Staden, Hans: Warhaftige Historia und beschreibung eyner Landtschafft der Wilden/ Nacketen/ Grimmigen Menschfresser Leuthen [...]. Marpurg [Marburg], 1557.Wann die gesottenen wurtzeln alle gekewet sein/ thun sie Dann haben sie sonderliche gefeß/ welche sie halb in die er- Es machet eyn yede hütte jre sonderliche getrencke/ Vnd Sie setzen sich vmb die gefeß her da sie trincken/ etliche Das trincken wehret die gantze nacht/ dantzen auch wol was der Männer zierde ist/ vnd wie sie sich vermalen/ vnd was jre namen sein. Wann die geſottenen wurtzeln alle gekewet ſein/ thun ſie Dann haben ſie ſonderliche gefeß/ welche ſie halb in die er- Es machet eyn yede huͤtte jre ſonderliche getrencke/ Vnd Sie ſetzen ſich vmb die gefeß her da ſie trincken/ etliche Das trincken wehꝛet die gantze nacht/ dantzen auch wol was der Maͤnner zierde iſt/ vnd wie ſie ſich vermalen/ vnd was jre namen ſein. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0144"/> <p>Wann die geſottenen wurtzeln alle gekewet ſein/ thun ſie<lb/> das gekewete wider in das doͤppen/ vnd gieſſen es widerumb<lb/> voll waſſers/ vermengens mit den gekeweten wurtzelen / vnd<lb/> dann laſſen ſie es widerumb warm werden.</p> <p>Dann haben ſie ſonderliche gefeß/ welche ſie halb in die er-<lb/> den begraben haben/ bꝛauchen ſie darzů/ gleich wie man hie<lb/> die faſs zum wein oder bier gebꝛaucht/ Da gieſſen ſie es dann<lb/> ein/ vnd machens wol zů/ das giert in ſich ſelbſt/ wirt ſtarck/<lb/> laſſen es alſo zwen tage ſtehen/ darnach trincken ſie es/ wer-<lb/> den truncken daruon/ Jst dicke/ ſpeiſſet auch wol.</p> <p>Es machet eyn yede huͤtte jre ſonderliche getrencke/ Vnd<lb/> wann ſich jrer eyn doꝛff will froͤlich machen/ welches gemeyn<lb/> lich des monats eynmal geſchicht/ So gehn ſie erſt alle mit<lb/> eynander in eyne huͤtten/ Trincken da erſt auß/ das gehet ſo<lb/> auff der reige her / biß das ſie die getrencke in allen huͤtten auß<lb/> getruncken haben.</p> <p>Sie ſetzen ſich vmb die gefeß her da ſie trincken/ etliche<lb/> auff fewꝛbꝛende/ etliche ſetzen ſich vff die erden. Die weiber<lb/> reichen jnen die getrencke fein oꝛdentlich/ Etliche ſtehen/ ſin-<lb/> gen vnd tantzen vmb die gefeß her/ Vnd auff der stetde da ſie<lb/> trincken / schlagen ſie auch jr waſſer ab.</p> <p>Das trincken wehꝛet die gantze nacht/ dantzen auch wol<lb/> zwiſchen den bꝛenden her/ růffen vnnd blaſen mit poſaunen/<lb/> machen eyn ſchꝛecklich geruͤcht wann sie truncken werden.<lb/> Auch ſihet man wenig das ſie vneyns werden. Sie ſein auch<lb/> eynander ſehr guͤnſtig/ was der eyne mehꝛ hat von eſſen ſpeiß<lb/> dann der ander/ teylet er jme mit.</p> </div> <div n="1"> <head>was der Maͤnner zierde iſt/ vnd wie</head><lb/> <argument> <p>ſie ſich vermalen/ vnd was jre namen ſein.<lb/> Caput <hi rendition="#aq">XVI.</hi></p> </argument> </div> </body> </text> </TEI> [0144]
Wann die geſottenen wurtzeln alle gekewet ſein/ thun ſie
das gekewete wider in das doͤppen/ vnd gieſſen es widerumb
voll waſſers/ vermengens mit den gekeweten wurtzelen / vnd
dann laſſen ſie es widerumb warm werden.
Dann haben ſie ſonderliche gefeß/ welche ſie halb in die er-
den begraben haben/ bꝛauchen ſie darzů/ gleich wie man hie
die faſs zum wein oder bier gebꝛaucht/ Da gieſſen ſie es dann
ein/ vnd machens wol zů/ das giert in ſich ſelbſt/ wirt ſtarck/
laſſen es alſo zwen tage ſtehen/ darnach trincken ſie es/ wer-
den truncken daruon/ Jst dicke/ ſpeiſſet auch wol.
Es machet eyn yede huͤtte jre ſonderliche getrencke/ Vnd
wann ſich jrer eyn doꝛff will froͤlich machen/ welches gemeyn
lich des monats eynmal geſchicht/ So gehn ſie erſt alle mit
eynander in eyne huͤtten/ Trincken da erſt auß/ das gehet ſo
auff der reige her / biß das ſie die getrencke in allen huͤtten auß
getruncken haben.
Sie ſetzen ſich vmb die gefeß her da ſie trincken/ etliche
auff fewꝛbꝛende/ etliche ſetzen ſich vff die erden. Die weiber
reichen jnen die getrencke fein oꝛdentlich/ Etliche ſtehen/ ſin-
gen vnd tantzen vmb die gefeß her/ Vnd auff der stetde da ſie
trincken / schlagen ſie auch jr waſſer ab.
Das trincken wehꝛet die gantze nacht/ dantzen auch wol
zwiſchen den bꝛenden her/ růffen vnnd blaſen mit poſaunen/
machen eyn ſchꝛecklich geruͤcht wann sie truncken werden.
Auch ſihet man wenig das ſie vneyns werden. Sie ſein auch
eynander ſehr guͤnſtig/ was der eyne mehꝛ hat von eſſen ſpeiß
dann der ander/ teylet er jme mit.
was der Maͤnner zierde iſt/ vnd wie
ſie ſich vermalen/ vnd was jre namen ſein.
Caput XVI.
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