ALle Trübsal wird leichte, wenn man hoffet, es werde bald besser werden; eine beschwer- liche Reise wird kurtz, wenn sie bald zurück geleget ist. Hiebey sol ein Betrübter sich vorstellen, 1) daß sein Elend gewiß ein Ende nehmen werde, und vielleicht noch in diesem Leben, wie GOtt also Da- vids Flucht, Hiskiä Kranckheit, Hiobs Elend, der Wittwen Thränen, des Gichtbrüchtigen Schmertzen noch in diesem Leben gewendet. Am allergewissesten aber wird GOtt der Frommen Creutz enden und wenden in dem Tode; denn da sol ihnen die Crone, ein weisses Kleid, die Him- mels-Freude zu Theil werden, da wil er abwi- schen alle Thränen von ihren Augen. 2) Sol sich ein Betrübter vorstellen, wenn er durch das Lei- den betrübet wird, daß seine Seele dadurch wird erbauet; denn nun hat er gesehen GOttes Allmacht, Weißheit, Liebe und Barmhertzig- keit: durch das Leiden und dessen fröliches Ende ist sein Vertrauen aufgerichtet, und sein Glaube ge- stärcket worden, und wenn auch durch das Creutz die Welt-Liebe in ihm ist getilget, daß er nun frömmer, andächtiger, Christlicher, demüthiger und sanfftmüthiger ist geworden, so hat er gewiß einen grossen Nutzen von seinem Creutze. So blei- bet der Ausgang des Creutzes frölich und selig, es mag sich enden hie zeitlich, oder dort ewig.
Gebet.
den froͤlichen Ausgang des Creutzes.
ALle Truͤbſal wird leichte, wenn man hoffet, es werde bald beſſer werden; eine beſchwer- liche Reiſe wird kurtz, wenn ſie bald zuruͤck geleget iſt. Hiebey ſol ein Betruͤbter ſich vorſtellen, 1) daß ſein Elend gewiß ein Ende nehmen werde, und vielleicht noch in dieſem Leben, wie GOtt alſo Da- vids Flucht, Hiskiaͤ Kranckheit, Hiobs Elend, der Wittwen Thraͤnen, des Gichtbruͤchtigen Schmertzen noch in dieſem Leben gewendet. Am allergewiſſeſten aber wird GOtt der Frommen Creutz enden und wenden in dem Tode; denn da ſol ihnen die Crone, ein weiſſes Kleid, die Him- mels-Freude zu Theil werden, da wil er abwi- ſchen alle Thraͤnen von ihren Augen. 2) Sol ſich ein Betruͤbter vorſtellen, wenn er durch das Lei- den betruͤbet wird, daß ſeine Seele dadurch wird erbauet; denn nun hat er geſehen GOttes Allmacht, Weißheit, Liebe und Barmhertzig- keit: durch das Leiden und deſſen froͤliches Ende iſt ſein Vertrauen aufgerichtet, und ſein Glaube ge- ſtaͤrcket worden, und wenn auch durch das Creutz die Welt-Liebe in ihm iſt getilget, daß er nun froͤmmer, andaͤchtiger, Chriſtlicher, demuͤthiger und ſanfftmuͤthiger iſt geworden, ſo hat er gewiß einen groſſen Nutzen von ſeinem Creutze. So blei- bet der Ausgang des Creutzes froͤlich und ſelig, es mag ſich enden hie zeitlich, oder dort ewig.
Gebet.
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den froͤlichen Ausgang des Creutzes.
ALle Truͤbſal wird leichte, wenn man hoffet,
es werde bald beſſer werden; eine beſchwer-
liche Reiſe wird kurtz, wenn ſie bald zuruͤck geleget
iſt. Hiebey ſol ein Betruͤbter ſich vorſtellen, 1) daß
ſein Elend gewiß ein Ende nehmen werde, und
vielleicht noch in dieſem Leben, wie GOtt alſo Da-
vids Flucht, Hiskiaͤ Kranckheit, Hiobs Elend,
der Wittwen Thraͤnen, des Gichtbruͤchtigen
Schmertzen noch in dieſem Leben gewendet. Am
allergewiſſeſten aber wird GOtt der Frommen
Creutz enden und wenden in dem Tode; denn da
ſol ihnen die Crone, ein weiſſes Kleid, die Him-
mels-Freude zu Theil werden, da wil er abwi-
ſchen alle Thraͤnen von ihren Augen. 2) Sol ſich
ein Betruͤbter vorſtellen, wenn er durch das Lei-
den betruͤbet wird, daß ſeine Seele dadurch
wird erbauet; denn nun hat er geſehen GOttes
Allmacht, Weißheit, Liebe und Barmhertzig-
keit: durch das Leiden und deſſen froͤliches Ende
iſt ſein Vertrauen aufgerichtet, und ſein Glaube ge-
ſtaͤrcket worden, und wenn auch durch das Creutz
die Welt-Liebe in ihm iſt getilget, daß er nun
froͤmmer, andaͤchtiger, Chriſtlicher, demuͤthiger
und ſanfftmuͤthiger iſt geworden, ſo hat er gewiß
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Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesichert. Die 3. Auflage erschien 1738 (z.B. VD 18 10928979).
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 335. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/361>, abgerufen am 22.11.2024.
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