Mund bittet. Denn du bist meine Zuversicht, HERR! HERR! von meiner Jugend auf. Ich weiß, deine rechte Hand kan alles ändern. Ach! so ändere, wenn es dein heiliger Wille ist, meinen Zustand, erquicke mich, er- freue, erhöre mich. Daraus wil ich erkennen deine grosse Allmacht, daß du aus den schweresten und grösten Leiden erretten kanst. Daraus wil ich erkennen deine grosse Güte, nach welcher du dich als ein Vater über mich erbarmet hast. Ausser dieser Trübsal hätte ich vielleicht in meinem Christenthum so viel nicht gelernet, als ich nun durch diß Leiden bin unter- richtet worden. Nun sehe ich deinen heiligen Rath, du hast mich demüthig, sanfftmüthig und fromm wollen ma- chen, mich zu dir ziehen, daß ich meine Freude allein an dir haben, und meine Hoffnung auf dich stellen sol, und da nun dieses ausgerichtet ist, so nimmest du meine Trübsal wieder von mir,
und
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den froͤlichen Ausgang des Creutzes.
Mund bittet. Denn du biſt meine Zuverſicht, HERR! HERR! von meiner Jugend auf. Ich weiß, deine rechte Hand kan alles aͤndern. Ach! ſo aͤndere, wenn es dein heiliger Wille iſt, meinen Zuſtand, erquicke mich, er- freue, erhoͤre mich. Daraus wil ich erkennen deine groſſe Allmacht, daß du aus den ſchwereſten und groͤſten Leiden erretten kanſt. Daraus wil ich erkennen deine groſſe Guͤte, nach welcher du dich als ein Vater uͤber mich erbarmet haſt. Auſſer dieſer Truͤbſal haͤtte ich vielleicht in meinem Chriſtenthum ſo viel nicht gelernet, als ich nun durch diß Leiden bin unter- richtet worden. Nun ſehe ich deinen heiligen Rath, du haſt mich demuͤthig, ſanfftmuͤthig und fromm wollen ma- chen, mich zu dir ziehen, daß ich meine Freude allein an dir haben, und meine Hoffnung auf dich ſtellen ſol, und da nun dieſes ausgerichtet iſt, ſo nimmeſt du meine Truͤbſal wieder von mir,
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den froͤlichen Ausgang des Creutzes.
Mund bittet. Denn du biſt meine
Zuverſicht, HERR! HERR! von
meiner Jugend auf. Ich weiß, deine
rechte Hand kan alles aͤndern. Ach!
ſo aͤndere, wenn es dein heiliger Wille
iſt, meinen Zuſtand, erquicke mich, er-
freue, erhoͤre mich. Daraus wil ich
erkennen deine groſſe Allmacht, daß
du aus den ſchwereſten und groͤſten
Leiden erretten kanſt. Daraus wil
ich erkennen deine groſſe Guͤte, nach
welcher du dich als ein Vater uͤber
mich erbarmet haſt. Auſſer dieſer
Truͤbſal haͤtte ich vielleicht in meinem
Chriſtenthum ſo viel nicht gelernet,
als ich nun durch diß Leiden bin unter-
richtet worden. Nun ſehe ich deinen
heiligen Rath, du haſt mich demuͤthig,
ſanfftmuͤthig und fromm wollen ma-
chen, mich zu dir ziehen, daß ich meine
Freude allein an dir haben, und meine
Hoffnung auf dich ſtellen ſol, und da
nun dieſes ausgerichtet iſt, ſo nimmeſt
du meine Truͤbſal wieder von mir,
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Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesichert. Die 3. Auflage erschien 1738 (z.B. VD 18 10928979).
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 337. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/363>, abgerufen am 22.11.2024.
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