auch gerne sein gantzes Hertz, Seel, Geist und Leben seinem GOtt heiligen, eingeben, und weyhen, so bekümmert ihn offt ein eintzig sündlich Wort, das er geredet, es betrübet ihn eine böse aufsteigende sündliche Gedancke, und so er in der That GOtt oder den Nächsten beleidiget, so seuff- zet er darüber. In diesem Kampff 3) nimmt er seine Zuflucht zu JEsu Christo, und bittet um Krafft und Stärcke, er wolle ihm helffen die Sünde und Welt überwinden. 4) Soll er nicht allein desto andächtiger beten, sondern auch auf seine aufsteigende Lüste und Gedancken desto mehr acht haben, die Orte und Personen meiden, dadurch er in Sünden kan gestürtzet werden. So kan er auch 5) versichert seyn, weil er in einer heiligen Verfassung stehet, und Verlangen hat, GOtt von gantzem Hertzen, von gantzer Seelen und allen Kräfften zu dienen, daß, der das Wol- len hat gegeben, werde auch das Vollbringen dar- zu verleihen; JEsus werde seine Mängel und Fehler mit seinem Blute zudecken, ja das hertzliche Verlangen ihm lassen wohlgefallen.
Gebet.
STarcker und allmächtiger GOtt! der du alles weissest, was in dem Menschen ist. Ach! du siehest, was
ich
O 4
GOtt wolle ihm Krafft geben ꝛc.
auch gerne ſein gantzes Hertz, Seel, Geiſt und Leben ſeinem GOtt heiligen, eingeben, und weyhen, ſo bekuͤmmert ihn offt ein eintzig ſuͤndlich Wort, das er geredet, es betruͤbet ihn eine boͤſe aufſteigende ſuͤndliche Gedancke, und ſo er in der That GOtt oder den Naͤchſten beleidiget, ſo ſeuff- zet er daruͤber. In dieſem Kampff 3) nimmt er ſeine Zuflucht zu JEſu Chriſto, und bittet um Krafft und Staͤrcke, er wolle ihm helffen die Suͤnde und Welt uͤberwinden. 4) Soll er nicht allein deſto andaͤchtiger beten, ſondern auch auf ſeine aufſteigende Luͤſte und Gedancken deſto mehr acht haben, die Orte und Perſonen meiden, dadurch er in Suͤnden kan geſtuͤrtzet werden. So kan er auch 5) verſichert ſeyn, weil er in einer heiligen Verfaſſung ſtehet, und Verlangen hat, GOtt von gantzem Hertzen, von gantzer Seelen und allen Kraͤfften zu dienen, daß, der das Wol- len hat gegeben, werde auch das Vollbringen dar- zu verleihen; JEſus werde ſeine Maͤngel und Fehler mit ſeinem Blute zudecken, ja das hertzliche Verlangen ihm laſſen wohlgefallen.
Gebet.
STarcker und allmaͤchtiger GOtt! der du alles weiſſeſt, was in dem Menſchen iſt. Ach! du ſieheſt, was
ich
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GOtt wolle ihm Krafft geben ꝛc.
auch gerne ſein gantzes Hertz, Seel, Geiſt und
Leben ſeinem GOtt heiligen, eingeben, und
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Wort, das er geredet, es betruͤbet ihn eine boͤſe
aufſteigende ſuͤndliche Gedancke, und ſo er in der
That GOtt oder den Naͤchſten beleidiget, ſo ſeuff-
zet er daruͤber. In dieſem Kampff 3) nimmt
er ſeine Zuflucht zu JEſu Chriſto, und bittet um
Krafft und Staͤrcke, er wolle ihm helffen die
Suͤnde und Welt uͤberwinden. 4) Soll er nicht
allein deſto andaͤchtiger beten, ſondern auch
auf ſeine aufſteigende Luͤſte und Gedancken deſto
mehr acht haben, die Orte und Perſonen meiden,
dadurch er in Suͤnden kan geſtuͤrtzet werden. So
kan er auch 5) verſichert ſeyn, weil er in einer
heiligen Verfaſſung ſtehet, und Verlangen hat,
GOtt von gantzem Hertzen, von gantzer Seelen
und allen Kraͤfften zu dienen, daß, der das Wol-
len hat gegeben, werde auch das Vollbringen dar-
zu verleihen; JEſus werde ſeine Maͤngel und
Fehler mit ſeinem Blute zudecken, ja das hertzliche
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Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesichert. Die 3. Auflage erschien 1738 (z.B. VD 18 10928979).
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/239>, abgerufen am 03.03.2025.
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