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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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daß er ein Mensch und sterblich sey.
Licht, und bleibt auf ihn gegründet, entzieht er mir
sein Licht und seiner Weisheit Schein, so muß ich
ohne Licht und ohne Weißheit seyn.

5. Ich kan nichts von mir selbst: von GOtt
hab ich die Kräffte, er giebt mir Muth und Stärck,
erhält die Lebens-Säffte, durch ihn kan ich allein
mich regen, hören, sehn, trüg mich nicht seine
Hand, so würd ich bald vergehn.

6. So bin ich ja gar nichts, doch das sol mich
fromm machen, ich will die stoltze Welt in ihrem
Nichts verlachen, die sich gar viel einbildt, und auf
ein Nichts verläst, und meynet, daß ihr Nichts
doch sey das allerbest.

7. GOtt ist der allerbest, sein Alles soll vor
allen mir, der ich gar nichts bin, auf ewig wohl-
gefallen. Du einig Alles, gib, daß ich auch
jeden Tag dein Alles und mein Nichts mit
Ernst erwegen mag.

8. Du armer Mensch, du nichts, was wilt du
dich erheben? kanst du auch etwas seyn, das GOtt
dir nicht gegeben? wer da will etwas seyn, der wird
zu nichts gemacht, wer aber nichts will seyn, der
wird empor gebracht.

9. Fahr hin, o Welt! fahr hin, dein nichts
kan nicht ergetzen, wer dich vor etwas hält, weiß
nichtes hoch zu schätzen, mein alles ist mein GOtt,
dem leb und sterb nun ich, und bin durch ihn be-
glückt und selig ewiglich.

Der

daß er ein Menſch und ſterblich ſey.
Licht, und bleibt auf ihn gegruͤndet, entzieht er mir
ſein Licht und ſeiner Weisheit Schein, ſo muß ich
ohne Licht und ohne Weißheit ſeyn.

5. Ich kan nichts von mir ſelbſt: von GOtt
hab ich die Kraͤffte, er giebt mir Muth und Staͤrck,
erhaͤlt die Lebens-Saͤffte, durch ihn kan ich allein
mich regen, hoͤren, ſehn, truͤg mich nicht ſeine
Hand, ſo wuͤrd ich bald vergehn.

6. So bin ich ja gar nichts, doch das ſol mich
fromm machen, ich will die ſtoltze Welt in ihrem
Nichts verlachen, die ſich gar viel einbildt, und auf
ein Nichts verlaͤſt, und meynet, daß ihr Nichts
doch ſey das allerbeſt.

7. GOtt iſt der allerbeſt, ſein Alles ſoll vor
allen mir, der ich gar nichts bin, auf ewig wohl-
gefallen. Du einig Alles, gib, daß ich auch
jeden Tag dein Alles und mein Nichts mit
Ernſt erwegen mag.

8. Du armer Menſch, du nichts, was wilt du
dich erheben? kanſt du auch etwas ſeyn, das GOtt
dir nicht gegeben? wer da will etwas ſeyn, der wird
zu nichts gemacht, wer aber nichts will ſeyn, der
wird empor gebracht.

9. Fahr hin, o Welt! fahr hin, dein nichts
kan nicht ergetzen, wer dich vor etwas haͤlt, weiß
nichtes hoch zu ſchaͤtzen, mein alles iſt mein GOtt,
dem leb und ſterb nun ich, und bin durch ihn be-
gluͤckt und ſelig ewiglich.

Der
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[411/0439] daß er ein Menſch und ſterblich ſey. Licht, und bleibt auf ihn gegruͤndet, entzieht er mir ſein Licht und ſeiner Weisheit Schein, ſo muß ich ohne Licht und ohne Weißheit ſeyn. 5. Ich kan nichts von mir ſelbſt: von GOtt hab ich die Kraͤffte, er giebt mir Muth und Staͤrck, erhaͤlt die Lebens-Saͤffte, durch ihn kan ich allein mich regen, hoͤren, ſehn, truͤg mich nicht ſeine Hand, ſo wuͤrd ich bald vergehn. 6. So bin ich ja gar nichts, doch das ſol mich fromm machen, ich will die ſtoltze Welt in ihrem Nichts verlachen, die ſich gar viel einbildt, und auf ein Nichts verlaͤſt, und meynet, daß ihr Nichts doch ſey das allerbeſt. 7. GOtt iſt der allerbeſt, ſein Alles ſoll vor allen mir, der ich gar nichts bin, auf ewig wohl- gefallen. Du einig Alles, gib, daß ich auch jeden Tag dein Alles und mein Nichts mit Ernſt erwegen mag. 8. Du armer Menſch, du nichts, was wilt du dich erheben? kanſt du auch etwas ſeyn, das GOtt dir nicht gegeben? wer da will etwas ſeyn, der wird zu nichts gemacht, wer aber nichts will ſeyn, der wird empor gebracht. 9. Fahr hin, o Welt! fahr hin, dein nichts kan nicht ergetzen, wer dich vor etwas haͤlt, weiß nichtes hoch zu ſchaͤtzen, mein alles iſt mein GOtt, dem leb und ſterb nun ich, und bin durch ihn be- gluͤckt und ſelig ewiglich. Der

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Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 411. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/439>, abgerufen am 24.11.2024.