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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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ihr Hertz vor GOtt aus.
strenger Richter seyn, drum stell das Ach und
Weh und bittres Weinen ein.

5. Der HERR ist euer Mann, der wird euch
reichlich geben, was ihr vonnöthen habt in eurem
gantzen Leben; GOTT, der nach seinem Rath zu
Wittwen euch gemacht, der ist auf euer Heil und
Unterhalt bedacht.

6. Der HERR ist euer Mann, der wird euch
reichlich trösten, er reisset euch heraus, wenn eure
Noth am grösten, er wischt die Thränen ab, drum
sprecht: du bist mein GOtt, mein GOtt! ach
steh mir bey in aller meiner Noth.

7. Der HERR ist euer Mann, drum solt
ihr ihm vertrauen, und eure Zuversicht auf diesen
Felsen bauen; vertraut ihr ihm allein, so werdet
ihr noch sehn, wie es in diesem Stand euch wird
nach Wunsche gehn.

8. Nur dienet eurem GOtt mit singen, dan-
cken, beten, kommt jede Stund und Tag vor sei-
nen Thron getreten, und klagt ihm eure Noth:
bleibt in der Frömmigkeit, und steht im Glauben
fest, und in Zufriedenheit.

9. GOTT! frommer Wittwen GOtt, und
Vater frommer Waysen, du wollest gnädiglich
sie schützen, kleiden, speisen; sie wissen nirgend hin,
denn nur zu dir allein, drum wollest du ihr GOtt
und treuer Vater seyn.

10. Versorg der Wittwen Haus, die Waysen
wollst du leiten; ach Vater! schau, wie sie zu dir
die Händ ausbreiten, ach! hör doch ihre Stimm,

und

ihr Hertz vor GOtt aus.
ſtrenger Richter ſeyn, drum ſtell das Ach und
Weh und bittres Weinen ein.

5. Der HERR iſt euer Mann, der wird euch
reichlich geben, was ihr vonnoͤthen habt in eurem
gantzen Leben; GOTT, der nach ſeinem Rath zu
Wittwen euch gemacht, der iſt auf euer Heil und
Unterhalt bedacht.

6. Der HERR iſt euer Mann, der wird euch
reichlich troͤſten, er reiſſet euch heraus, wenn eure
Noth am groͤſten, er wiſcht die Thraͤnen ab, drum
ſprecht: du biſt mein GOtt, mein GOtt! ach
ſteh mir bey in aller meiner Noth.

7. Der HERR iſt euer Mann, drum ſolt
ihr ihm vertrauen, und eure Zuverſicht auf dieſen
Felſen bauen; vertraut ihr ihm allein, ſo werdet
ihr noch ſehn, wie es in dieſem Stand euch wird
nach Wunſche gehn.

8. Nur dienet eurem GOtt mit ſingen, dan-
cken, beten, kommt jede Stund und Tag vor ſei-
nen Thron getreten, und klagt ihm eure Noth:
bleibt in der Froͤmmigkeit, und ſteht im Glauben
feſt, und in Zufriedenheit.

9. GOTT! frommer Wittwen GOtt, und
Vater frommer Wayſen, du wolleſt gnaͤdiglich
ſie ſchuͤtzen, kleiden, ſpeiſen; ſie wiſſen nirgend hin,
denn nur zu dir allein, drum wolleſt du ihr GOtt
und treuer Vater ſeyn.

10. Verſorg der Wittwen Haus, die Wayſen
wollſt du leiten; ach Vater! ſchau, wie ſie zu dir
die Haͤnd ausbreiten, ach! hoͤr doch ihre Stimm,

und
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[349/0375] ihr Hertz vor GOtt aus. ſtrenger Richter ſeyn, drum ſtell das Ach und Weh und bittres Weinen ein. 5. Der HERR iſt euer Mann, der wird euch reichlich geben, was ihr vonnoͤthen habt in eurem gantzen Leben; GOTT, der nach ſeinem Rath zu Wittwen euch gemacht, der iſt auf euer Heil und Unterhalt bedacht. 6. Der HERR iſt euer Mann, der wird euch reichlich troͤſten, er reiſſet euch heraus, wenn eure Noth am groͤſten, er wiſcht die Thraͤnen ab, drum ſprecht: du biſt mein GOtt, mein GOtt! ach ſteh mir bey in aller meiner Noth. 7. Der HERR iſt euer Mann, drum ſolt ihr ihm vertrauen, und eure Zuverſicht auf dieſen Felſen bauen; vertraut ihr ihm allein, ſo werdet ihr noch ſehn, wie es in dieſem Stand euch wird nach Wunſche gehn. 8. Nur dienet eurem GOtt mit ſingen, dan- cken, beten, kommt jede Stund und Tag vor ſei- nen Thron getreten, und klagt ihm eure Noth: bleibt in der Froͤmmigkeit, und ſteht im Glauben feſt, und in Zufriedenheit. 9. GOTT! frommer Wittwen GOtt, und Vater frommer Wayſen, du wolleſt gnaͤdiglich ſie ſchuͤtzen, kleiden, ſpeiſen; ſie wiſſen nirgend hin, denn nur zu dir allein, drum wolleſt du ihr GOtt und treuer Vater ſeyn. 10. Verſorg der Wittwen Haus, die Wayſen wollſt du leiten; ach Vater! ſchau, wie ſie zu dir die Haͤnd ausbreiten, ach! hoͤr doch ihre Stimm, und

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 349. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/375>, abgerufen am 22.11.2024.