4. Wilt du nun länger noch, mein GOTT! die Hülff verziehen, wie wird es mir ergehn? ach! wo sol ich hinfliehen? ach GOtt! verzeuch doch nicht, ach eile bald herbey! ach HERR! wann machst du mich von meinen Banden frey?
5. Die Hülffe steht bey dir, sie steht in deinen Händen, du kanst mit einem Wort mein Leiden schleunig wenden. Ach wende dich zu mir, komm und errette mich, erleichtre mir mein Creutz, ach GOtt! erbarme dich.
6. Das Leiden ist nicht schwer, wenn du mir hilffest tragen, ich wil, wenn du mit trägst, von keinem Leiden sagen, denn trägest du mit mir, so trägst du das Gewicht, ich habe zwar das Creutz, und fühl die Last [ - 1 Zeichen fehlt]och nicht.
7. Ach ja, mein HERR und GOtt! laß mich die Stund erblicken, da du nach meinem Leid mich endlich wirst erquicken, ach schencke mir dereinst die lang erwünschte Stund, darnach das Hertze seuffzt und der betrübte Mund.
8. Wirst du mir diese Gnad, o grosser GOtt, erweisen, so wil ich, weil ich leb, davor dich hertz- lich preisen, mein Freuden-Wort sol seyn nach ausgestandner Noth: wie gnädig ist doch GOtt, der HErre Zebaoth!
Der
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um Gedult und Staͤrcke.
4. Wilt du nun laͤnger noch, mein GOTT! die Huͤlff verziehen, wie wird es mir ergehn? ach! wo ſol ich hinfliehen? ach GOtt! verzeuch doch nicht, ach eile bald herbey! ach HERR! wann machſt du mich von meinen Banden frey?
5. Die Huͤlffe ſteht bey dir, ſie ſteht in deinen Haͤnden, du kanſt mit einem Wort mein Leiden ſchleunig wenden. Ach wende dich zu mir, komm und errette mich, erleichtre mir mein Creutz, ach GOtt! erbarme dich.
6. Das Leiden iſt nicht ſchwer, wenn du mir hilffeſt tragen, ich wil, wenn du mit traͤgſt, von keinem Leiden ſagen, denn traͤgeſt du mit mir, ſo traͤgſt du das Gewicht, ich habe zwar das Creutz, und fuͤhl die Laſt [ – 1 Zeichen fehlt]och nicht.
7. Ach ja, mein HERR und GOtt! laß mich die Stund erblicken, da du nach meinem Leid mich endlich wirſt erquicken, ach ſchencke mir dereinſt die lang erwuͤnſchte Stund, darnach das Hertze ſeuffzt und der betruͤbte Mund.
8. Wirſt du mir dieſe Gnad, o groſſer GOtt, erweiſen, ſo wil ich, weil ich leb, davor dich hertz- lich preiſen, mein Freuden-Wort ſol ſeyn nach ausgeſtandner Noth: wie gnaͤdig iſt doch GOtt, der HErre Zebaoth!
Der
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um Gedult und Staͤrcke.
4. Wilt du nun laͤnger noch, mein GOTT!
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wo ſol ich hinfliehen? ach GOtt! verzeuch doch
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machſt du mich von meinen Banden frey?
5. Die Huͤlffe ſteht bey dir, ſie ſteht in deinen
Haͤnden, du kanſt mit einem Wort mein Leiden
ſchleunig wenden. Ach wende dich zu mir, komm
und errette mich, erleichtre mir mein Creutz, ach
GOtt! erbarme dich.
6. Das Leiden iſt nicht ſchwer, wenn du mir
hilffeſt tragen, ich wil, wenn du mit traͤgſt, von
keinem Leiden ſagen, denn traͤgeſt du mit mir, ſo
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7. Ach ja, mein HERR und GOtt! laß mich
die Stund erblicken, da du nach meinem Leid mich
endlich wirſt erquicken, ach ſchencke mir dereinſt
die lang erwuͤnſchte Stund, darnach das Hertze
ſeuffzt und der betruͤbte Mund.
8. Wirſt du mir dieſe Gnad, o groſſer GOtt,
erweiſen, ſo wil ich, weil ich leb, davor dich hertz-
lich preiſen, mein Freuden-Wort ſol ſeyn nach
ausgeſtandner Noth: wie gnaͤdig iſt doch GOtt,
der HErre Zebaoth!
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Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesichert. Die 3. Auflage erschien 1738 (z.B. VD 18 10928979).
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 327. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/353>, abgerufen am 22.11.2024.
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