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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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Der glaubige Christ bittet
Gesang.
Mel. Alle Menschen müssen sterben.

1.
DEmuth ist die schönste Tugend, aller Christen
Ruhm und Ehr, denn sie zieret unsere Ju-
gend, und das Alter noch vielmehr: pflegen sie
nicht auch zu loben, die zu grossem Glück erho-
ben? sie ist mehr als Gold und Geld, und was
herrlich in der Welt.

2. Siehe, JEsus war demüthig, er erhub sich
selbsten nicht, er war freundlich, liebreich, gütig,
wie uns GOttes Wort bericht, man befand in
seinem Leben gar kein Prangen und Erheben, drum
spricht er zu mir und dir: Lernet Demuth doch von
mir.

3. Wer der Demuth ist beflissen, ist bey jeder-
man beliebt, wer da nichts will seyn und wissen,
der ists, dem GOtt Ehre gibt: Demuth hat
GOtt stets gefallen, sie gefällt auch denen allen,
die auf GOttes Wegen gehn, und in JEsu Lie-
be stehn.

4. Demuth machet nicht verächtlich, wie die
stoltze Welt ausschreyt, wenn sie frech und unbe-
dächtlich die Demüthige anspeyt: Stoltze müssen
selbst gestehen, wenn sie Fromme um sich sehen, daß
doch Demuth edler ist, als ein frecher, stoltzer Christ.

5. Demuth bringet grossen Segen, und erlan-
get GOttes Gnad, an ihr ist gar viel gelegen,

denn
Der glaubige Chriſt bittet
Geſang.
Mel. Alle Menſchen muͤſſen ſterben.

1.
DEmuth iſt die ſchoͤnſte Tugend, aller Chriſten
Ruhm und Ehr, denn ſie zieret unſere Ju-
gend, und das Alter noch vielmehr: pflegen ſie
nicht auch zu loben, die zu groſſem Gluͤck erho-
ben? ſie iſt mehr als Gold und Geld, und was
herrlich in der Welt.

2. Siehe, JEſus war demuͤthig, er erhub ſich
ſelbſten nicht, er war freundlich, liebreich, guͤtig,
wie uns GOttes Wort bericht, man befand in
ſeinem Leben gar kein Prangen und Erheben, drum
ſpricht er zu mir und dir: Lernet Demuth doch von
mir.

3. Wer der Demuth iſt befliſſen, iſt bey jeder-
man beliebt, wer da nichts will ſeyn und wiſſen,
der iſts, dem GOtt Ehre gibt: Demuth hat
GOtt ſtets gefallen, ſie gefaͤllt auch denen allen,
die auf GOttes Wegen gehn, und in JEſu Lie-
be ſtehn.

4. Demuth machet nicht veraͤchtlich, wie die
ſtoltze Welt ausſchreyt, wenn ſie frech und unbe-
daͤchtlich die Demuͤthige anſpeyt: Stoltze muͤſſen
ſelbſt geſtehen, wenn ſie Fromme um ſich ſehen, daß
doch Demuth edler iſt, als ein frecher, ſtoltzer Chriſt.

5. Demuth bringet groſſen Segen, und erlan-
get GOttes Gnad, an ihr iſt gar viel gelegen,

denn
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[160/0184] Der glaubige Chriſt bittet Geſang. Mel. Alle Menſchen muͤſſen ſterben. 1. DEmuth iſt die ſchoͤnſte Tugend, aller Chriſten Ruhm und Ehr, denn ſie zieret unſere Ju- gend, und das Alter noch vielmehr: pflegen ſie nicht auch zu loben, die zu groſſem Gluͤck erho- ben? ſie iſt mehr als Gold und Geld, und was herrlich in der Welt. 2. Siehe, JEſus war demuͤthig, er erhub ſich ſelbſten nicht, er war freundlich, liebreich, guͤtig, wie uns GOttes Wort bericht, man befand in ſeinem Leben gar kein Prangen und Erheben, drum ſpricht er zu mir und dir: Lernet Demuth doch von mir. 3. Wer der Demuth iſt befliſſen, iſt bey jeder- man beliebt, wer da nichts will ſeyn und wiſſen, der iſts, dem GOtt Ehre gibt: Demuth hat GOtt ſtets gefallen, ſie gefaͤllt auch denen allen, die auf GOttes Wegen gehn, und in JEſu Lie- be ſtehn. 4. Demuth machet nicht veraͤchtlich, wie die ſtoltze Welt ausſchreyt, wenn ſie frech und unbe- daͤchtlich die Demuͤthige anſpeyt: Stoltze muͤſſen ſelbſt geſtehen, wenn ſie Fromme um ſich ſehen, daß doch Demuth edler iſt, als ein frecher, ſtoltzer Chriſt. 5. Demuth bringet groſſen Segen, und erlan- get GOttes Gnad, an ihr iſt gar viel gelegen, denn

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/184>, abgerufen am 27.11.2024.