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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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Der glaubige Christ bereitet sich
geschiehet. Diese Opffer geschahen nun nicht still-
schweigend, sondern dabey bekannten sie ihre Sün-
den, baten GOtt um Verzeihung derselben, be-
zeugten ihren Glauben an den künfftigen Mes-
siam, JEsum Christum, der auch würde sein
Blut vor die Menschen vergiessen, wie das Opffer-
Thier; ja, sie lobten bey solchen Opffern GOtt
vor die empfangenen Wohlthaten, und predig-
ten auch von dem Namen des HERRN.
Hiezu war der siebende Tag bestimmet, als
welchen GOTT selbst zur Ruhe geheiliget hatte,
da er in sechs Tagen die Welt erschaffen, und am
siebenden ruhete. Diese Art des Gottesdiensts
ist immer von den Ertz-Vätern gehalten worden,
bis GOtt in der Wüsten ließ die Hütte des
Stiffts aufrichten, nach welcher Bild Salomon
hernach den Tempel bauete. Im neuen Testa-
ment feyren die Christen GOtt dem HErrn auch
einen Tag, nemlich den Sonntag, als an wel-
chem Tage Christus ist auferstanden, und der
Heil. Geist ausgegossen worden: wann nun sol-
cher Tag herbey kommt, so soll ein glaubiger
Christ 1) des Sonnabends in Zeiten Feyer-
abend, sein Gemüth von irdische Sachen frey
machen, und seine Arbeit niederlegen. 2) Er
soll sich auf den bevorstehenden Sonntag berei-
ten mit beten, und GOtt loben vor die viele
Wohlthaten, welche er die Woche über empfan-
gen: 3) Er soll dasjenige Evangelium oder
Epistel, welche man des Sonntags erkläret, in

der

Der glaubige Chriſt bereitet ſich
geſchiehet. Dieſe Opffer geſchahen nun nicht ſtill-
ſchweigend, ſondern dabey bekannten ſie ihre Suͤn-
den, baten GOtt um Verzeihung derſelben, be-
zeugten ihren Glauben an den kuͤnfftigen Meſ-
ſiam, JEſum Chriſtum, der auch wuͤrde ſein
Blut vor die Menſchen vergieſſen, wie das Opffer-
Thier; ja, ſie lobten bey ſolchen Opffern GOtt
vor die empfangenen Wohlthaten, und predig-
ten auch von dem Namen des HERRN.
Hiezu war der ſiebende Tag beſtimmet, als
welchen GOTT ſelbſt zur Ruhe geheiliget hatte,
da er in ſechs Tagen die Welt erſchaffen, und am
ſiebenden ruhete. Dieſe Art des Gottesdienſts
iſt immer von den Ertz-Vaͤtern gehalten worden,
bis GOtt in der Wuͤſten ließ die Huͤtte des
Stiffts aufrichten, nach welcher Bild Salomon
hernach den Tempel bauete. Im neuen Teſta-
ment feyren die Chriſten GOtt dem HErrn auch
einen Tag, nemlich den Sonntag, als an wel-
chem Tage Chriſtus iſt auferſtanden, und der
Heil. Geiſt ausgegoſſen worden: wann nun ſol-
cher Tag herbey kommt, ſo ſoll ein glaubiger
Chriſt 1) des Sonnabends in Zeiten Feyer-
abend, ſein Gemuͤth von irdiſche Sachen frey
machen, und ſeine Arbeit niederlegen. 2) Er
ſoll ſich auf den bevorſtehenden Sonntag berei-
ten mit beten, und GOtt loben vor die viele
Wohlthaten, welche er die Woche uͤber empfan-
gen: 3) Er ſoll dasjenige Evangelium oder
Epiſtel, welche man des Sonntags erklaͤret, in

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[2/0026] Der glaubige Chriſt bereitet ſich geſchiehet. Dieſe Opffer geſchahen nun nicht ſtill- ſchweigend, ſondern dabey bekannten ſie ihre Suͤn- den, baten GOtt um Verzeihung derſelben, be- zeugten ihren Glauben an den kuͤnfftigen Meſ- ſiam, JEſum Chriſtum, der auch wuͤrde ſein Blut vor die Menſchen vergieſſen, wie das Opffer- Thier; ja, ſie lobten bey ſolchen Opffern GOtt vor die empfangenen Wohlthaten, und predig- ten auch von dem Namen des HERRN. Hiezu war der ſiebende Tag beſtimmet, als welchen GOTT ſelbſt zur Ruhe geheiliget hatte, da er in ſechs Tagen die Welt erſchaffen, und am ſiebenden ruhete. Dieſe Art des Gottesdienſts iſt immer von den Ertz-Vaͤtern gehalten worden, bis GOtt in der Wuͤſten ließ die Huͤtte des Stiffts aufrichten, nach welcher Bild Salomon hernach den Tempel bauete. Im neuen Teſta- ment feyren die Chriſten GOtt dem HErrn auch einen Tag, nemlich den Sonntag, als an wel- chem Tage Chriſtus iſt auferſtanden, und der Heil. Geiſt ausgegoſſen worden: wann nun ſol- cher Tag herbey kommt, ſo ſoll ein glaubiger Chriſt 1) des Sonnabends in Zeiten Feyer- abend, ſein Gemuͤth von irdiſche Sachen frey machen, und ſeine Arbeit niederlegen. 2) Er ſoll ſich auf den bevorſtehenden Sonntag berei- ten mit beten, und GOtt loben vor die viele Wohlthaten, welche er die Woche uͤber empfan- gen: 3) Er ſoll dasjenige Evangelium oder Epiſtel, welche man des Sonntags erklaͤret, in der

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/26>, abgerufen am 11.12.2024.