Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Staden, Hans: Warhaftige Historia und beschreibung eyner Landtschafft der Wilden/ Nacketen/ Grimmigen Menschfresser Leuthen [...]. Marpurg [Marburg], 1557.

Bild:
<< vorherige Seite

galeser bewonen sie. Daselbst fand ich eynen Landtsman/
Eobani Hessi seligen sohne eynen/ der mich da wol empfing/
Noch hatten Kauffherrn von Antdorff / welche mann die
Schetz heyßt/ eynen Factor da/ der hieß Peter Rösel/ die bey-
de müssen mir des zeugnus geben/ wie ich da bin ankommen/
auch wie ich letzlich von den Tyrannischen feinden bin ge-
fangen worden.

Weitter/ die Schiffleut so mich den Wilden abkaufften/
waren auß Normandi in Franckreich. Der hauptman des
Schiffs war von Wattauilla/ genant Wilhelm de Moner/
Der Steurman hieß Francoy de Schantz/ war von Har-
flor/ der Dolmetsch war von Harflor / genant Perott. Die
Ehrlichen leut (Gott lone es jnen in der ewigen seligkeyt) die
haben mir geholffen/ nechst Gott/ inn Franckreich/ Haben
mir helffen eyn passport erlangen / Haben mich gekleydet/
gaben mir zerung/ die müssen mir des zeugnus sein/ wo sie
mich bekommen haben.

Darnach schiffte ich von Dippaw auß Franckreich/ kam
gen Lunden inn Engellandt. Da erfuhren die kauffgesellen
der Nidderlendischen bursche von dem schiffman/ damit ich
dahin kam/ wie es vmb mein sach gelegen war/ Luden mich
zu gast/ verehreten mich mit eynem zeerpfenning/ Darnach
siegelte ich in Deutsch landt.

Zu Antdorff kam ich inn das hauß von Oka/ zu eynem
kauffherrn Jaspar Schetzen genant / dem selbigen steht der
gemelte Factor Peter Rösel in sancto Vincente mit zu/ wie
gemelt / Dem bracht ich die zeittungen/ wie die Frantzosen sei-
nes Factors schifflein in Rio de Jenero hetten angefallen/
aber weren wider abgeschlagen. Der selbig kauffher schanck-
te mir zwen Keysers ducaten zur zerung/ Gott wölle es jm
vergelten.

galeſer bewonen ſie. Daſelbst fand ich eynen Landtsman/
Eobani Heſſi ſeligen ſohne eynen/ der mich da wol empfing/
Noch hatten Kauffherꝛn von Antdoꝛff / welche mann die
Schetz heyßt/ eynen Factoꝛ da/ der hieß Peter Roͤſel/ die bey-
de muͤſſen mir des zeugnus geben/ wie ich da bin ankom̃en/
auch wie ich letzlich von den Tyranniſchen feinden bin ge-
fangen woꝛden.

Weitter/ die Schiffleut ſo mich den Wilden abkaufften/
waren auß Noꝛmandi in Franckreich. Der hauptman des
Schiffs war von Wattauilla/ genant Wilhelm de Moner/
Der Steurman hieß Francoy de Schantz/ war von Har-
floꝛ/ der Dolmetſch war von Harfloꝛ / genant Perott. Die
Ehꝛlichen leut (Gott lone es jnen in der ewigen ſeligkeyt) die
haben mir geholffen/ nechſt Gott/ inn Franckreich/ Haben
mir helffen eyn paſsport erlangen / Haben mich gekleydet/
gaben mir zerung/ die muͤſſen mir des zeugnus ſein/ wo ſie
mich bekommen haben.

Darnach ſchiffte ich von Dippaw auß Franckreich/ kam
gen Lunden inn Engellandt. Da erfůhꝛen die kauffgeſellen
der Nidderlendiſchen burſche von dem ſchiffman/ damit ich
dahin kam/ wie es vmb mein ſach gelegen war/ Luden mich
zů gaſt/ verehꝛeten mich mit eynem zeerpfenning/ Darnach
ſiegelte ich in Deutſch landt.

Zů Antdoꝛff kam ich inn das hauß von Oka/ zů eynem
kauffherꝛn Jaſpar Schetzen genant / dem ſelbigen ſteht der
gemelte Factoꝛ Peter Roͤſel in ſancto Vincente mit zů/ wie
gemelt / Dem bꝛacht ich die zeittungen/ wie die Frantzoſen ſei-
nes Factoꝛs ſchifflein in Rio de Jenero hetten angefallen/
aber weren wider abgeſchlagen. Der ſelbig kauffher ſchanck-
te mir zwen Keyſers ducaten zur zerung/ Gott woͤlle es jm
vergelten.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0177"/>
gale&#x017F;er bewonen &#x017F;ie. Da&#x017F;elbst fand ich eynen Landtsman/<lb/>
Eobani He&#x017F;&#x017F;i &#x017F;eligen &#x017F;ohne eynen/ der mich da wol empfing/<lb/>
Noch hatten Kauffher&#xA75B;n von Antdo&#xA75B;ff / welche mann die<lb/>
Schetz heyßt/ eynen Facto&#xA75B; da/ der hieß Peter Ro&#x0364;&#x017F;el/ die bey-<lb/>
de mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en mir des zeugnus geben/ wie ich da bin ankom&#x0303;en/<lb/>
auch wie ich letzlich von den Tyranni&#x017F;chen feinden bin ge-<lb/>
fangen wo&#xA75B;den.</p>
        <p>Weitter/ die Schiffleut &#x017F;o mich den Wilden abkaufften/<lb/>
waren auß No&#xA75B;mandi in Franckreich. Der hauptman des<lb/>
Schiffs war von Wattauilla/ genant Wilhelm de Moner/<lb/>
Der Steurman hieß Francoy de Schantz/ war von Har-<lb/>
flo&#xA75B;/ der Dolmet&#x017F;ch war von Harflo&#xA75B; / genant Perott. Die<lb/>
Eh&#xA75B;lichen leut (Gott lone es jnen in der ewigen &#x017F;eligkeyt) die<lb/>
haben mir geholffen/ nech&#x017F;t Gott/ inn Franckreich/ Haben<lb/>
mir helffen eyn pa&#x017F;sport erlangen / Haben mich gekleydet/<lb/>
gaben mir zerung/ die mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en mir des zeugnus &#x017F;ein/ wo &#x017F;ie<lb/>
mich bekommen haben.</p>
        <p>Darnach &#x017F;chiffte ich von Dippaw auß Franckreich/ kam<lb/>
gen Lunden inn Engellandt. Da erf&#x016F;h&#xA75B;en die kauffge&#x017F;ellen<lb/>
der Nidderlendi&#x017F;chen bur&#x017F;che von dem &#x017F;chiffman/ damit ich<lb/>
dahin kam/ wie es vmb mein &#x017F;ach gelegen war/ Luden mich<lb/>
z&#x016F; ga&#x017F;t/ vereh&#xA75B;eten mich mit eynem zeerpfenning/ Darnach<lb/>
&#x017F;iegelte ich in Deut&#x017F;ch landt.</p>
        <p>Z&#x016F; Antdo&#xA75B;ff kam ich inn das hauß von Oka/ z&#x016F; eynem<lb/>
kauffher&#xA75B;n Ja&#x017F;par Schetzen genant / dem &#x017F;elbigen &#x017F;teht der<lb/>
gemelte Facto&#xA75B; Peter Ro&#x0364;&#x017F;el in &#x017F;ancto Vincente mit z&#x016F;/ wie<lb/>
gemelt / Dem b&#xA75B;acht ich die zeittungen/ wie die Frantzo&#x017F;en &#x017F;ei-<lb/>
nes Facto&#xA75B;s &#x017F;chifflein in Rio de Jenero hetten angefallen/<lb/>
aber weren wider abge&#x017F;chlagen. Der &#x017F;elbig kauffher &#x017F;chanck-<lb/>
te mir zwen Key&#x017F;ers ducaten zur zerung/ Gott wo&#x0364;lle es jm<lb/>
vergelten.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0177] galeſer bewonen ſie. Daſelbst fand ich eynen Landtsman/ Eobani Heſſi ſeligen ſohne eynen/ der mich da wol empfing/ Noch hatten Kauffherꝛn von Antdoꝛff / welche mann die Schetz heyßt/ eynen Factoꝛ da/ der hieß Peter Roͤſel/ die bey- de muͤſſen mir des zeugnus geben/ wie ich da bin ankom̃en/ auch wie ich letzlich von den Tyranniſchen feinden bin ge- fangen woꝛden. Weitter/ die Schiffleut ſo mich den Wilden abkaufften/ waren auß Noꝛmandi in Franckreich. Der hauptman des Schiffs war von Wattauilla/ genant Wilhelm de Moner/ Der Steurman hieß Francoy de Schantz/ war von Har- floꝛ/ der Dolmetſch war von Harfloꝛ / genant Perott. Die Ehꝛlichen leut (Gott lone es jnen in der ewigen ſeligkeyt) die haben mir geholffen/ nechſt Gott/ inn Franckreich/ Haben mir helffen eyn paſsport erlangen / Haben mich gekleydet/ gaben mir zerung/ die muͤſſen mir des zeugnus ſein/ wo ſie mich bekommen haben. Darnach ſchiffte ich von Dippaw auß Franckreich/ kam gen Lunden inn Engellandt. Da erfůhꝛen die kauffgeſellen der Nidderlendiſchen burſche von dem ſchiffman/ damit ich dahin kam/ wie es vmb mein ſach gelegen war/ Luden mich zů gaſt/ verehꝛeten mich mit eynem zeerpfenning/ Darnach ſiegelte ich in Deutſch landt. Zů Antdoꝛff kam ich inn das hauß von Oka/ zů eynem kauffherꝛn Jaſpar Schetzen genant / dem ſelbigen ſteht der gemelte Factoꝛ Peter Roͤſel in ſancto Vincente mit zů/ wie gemelt / Dem bꝛacht ich die zeittungen/ wie die Frantzoſen ſei- nes Factoꝛs ſchifflein in Rio de Jenero hetten angefallen/ aber weren wider abgeſchlagen. Der ſelbig kauffher ſchanck- te mir zwen Keyſers ducaten zur zerung/ Gott woͤlle es jm vergelten.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Projekt Gutenberg-DE: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-06-28T07:11:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frank Wiegand: Bearbeitung der digitalen Edition (2012-09-04T07:11:29Z)
Frederike Neuber: Überarbeitung der digitalen Edition (2014-01-10T14:11:29Z)
Biblioteca Digital de Obras Raras e Especiais da Universidade de São Paulo: Biblioteca Digital de Obras Raras e Especiais da Universidade de São Paulo (2013-06-28T07:11:29Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/staden_landschafft_1557
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/staden_landschafft_1557/177
Zitationshilfe: Staden, Hans: Warhaftige Historia und beschreibung eyner Landtschafft der Wilden/ Nacketen/ Grimmigen Menschfresser Leuthen [...]. Marpurg [Marburg], 1557, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/staden_landschafft_1557/177>, abgerufen am 27.11.2024.