͤug- nen das ungoͤttliche Weſen, und die weltliche Luͤſte, und zuͤchtig, gerecht, und gottſelig leben in dieſer Welt, daß ich ſoll forſchen, und unterſuchen mein Leben, und durch eine hertzliche Buſſe mich zu dir bekehren. Freylich, wenn uns wohl iſt, und wir von keiner Truͤb- ſal wiſſen, ſo duͤncket uns, wir ſeyen nur in der Welt, daß wir irrdiſch Gut ſammlen, oder aber, daß wir mit der Welt ſchertzen, ſuͤndigen, Geſell- ſchafft machen, Geſellſchafft halten, uns in ihre Weiſe, Wege, und Sitten ſchicken ſollen: aber weil das unſerer Seelen Verderben und ewige Ver-
damm-
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Der Krancke erkennet
du mich alſo heimgeſuchet, vorher dei-
ne Wege haſt erkennen laſſen, nemlich
daß des Creutzes Weg auch ein Him-
mels-Weg ſey, und daß du in Kranck-
heit auch unſerer Seelen Gutes thuſt.
Ich ſehe wohl, mein GOtt! daß du
mich von der Welt wilt abziehen, du
wilt mir die Welt bitter, und den Him-
mel ſuͤſſe machen, daß ich ſoll verlaͤug-
nen das ungoͤttliche Weſen, und die
weltliche Luͤſte, und zuͤchtig, gerecht,
und gottſelig leben in dieſer Welt, daß
ich ſoll forſchen, und unterſuchen mein
Leben, und durch eine hertzliche Buſſe
mich zu dir bekehren. Freylich, wenn
uns wohl iſt, und wir von keiner Truͤb-
ſal wiſſen, ſo duͤncket uns, wir ſeyen
nur in der Welt, daß wir irrdiſch Gut
ſammlen, oder aber, daß wir mit
der Welt ſchertzen, ſuͤndigen, Geſell-
ſchafft machen, Geſellſchafft halten,
uns in ihre Weiſe, Wege, und Sitten
ſchicken ſollen: aber weil das unſerer
Seelen Verderben und ewige Ver-
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Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesichert. Die 3. Auflage erschien 1738 (z.B. VD 18 10928979).
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 426. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/454>, abgerufen am 25.11.2024.
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