daß er ihm einen Ruhe-Tag in der Wochen be- stimmet, darinn er von aller Arbeit, Lasten und Bemühungen, soll befreyet seyn, ja er hat auf die- sen Tag auch einen sonderbaren Segen geleget, welches Segens die werden theilhafftig werden, die ihn andächtig hinbringen. Ist es nun eine Wohlthat, so soll ein wahrer Christ sich hüten 1) daß er den Tag nicht mit Faulheit und Müßig- gang zurück lege; denn so feyren Pferde und Och- sen und andere Last-Thiere den Sonntag: 2) Er soll sich hüten, daß er den Tag nicht anwende zu Fressen, Sauffen, Uppigkeiten; dann was alle Tag Sünde ist, das ist des Sonntags doppelt Sünde. 3) Soll er sich hüten, daß er nicht den Sonntag mit Arbeit entheilige, mit irdischen Ge- schäfften, als spatzieren fahren, Schulden ein- treiben, Rechnungen durchgehen, Arbeits-Leute bestellen; denn alle dergleichen Bemühungen ver- streuen das Gemüth. Hiezu ist zu rechnen, wenn man des Sonntags gerne Gastereyen anstellet, zu Gaste gehet, oder spielet, tantzet, lustige Gesell- schafft suchet; dieses alles verhindert die Seele an ihrer Erbauung, an der Ruhe in GOtt, an dem Wachsthum im Christenthum, und ist gantz wi- der den Endzweck des Sabbaths, und die solches thun, sind noch keine rechte Kinder GOttes, son- dern Maul-Christen, welchen, wie sie sagen, kein Tag so lang wird, als der Sonntag. Ein wahrer Christ weiß den Tag besser anzuwenden zur Ehre GOttes und seiner Seelen Besten. 1) Zur Ehre
GOt-
B
den Sonntag andaͤchtig hin.
daß er ihm einen Ruhe-Tag in der Wochen be- ſtimmet, darinn er von aller Arbeit, Laſten und Bemuͤhungen, ſoll befreyet ſeyn, ja er hat auf die- ſen Tag auch einen ſonderbaren Segen geleget, welches Segens die werden theilhafftig werden, die ihn andaͤchtig hinbringen. Iſt es nun eine Wohlthat, ſo ſoll ein wahrer Chriſt ſich huͤten 1) daß er den Tag nicht mit Faulheit und Muͤßig- gang zuruͤck lege; denn ſo feyren Pferde und Och- ſen und andere Laſt-Thiere den Sonntag: 2) Er ſoll ſich huͤten, daß er den Tag nicht anwende zu Freſſen, Sauffen, Uppigkeiten; dann was alle Tag Suͤnde iſt, das iſt des Sonntags doppelt Suͤnde. 3) Soll er ſich huͤten, daß er nicht den Sonntag mit Arbeit entheilige, mit irdiſchen Ge- ſchaͤfften, als ſpatzieren fahren, Schulden ein- treiben, Rechnungen durchgehen, Arbeits-Leute beſtellen; denn alle dergleichen Bemuͤhungen ver- ſtreuen das Gemuͤth. Hiezu iſt zu rechnen, wenn man des Sonntags gerne Gaſtereyen anſtellet, zu Gaſte gehet, oder ſpielet, tantzet, luſtige Geſell- ſchafft ſuchet; dieſes alles verhindert die Seele an ihrer Erbauung, an der Ruhe in GOtt, an dem Wachsthum im Chriſtenthum, und iſt gantz wi- der den Endzweck des Sabbaths, und die ſolches thun, ſind noch keine rechte Kinder GOttes, ſon- dern Maul-Chriſten, welchen, wie ſie ſagen, kein Tag ſo lang wird, als der Sonntag. Ein wahrer Chriſt weiß den Tag beſſer anzuwenden zur Ehre GOttes und ſeiner Seelen Beſten. 1) Zur Ehre
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den Sonntag andaͤchtig hin.
daß er ihm einen Ruhe-Tag in der Wochen be-
ſtimmet, darinn er von aller Arbeit, Laſten und
Bemuͤhungen, ſoll befreyet ſeyn, ja er hat auf die-
ſen Tag auch einen ſonderbaren Segen geleget,
welches Segens die werden theilhafftig werden,
die ihn andaͤchtig hinbringen. Iſt es nun eine
Wohlthat, ſo ſoll ein wahrer Chriſt ſich huͤten
1) daß er den Tag nicht mit Faulheit und Muͤßig-
gang zuruͤck lege; denn ſo feyren Pferde und Och-
ſen und andere Laſt-Thiere den Sonntag: 2) Er
ſoll ſich huͤten, daß er den Tag nicht anwende zu
Freſſen, Sauffen, Uppigkeiten; dann was alle
Tag Suͤnde iſt, das iſt des Sonntags doppelt
Suͤnde. 3) Soll er ſich huͤten, daß er nicht den
Sonntag mit Arbeit entheilige, mit irdiſchen Ge-
ſchaͤfften, als ſpatzieren fahren, Schulden ein-
treiben, Rechnungen durchgehen, Arbeits-Leute
beſtellen; denn alle dergleichen Bemuͤhungen ver-
ſtreuen das Gemuͤth. Hiezu iſt zu rechnen, wenn
man des Sonntags gerne Gaſtereyen anſtellet, zu
Gaſte gehet, oder ſpielet, tantzet, luſtige Geſell-
ſchafft ſuchet; dieſes alles verhindert die Seele an
ihrer Erbauung, an der Ruhe in GOtt, an dem
Wachsthum im Chriſtenthum, und iſt gantz wi-
der den Endzweck des Sabbaths, und die ſolches
thun, ſind noch keine rechte Kinder GOttes, ſon-
dern Maul-Chriſten, welchen, wie ſie ſagen, kein
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Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesichert. Die 3. Auflage erschien 1738 (z.B. VD 18 10928979).
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/41>, abgerufen am 22.07.2024.
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