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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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GOtt um Gedult.
ger kan uns eine solche schwere Last und Kranckheit
aufgeleget werden ohne GOtt. Zur Gedult sol
ihn 3) bewegen die göttliche Liebe und Allmacht;
was GOtt aufleget, das kan er auch wieder ab-
nehmen, wenn er ein Wort spricht, so werden die
Krancken wieder gesund. 4) Sol der Krancke
erwegen, daß er mit seinen Sünden viel schwerere
Plagen und grössere Schmertzen verdienet hätte,
darum sol er an statt der Ungedult, vielmehr in
wahrer Busse und Glauben sich vor GOtt de-
müthigen, und ihn um Gnade anflehen. 5) Sol
der Krancke gedencken, Ungedult machtdas Creutz
nicht leichter, sondern schwerer, ja GOtt hat
verheissen, er wolle unser Creutz uns tragen hel-
fen, das er uns aufgeleget, aber die Ungedult zu
tragen, hat er uns nicht verheissen, weil sie nicht
von ihm, sondern von uns kömmt.



Gebet.

BArmhertziger GOTT, gnädiger
Vater! siehe, ich armer Mensch,
liege allhie auf meinem Krancken-
Bette, und kan nicht auskommen, aber
zu dir komme ich, und trete vor deinen
erhabenen Thron. Ach! es hat dir
gefallen, mit diesem Leiden mich vä-

ter-
B b 5

GOtt um Gedult.
ger kan uns eine ſolche ſchwere Laſt und Kranckheit
aufgeleget werden ohne GOtt. Zur Gedult ſol
ihn 3) bewegen die goͤttliche Liebe und Allmacht;
was GOtt aufleget, das kan er auch wieder ab-
nehmen, wenn er ein Wort ſpricht, ſo werden die
Krancken wieder geſund. 4) Sol der Krancke
erwegen, daß er mit ſeinen Suͤnden viel ſchwerere
Plagen und groͤſſere Schmertzen verdienet haͤtte,
darum ſol er an ſtatt der Ungedult, vielmehr in
wahrer Buſſe und Glauben ſich vor GOtt de-
muͤthigen, und ihn um Gnade anflehen. 5) Sol
der Krancke gedencken, Ungedult machtdas Creutz
nicht leichter, ſondern ſchwerer, ja GOtt hat
verheiſſen, er wolle unſer Creutz uns tragen hel-
fen, das er uns aufgeleget, aber die Ungedult zu
tragen, hat er uns nicht verheiſſen, weil ſie nicht
von ihm, ſondern von uns koͤmmt.



Gebet.

BArmhertziger GOTT, gnaͤdiger
Vater! ſiehe, ich armer Menſch,
liege allhie auf meinem Krancken-
Bette, und kan nicht auskommen, aber
zu dir komme ich, und trete vor deinen
erhabenen Thron. Ach! es hat dir
gefallen, mit dieſem Leiden mich vaͤ-

ter-
B b 5
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[393/0421] GOtt um Gedult. ger kan uns eine ſolche ſchwere Laſt und Kranckheit aufgeleget werden ohne GOtt. Zur Gedult ſol ihn 3) bewegen die goͤttliche Liebe und Allmacht; was GOtt aufleget, das kan er auch wieder ab- nehmen, wenn er ein Wort ſpricht, ſo werden die Krancken wieder geſund. 4) Sol der Krancke erwegen, daß er mit ſeinen Suͤnden viel ſchwerere Plagen und groͤſſere Schmertzen verdienet haͤtte, darum ſol er an ſtatt der Ungedult, vielmehr in wahrer Buſſe und Glauben ſich vor GOtt de- muͤthigen, und ihn um Gnade anflehen. 5) Sol der Krancke gedencken, Ungedult machtdas Creutz nicht leichter, ſondern ſchwerer, ja GOtt hat verheiſſen, er wolle unſer Creutz uns tragen hel- fen, das er uns aufgeleget, aber die Ungedult zu tragen, hat er uns nicht verheiſſen, weil ſie nicht von ihm, ſondern von uns koͤmmt. Gebet. BArmhertziger GOTT, gnaͤdiger Vater! ſiehe, ich armer Menſch, liege allhie auf meinem Krancken- Bette, und kan nicht auskommen, aber zu dir komme ich, und trete vor deinen erhabenen Thron. Ach! es hat dir gefallen, mit dieſem Leiden mich vaͤ- ter- B b 5

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 393. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/421>, abgerufen am 24.11.2024.