Der dritte Theil. Aufmunterung, Gebet und Gesänge Für Krancke.
Morgen-Gebet eines Krancken.
Psalm LV, 17. 18. Ich wil zu GOtt ruffen, und der HERR wird mir helffen. Des Abends, Morgens und Mittags wil ich klagen und heulen, so wird er meine Stimme hören.
OBgleich GOTT einen Menschen lässet kranck werden, so sol er darum nicht das Gebet einstellen, sondern desto eifriger beten; ja, je mehr die Kranckheit zunimmt, desto in- brünstiger sol auch das Gebet werden, wie also Christus that, wie Lucas bezeuget, cap. 22, 44. und da er mit dem Tode rang, betete er hefftiger. Hat nun GOtt jemanden auf das Krancken-Bette niedergeleget, so sol er 1) bey anbrechendem Tage sogleich sein Hertz zu GOtt ermuntern, und ihn preisen für den in der vergangenen Nacht geleiste- ten Schutz. Ist die Nacht betrübt und unruhig gewesen, so sol er GOtt um Linderung anruffen:
ist
Der dritte Theil. Aufmunterung, Gebet und Geſaͤnge Fuͤr Krancke.
Morgen-Gebet eines Krancken.
Pſalm LV, 17. 18. Ich wil zu GOtt ruffen, und der HERR wird mir helffen. Des Abends, Morgens und Mittags wil ich klagen und heulen, ſo wird er meine Stimme hoͤren.
OBgleich GOTT einen Menſchen laͤſſet kranck werden, ſo ſol er darum nicht das Gebet einſtellen, ſondern deſto eifriger beten; ja, je mehr die Kranckheit zunimmt, deſto in- bruͤnſtiger ſol auch das Gebet werden, wie alſo Chriſtus that, wie Lucas bezeuget, cap. 22, 44. und da er mit dem Tode rang, betete er hefftiger. Hat nun GOtt jemanden auf das Krancken-Bette niedergeleget, ſo ſol er 1) bey anbrechendem Tage ſogleich ſein Hertz zu GOtt ermuntern, und ihn preiſen fuͤr den in der vergangenen Nacht geleiſte- ten Schutz. Iſt die Nacht betruͤbt und unruhig geweſen, ſo ſol er GOtt um Linderung anruffen:
iſt
<TEI><text><body><pbfacs="#f0407"n="379"/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><divn="1"><head><hirendition="#b">Der dritte Theil.</hi><lb/>
Aufmunterung, Gebet und Geſaͤnge<lb/><hirendition="#g">Fuͤr Krancke.</hi></head><lb/><divn="2"><head><hirendition="#fr">Morgen-Gebet eines Krancken.</hi></head><lb/><cit><quote><hirendition="#c">Pſalm <hirendition="#aq">LV,</hi> 17. 18.</hi><lb/>
Ich wil zu GOtt ruffen, und der HERR<lb/>
wird mir helffen. Des Abends, Morgens<lb/>
und Mittags wil ich klagen und heulen, ſo<lb/>
wird er meine Stimme hoͤren.</quote></cit><lb/><p><hirendition="#in">O</hi>Bgleich GOTT einen Menſchen laͤſſet<lb/>
kranck werden, ſo ſol er darum nicht das<lb/>
Gebet einſtellen, ſondern deſto eifriger<lb/>
beten; ja, je mehr die Kranckheit zunimmt, deſto in-<lb/>
bruͤnſtiger ſol auch das Gebet werden, wie alſo<lb/>
Chriſtus that, wie Lucas bezeuget, cap. 22, 44.<lb/>
und da er mit dem Tode rang, betete er hefftiger.<lb/>
Hat nun GOtt jemanden auf das Krancken-Bette<lb/>
niedergeleget, ſo ſol er 1) bey anbrechendem Tage<lb/>ſogleich ſein Hertz zu GOtt ermuntern, und ihn<lb/>
preiſen fuͤr den in der vergangenen Nacht geleiſte-<lb/>
ten Schutz. Iſt die Nacht betruͤbt und unruhig<lb/>
geweſen, ſo ſol er GOtt um Linderung anruffen:<lb/><fwplace="bottom"type="catch">iſt</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[379/0407]
Der dritte Theil.
Aufmunterung, Gebet und Geſaͤnge
Fuͤr Krancke.
Morgen-Gebet eines Krancken.
Pſalm LV, 17. 18.
Ich wil zu GOtt ruffen, und der HERR
wird mir helffen. Des Abends, Morgens
und Mittags wil ich klagen und heulen, ſo
wird er meine Stimme hoͤren.
OBgleich GOTT einen Menſchen laͤſſet
kranck werden, ſo ſol er darum nicht das
Gebet einſtellen, ſondern deſto eifriger
beten; ja, je mehr die Kranckheit zunimmt, deſto in-
bruͤnſtiger ſol auch das Gebet werden, wie alſo
Chriſtus that, wie Lucas bezeuget, cap. 22, 44.
und da er mit dem Tode rang, betete er hefftiger.
Hat nun GOtt jemanden auf das Krancken-Bette
niedergeleget, ſo ſol er 1) bey anbrechendem Tage
ſogleich ſein Hertz zu GOtt ermuntern, und ihn
preiſen fuͤr den in der vergangenen Nacht geleiſte-
ten Schutz. Iſt die Nacht betruͤbt und unruhig
geweſen, ſo ſol er GOtt um Linderung anruffen:
iſt
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesichert. Die 3. Auflage erschien 1738 (z.B. VD 18 10928979).
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 379. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/407>, abgerufen am 27.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.