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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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um Erhaltung des Glaubens.
Türcken, Heyden glücklich gemacht hat. Er
soll sich seines Tauff-Bundes, und der darin er-
langten Herrlichkeiten erinnern, und den mit
GOtt gemachten Bund nicht muthwillig über-
treten. 3) Soll er GOttes Wort fleißig und
mit Andacht anhören, damit er immer mehr und
mehr erleuchtet, zu grösserer Erkäntniß gelangen
möge; 4) Was er höret und lieset, soll er in die
Ubung bringen, und seinen Glauben in den Wer-
cken zeigen. Dahero 5) es einem wahren Chri-
sten nicht soll genug seyn zu sagen, ich glaube, son-
dern er soll auch die Glaubens-Früchte, Fröm-
migkeit, Liebe, Keuschheit, Gedult, Sanfftmuth
und dergleichen in seinem gantzen Leben hervor
leuchten lassen. Er soll auch nicht etwa nur eine
Zeitlang glauben, sondern im Glauben GOtt
getreu verbleiben biß in den Tod. So kan er sich
auch getrösten, daß er werde das Ende seines
Glaubens davon tragen, nemlich der Seelen
Seligkeit.



Gebet.

O Du Gnadenreicher GOtt! wel-
che grosse Barmhertzigkeit ist es,
daß du mich zur wahren Erkäntniß
meines Heils gebracht hast. Ich er-
kenne den Grund meines Heils, wel-
cher ist JEsus Christus, mit seinem

Ver-
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um Erhaltung des Glaubens.
Tuͤrcken, Heyden gluͤcklich gemacht hat. Er
ſoll ſich ſeines Tauff-Bundes, und der darin er-
langten Herrlichkeiten erinnern, und den mit
GOtt gemachten Bund nicht muthwillig uͤber-
treten. 3) Soll er GOttes Wort fleißig und
mit Andacht anhoͤren, damit er immer mehr und
mehr erleuchtet, zu groͤſſerer Erkaͤntniß gelangen
moͤge; 4) Was er hoͤret und lieſet, ſoll er in die
Ubung bringen, und ſeinen Glauben in den Wer-
cken zeigen. Dahero 5) es einem wahren Chri-
ſten nicht ſoll genug ſeyn zu ſagen, ich glaube, ſon-
dern er ſoll auch die Glaubens-Fruͤchte, Froͤm-
migkeit, Liebe, Keuſchheit, Gedult, Sanfftmuth
und dergleichen in ſeinem gantzen Leben hervor
leuchten laſſen. Er ſoll auch nicht etwa nur eine
Zeitlang glauben, ſondern im Glauben GOtt
getreu verbleiben biß in den Tod. So kan er ſich
auch getroͤſten, daß er werde das Ende ſeines
Glaubens davon tragen, nemlich der Seelen
Seligkeit.



Gebet.

O Du Gnadenreicher GOtt! wel-
che groſſe Barmhertzigkeit iſt es,
daß du mich zur wahren Erkaͤntniß
meines Heils gebracht haſt. Ich er-
kenne den Grund meines Heils, wel-
cher iſt JEſus Chriſtus, mit ſeinem

Ver-
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[83/0107] um Erhaltung des Glaubens. Tuͤrcken, Heyden gluͤcklich gemacht hat. Er ſoll ſich ſeines Tauff-Bundes, und der darin er- langten Herrlichkeiten erinnern, und den mit GOtt gemachten Bund nicht muthwillig uͤber- treten. 3) Soll er GOttes Wort fleißig und mit Andacht anhoͤren, damit er immer mehr und mehr erleuchtet, zu groͤſſerer Erkaͤntniß gelangen moͤge; 4) Was er hoͤret und lieſet, ſoll er in die Ubung bringen, und ſeinen Glauben in den Wer- cken zeigen. Dahero 5) es einem wahren Chri- ſten nicht ſoll genug ſeyn zu ſagen, ich glaube, ſon- dern er ſoll auch die Glaubens-Fruͤchte, Froͤm- migkeit, Liebe, Keuſchheit, Gedult, Sanfftmuth und dergleichen in ſeinem gantzen Leben hervor leuchten laſſen. Er ſoll auch nicht etwa nur eine Zeitlang glauben, ſondern im Glauben GOtt getreu verbleiben biß in den Tod. So kan er ſich auch getroͤſten, daß er werde das Ende ſeines Glaubens davon tragen, nemlich der Seelen Seligkeit. Gebet. O Du Gnadenreicher GOtt! wel- che groſſe Barmhertzigkeit iſt es, daß du mich zur wahren Erkaͤntniß meines Heils gebracht haſt. Ich er- kenne den Grund meines Heils, wel- cher iſt JEſus Chriſtus, mit ſeinem Ver- F 2

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/107>, abgerufen am 23.11.2024.