diese irdische Hütte meines Leibes ge- brochen, wie bald versincke ich, wie bald ist mein Leben dahin, wie bald ists um mich gethan, wenn du durch deine göttliche Macht und durch deine Vater-Hand mich nicht hältest, und nach deiner Barmhertzigkeit und gnä- digen Verheissung mir beysteheft. Dein Beystand ist mir sehr tröstlich, denn bist du, mein GOtt! bey mir, so fürchte ich mich nicht. Ist mirs tröstlich, wenn meiner guten Freunde etliche so wohl des Tages um mich ste- hen, als auch des Nachts bey mir wa- chen, o wie viel tröstlicher ist mirs, wenn du, mein GOtt! bey mir bist. Menschen können mich wohl bedau- ren und beklagen, aber wenn du bey mir bist, so habe ich den besten Helf- fer, Erretter und Artzt bey mir. Dei- ne allerheiligste Gegenwart wird mich erquicken und erhalten, meine Schmer- tzen lindern, und meine Angst stillen. O! darum verlaß mich nicht, und thue
nicht
Der Krancke bittet
dieſe irdiſche Huͤtte meines Leibes ge- brochen, wie bald verſincke ich, wie bald iſt mein Leben dahin, wie bald iſts um mich gethan, wenn du durch deine goͤttliche Macht und durch deine Vater-Hand mich nicht haͤlteſt, und nach deiner Barmhertzigkeit und gnaͤ- digen Verheiſſung mir beyſteheft. Dein Beyſtand iſt mir ſehr troͤſtlich, denn biſt du, mein GOtt! bey mir, ſo fuͤrchte ich mich nicht. Iſt mirs troͤſtlich, wenn meiner guten Freunde etliche ſo wohl des Tages um mich ſte- hen, als auch des Nachts bey mir wa- chen, o wie viel troͤſtlicher iſt mirs, wenn du, mein GOtt! bey mir biſt. Menſchen koͤnnen mich wohl bedau- ren und beklagen, aber wenn du bey mir biſt, ſo habe ich den beſten Helf- fer, Erretter und Artzt bey mir. Dei- ne allerheiligſte Gegenwart wird mich erquicken und erhalten, meine Schmer- tzen lindern, und meine Angſt ſtillen. O! darum verlaß mich nicht, und thue
nicht
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0430"n="402"/><fwplace="top"type="header">Der Krancke bittet</fw><lb/>
dieſe irdiſche Huͤtte meines Leibes ge-<lb/>
brochen, wie bald verſincke ich, wie<lb/>
bald iſt mein Leben dahin, wie bald<lb/>
iſts um mich gethan, wenn du durch<lb/>
deine goͤttliche Macht und durch deine<lb/>
Vater-Hand mich nicht haͤlteſt, und<lb/>
nach deiner Barmhertzigkeit und gnaͤ-<lb/>
digen Verheiſſung mir beyſteheft.<lb/>
Dein Beyſtand iſt mir ſehr troͤſtlich,<lb/>
denn biſt du, mein GOtt! bey mir,<lb/>ſo fuͤrchte ich mich nicht. Iſt mirs<lb/>
troͤſtlich, wenn meiner guten Freunde<lb/>
etliche ſo wohl des Tages um mich ſte-<lb/>
hen, als auch des Nachts bey mir wa-<lb/>
chen, o wie viel troͤſtlicher iſt mirs,<lb/>
wenn du, mein GOtt! bey mir biſt.<lb/>
Menſchen koͤnnen mich wohl bedau-<lb/>
ren und beklagen, aber wenn du bey<lb/>
mir biſt, ſo habe ich den beſten Helf-<lb/>
fer, Erretter und Artzt bey mir. Dei-<lb/>
ne allerheiligſte Gegenwart wird mich<lb/>
erquicken und erhalten, meine Schmer-<lb/>
tzen lindern, und meine Angſt ſtillen.<lb/>
O! darum verlaß mich nicht, und thue<lb/><fwplace="bottom"type="catch">nicht</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[402/0430]
Der Krancke bittet
dieſe irdiſche Huͤtte meines Leibes ge-
brochen, wie bald verſincke ich, wie
bald iſt mein Leben dahin, wie bald
iſts um mich gethan, wenn du durch
deine goͤttliche Macht und durch deine
Vater-Hand mich nicht haͤlteſt, und
nach deiner Barmhertzigkeit und gnaͤ-
digen Verheiſſung mir beyſteheft.
Dein Beyſtand iſt mir ſehr troͤſtlich,
denn biſt du, mein GOtt! bey mir,
ſo fuͤrchte ich mich nicht. Iſt mirs
troͤſtlich, wenn meiner guten Freunde
etliche ſo wohl des Tages um mich ſte-
hen, als auch des Nachts bey mir wa-
chen, o wie viel troͤſtlicher iſt mirs,
wenn du, mein GOtt! bey mir biſt.
Menſchen koͤnnen mich wohl bedau-
ren und beklagen, aber wenn du bey
mir biſt, ſo habe ich den beſten Helf-
fer, Erretter und Artzt bey mir. Dei-
ne allerheiligſte Gegenwart wird mich
erquicken und erhalten, meine Schmer-
tzen lindern, und meine Angſt ſtillen.
O! darum verlaß mich nicht, und thue
nicht
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesichert. Die 3. Auflage erschien 1738 (z.B. VD 18 10928979).
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 402. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/430>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.