Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

Bild:
<< vorherige Seite

am Mittwoch.
die er täglich an mir thut, der ich nur
Staub und Asche bin. Verschmähe
nicht das demüthige Lob-Opffer, wel-
ches ich dir in dieser Abend-Stunde
bringe, und siehe mich ferner in Gna-
den an. Vergib mir, o gnädiger
GOtt, was ich diesen Tag mit Ge-
dancken, Worten und Wercken, wider
dich begangen habe. Hilff, daß ich
mit meinen Kleidern alle böse Ge-
wohnheiten, Unarten und Sünden
ausziehe, dieselbe morgen, und Zeit mei-
nes Lebens hasse und lasse, daß ich
ablege nach dem vorigen Wandel den
alten Menschen, und ihn nimmer wie-
der anziehe. Laß mich die bevorfte-
hende Nacht, samt allen meinen An-
verwandten und Haus-Genossen, un-
ter dem Schutz deiner Gnade sanfft
und ruhig schlaffen. Die Sonne ver-
birget sich, aber laß, o JESU! du
Sonne der Gerechtigkeit, deinen
Glantz immer in meinem Hertzen
leuchten. Erfülle mich im Schlaff

mit
H 2

am Mittwoch.
die er taͤglich an mir thut, der ich nur
Staub und Aſche bin. Verſchmaͤhe
nicht das demuͤthige Lob-Opffer, wel-
ches ich dir in dieſer Abend-Stunde
bringe, und ſiehe mich ferner in Gna-
den an. Vergib mir, o gnaͤdiger
GOtt, was ich dieſen Tag mit Ge-
dancken, Worten und Wercken, wider
dich begangen habe. Hilff, daß ich
mit meinen Kleidern alle boͤſe Ge-
wohnheiten, Unarten und Suͤnden
ausziehe, dieſelbe morgen, und Zeit mei-
nes Lebens haſſe und laſſe, daß ich
ablege nach dem vorigen Wandel den
alten Menſchen, und ihn nimmer wie-
der anziehe. Laß mich die bevorfte-
hende Nacht, ſamt allen meinen An-
verwandten und Haus-Genoſſen, un-
ter dem Schutz deiner Gnade ſanfft
und ruhig ſchlaffen. Die Sonne ver-
birget ſich, aber laß, o JESU! du
Sonne der Gerechtigkeit, deinen
Glantz immer in meinem Hertzen
leuchten. Erfuͤlle mich im Schlaff

mit
H 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0139" n="115"/><fw place="top" type="header">am Mittwoch.</fw><lb/>
die er ta&#x0364;glich an mir thut, der ich nur<lb/>
Staub und A&#x017F;che bin. Ver&#x017F;chma&#x0364;he<lb/>
nicht das demu&#x0364;thige Lob-Opffer, wel-<lb/>
ches ich dir in die&#x017F;er Abend-Stunde<lb/>
bringe, und &#x017F;iehe mich ferner in Gna-<lb/>
den an. Vergib mir, o gna&#x0364;diger<lb/>
GOtt, was ich die&#x017F;en Tag mit Ge-<lb/>
dancken, Worten und Wercken, wider<lb/>
dich begangen habe. Hilff, daß ich<lb/>
mit meinen Kleidern alle bo&#x0364;&#x017F;e Ge-<lb/>
wohnheiten, Unarten und Su&#x0364;nden<lb/>
ausziehe, die&#x017F;elbe morgen, und Zeit mei-<lb/>
nes Lebens ha&#x017F;&#x017F;e und la&#x017F;&#x017F;e, daß ich<lb/>
ablege nach dem vorigen Wandel den<lb/>
alten Men&#x017F;chen, und ihn nimmer wie-<lb/>
der anziehe. Laß mich die bevorfte-<lb/>
hende Nacht, &#x017F;amt allen meinen An-<lb/>
verwandten und Haus-Geno&#x017F;&#x017F;en, un-<lb/>
ter dem Schutz deiner Gnade &#x017F;anfft<lb/>
und ruhig &#x017F;chlaffen. Die Sonne ver-<lb/>
birget &#x017F;ich, aber laß, o JESU! du<lb/>
Sonne der Gerechtigkeit, deinen<lb/>
Glantz immer in meinem Hertzen<lb/>
leuchten. Erfu&#x0364;lle mich im Schlaff<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">H 2</fw><fw place="bottom" type="catch">mit</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[115/0139] am Mittwoch. die er taͤglich an mir thut, der ich nur Staub und Aſche bin. Verſchmaͤhe nicht das demuͤthige Lob-Opffer, wel- ches ich dir in dieſer Abend-Stunde bringe, und ſiehe mich ferner in Gna- den an. Vergib mir, o gnaͤdiger GOtt, was ich dieſen Tag mit Ge- dancken, Worten und Wercken, wider dich begangen habe. Hilff, daß ich mit meinen Kleidern alle boͤſe Ge- wohnheiten, Unarten und Suͤnden ausziehe, dieſelbe morgen, und Zeit mei- nes Lebens haſſe und laſſe, daß ich ablege nach dem vorigen Wandel den alten Menſchen, und ihn nimmer wie- der anziehe. Laß mich die bevorfte- hende Nacht, ſamt allen meinen An- verwandten und Haus-Genoſſen, un- ter dem Schutz deiner Gnade ſanfft und ruhig ſchlaffen. Die Sonne ver- birget ſich, aber laß, o JESU! du Sonne der Gerechtigkeit, deinen Glantz immer in meinem Hertzen leuchten. Erfuͤlle mich im Schlaff mit H 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2023-05-24T12:24:22Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/139
Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/139>, abgerufen am 23.11.2024.