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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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Danck-Lied am Schluß der Wochen.
Woche dich erfreut: wer ist, der erzehlen kan, wie
viel GOtt ihm Guts gethan? Schau, wie
GOttes Brünnlein fliessen, die sich reichlich auf
dich giessen.

3. Preise seine grosse Güte nun bey diesem
Wochen-Schluß, und ermuntre dein Gemüthe,
da du noch in dem Genuß seiner vielen Wohl-
that stehst, und noch täglich mehr empfähst; ist
doch keine Stund vergangen, da du nicht hast
guts empfangen.

4. Bitte, daß dir GOtt verzeihe alle deiner
Sünden Schuld, und aus Gnaden dir verlei-
he ferner seine Vaters-Huld, sprich: mein Va-
ter, sieh nicht an, was ich Böses hab gethan, laß
die Sünd und Straff der Sünden auch mit dieser
Woch verschwinden.

5. Laß mich deine Gnad auch spüren, wenn
die neue Woch anbricht, ach! du wollest selbst
mich führen, o du meiner Seelen-Licht! Leib
und Seel, und was ist mein, laß dir stets empfoh-
len seyn, deine Gnad laß bey mir bleiben, und
das Unglück von mir treiben.

6. Solt auch mit der neuen Wochen, meine
letzte Woch und Tag seyn zugleich mit angebro-
chen, oder daß ein Creutz und Plag mich em-
pfindlich treffen soll, ach so mache alles wohl, bey
dir kan ich nicht verderben, in dir kan ich selig
sterben.

Der

Danck-Lied am Schluß der Wochen.
Woche dich erfreut: wer iſt, der erzehlen kan, wie
viel GOtt ihm Guts gethan? Schau, wie
GOttes Bruͤnnlein flieſſen, die ſich reichlich auf
dich gieſſen.

3. Preiſe ſeine groſſe Guͤte nun bey dieſem
Wochen-Schluß, und ermuntre dein Gemuͤthe,
da du noch in dem Genuß ſeiner vielen Wohl-
that ſtehſt, und noch taͤglich mehr empfaͤhſt; iſt
doch keine Stund vergangen, da du nicht haſt
guts empfangen.

4. Bitte, daß dir GOtt verzeihe alle deiner
Suͤnden Schuld, und aus Gnaden dir verlei-
he ferner ſeine Vaters-Huld, ſprich: mein Va-
ter, ſieh nicht an, was ich Boͤſes hab gethan, laß
die Suͤnd und Straff der Suͤnden auch mit dieſer
Woch verſchwinden.

5. Laß mich deine Gnad auch ſpuͤren, wenn
die neue Woch anbricht, ach! du wolleſt ſelbſt
mich fuͤhren, o du meiner Seelen-Licht! Leib
und Seel, und was iſt mein, laß dir ſtets empfoh-
len ſeyn, deine Gnad laß bey mir bleiben, und
das Ungluͤck von mir treiben.

6. Solt auch mit der neuen Wochen, meine
letzte Woch und Tag ſeyn zugleich mit angebro-
chen, oder daß ein Creutz und Plag mich em-
pfindlich treffen ſoll, ach ſo mache alles wohl, bey
dir kan ich nicht verderben, in dir kan ich ſelig
ſterben.

Der
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[204/0228] Danck-Lied am Schluß der Wochen. Woche dich erfreut: wer iſt, der erzehlen kan, wie viel GOtt ihm Guts gethan? Schau, wie GOttes Bruͤnnlein flieſſen, die ſich reichlich auf dich gieſſen. 3. Preiſe ſeine groſſe Guͤte nun bey dieſem Wochen-Schluß, und ermuntre dein Gemuͤthe, da du noch in dem Genuß ſeiner vielen Wohl- that ſtehſt, und noch taͤglich mehr empfaͤhſt; iſt doch keine Stund vergangen, da du nicht haſt guts empfangen. 4. Bitte, daß dir GOtt verzeihe alle deiner Suͤnden Schuld, und aus Gnaden dir verlei- he ferner ſeine Vaters-Huld, ſprich: mein Va- ter, ſieh nicht an, was ich Boͤſes hab gethan, laß die Suͤnd und Straff der Suͤnden auch mit dieſer Woch verſchwinden. 5. Laß mich deine Gnad auch ſpuͤren, wenn die neue Woch anbricht, ach! du wolleſt ſelbſt mich fuͤhren, o du meiner Seelen-Licht! Leib und Seel, und was iſt mein, laß dir ſtets empfoh- len ſeyn, deine Gnad laß bey mir bleiben, und das Ungluͤck von mir treiben. 6. Solt auch mit der neuen Wochen, meine letzte Woch und Tag ſeyn zugleich mit angebro- chen, oder daß ein Creutz und Plag mich em- pfindlich treffen ſoll, ach ſo mache alles wohl, bey dir kan ich nicht verderben, in dir kan ich ſelig ſterben. Der

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/228>, abgerufen am 23.11.2024.