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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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um Frömmigkeit.
gib mir ein frommes Hertz. Hilff,
daß ich sey von Hertzen fromm, damit
mein gantzes Christenthum aufrich-
tig und rechtschaffen sey, nicht Augen-
schein und Heucheley. Verleihe mir
Gnade, daß ich mich möge einer wah-
ren Frömmigkeit befleißigen, nicht
etwa nur zum Schein und äusserlich,
sondern daß meine Frömmigkeit möge
im Hertzen anfangen, daß ich dich über
alles liebe, dir diene, und, was dir ge-
fället, vollbringe, ja daß ich allezeit,
wie ein frommes Kind, ehe es etwas
vornimmt, seinen Eltern nach den Au-
gen siehet, ob sie es auch erlauben, ich
auch möge erst in dein heiliges Wort
und Gebot schauen, ob solches, was ich
vorhabe, mir als ei nem frommen Chri-
sten anstehe. Ist so mein Hertze fromm,
so wird auch mein Mund fromm wer-
den, daß er nichts unanständiges re-
de, ja Wercke und Thaten werden dir
alsdenn auch gefallen. Nun mein
GOtt! ich habe diesen Entschluß in

dei-

um Froͤmmigkeit.
gib mir ein frommes Hertz. Hilff,
daß ich ſey von Hertzen fromm, damit
mein gantzes Chriſtenthum aufrich-
tig und rechtſchaffen ſey, nicht Augen-
ſchein und Heucheley. Verleihe mir
Gnade, daß ich mich moͤge einer wah-
ren Froͤmmigkeit befleißigen, nicht
etwa nur zum Schein und aͤuſſerlich,
ſondern daß meine Froͤmmigkeit moͤge
im Hertzen anfangen, daß ich dich uͤber
alles liebe, dir diene, und, was dir ge-
faͤllet, vollbringe, ja daß ich allezeit,
wie ein frommes Kind, ehe es etwas
vornimmt, ſeinen Eltern nach den Au-
gen ſiehet, ob ſie es auch erlauben, ich
auch moͤge erſt in dein heiliges Wort
und Gebot ſchauen, ob ſolches, was ich
vorhabe, mir als ei nem frommen Chri-
ſten anſtehe. Iſt ſo mein Hertze fromm,
ſo wird auch mein Mund fromm wer-
den, daß er nichts unanſtaͤndiges re-
de, ja Wercke und Thaten werden dir
alsdenn auch gefallen. Nun mein
GOtt! ich habe dieſen Entſchluß in

dei-
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[237/0261] um Froͤmmigkeit. gib mir ein frommes Hertz. Hilff, daß ich ſey von Hertzen fromm, damit mein gantzes Chriſtenthum aufrich- tig und rechtſchaffen ſey, nicht Augen- ſchein und Heucheley. Verleihe mir Gnade, daß ich mich moͤge einer wah- ren Froͤmmigkeit befleißigen, nicht etwa nur zum Schein und aͤuſſerlich, ſondern daß meine Froͤmmigkeit moͤge im Hertzen anfangen, daß ich dich uͤber alles liebe, dir diene, und, was dir ge- faͤllet, vollbringe, ja daß ich allezeit, wie ein frommes Kind, ehe es etwas vornimmt, ſeinen Eltern nach den Au- gen ſiehet, ob ſie es auch erlauben, ich auch moͤge erſt in dein heiliges Wort und Gebot ſchauen, ob ſolches, was ich vorhabe, mir als ei nem frommen Chri- ſten anſtehe. Iſt ſo mein Hertze fromm, ſo wird auch mein Mund fromm wer- den, daß er nichts unanſtaͤndiges re- de, ja Wercke und Thaten werden dir alsdenn auch gefallen. Nun mein GOtt! ich habe dieſen Entſchluß in dei-

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/261>, abgerufen am 22.07.2024.