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Staden, Hans: Warhaftige Historia und beschreibung eyner Landtschafft der Wilden/ Nacketen/ Grimmigen Menschfresser Leuthen [...]. Marpurg [Marburg], 1557.

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zunrnete/ sagte ich ja/ auch sagte ich jnen/ die feinde wurden
vns begegenen/ So lagen wir eyne nacht in eynem ort landes/
der heysset auch Vwattibi/ daselbs fiengen wir viel der fische
Bratti/ welche so groß sein als eyn guter hecht/ vnd es wehet
die nacht mechtig ding/ so schwätzten sie nun mit mir/ vnnd
wolten viel fragen/ do sagte ich dieser wint wehet vber viel to-
ter leut/ so war noch eyn ander hauffe von diesen auch zu
wasser/ eyne refier/ genant die Paraibe/ zwischen landt hin-
auff gefaren/ ja meynten sie/ wie nahe haben die der feinde
landt gereyt angefallen / das jrer ettliche sein todt blieben/
(wie ich hinden nach noch erfuhr/ dz es auch geschehen war)

Wie wir nun eyne tage reyß von dannen waren/ da sie jren
anschlag volnbringen wolten / legerten sie sich ins gehöltz bei
eyn insel/ welche Sancte Sebastian von den Portugalesern
genant wirt/ aber die Wilden heyssen sie Meyenbipe.

Wie der abent ankam/ gieng der Oberste Konyan Beben
genant/ durch den leger her im wald / predigte vnd sagte/ sie
weren yetzt nahe bei der feinde landt kommen/ das eyn ye-
der sein traum behielte so jme die nacht treumen würde/ vnd
das sie zu sehen/ das sie sich liessen etwas glückliches treumen/
wie die rede auß waren/ tantzten sie mit jren abgöttern biß in
die nacht/ darnach schlieffen sie/ wie mein herr sich niderlegte/
sagte er ich solte mir auch etwas gutes treumen lassen/ ich
sagte/ ich achte auff keyne treume/ sie sein falsch/ So mach
sagt er/ mit deinem Gott gleichwol/ das wir feinde fangen.

Wie der tag nu anbrach versamleten sich die obersten vmb
eyn becken vol gesotner fisch / welche sie assen/ vnd ertzelten die
treume/ so vil das sie jnen wol gefielen/ etliche tantzten mit
den abgöttern/ vnd sie waren willens den selbigen tag vff die
naheyt bei jrer feind land zu fahren/ bei eynen ort Boywassu
kange genat/ daselbs wolten sie dann beyten biß der abent kem.

zũrnete/ ſagte ich ja/ auch ſagte ich jnen/ die feinde wurden
vns begegenen/ So lagen wir eyne nacht in eynem oꝛt landes/
der heysset auch Vwattibi/ daſelbs fiengen wir viel der fiſche
Bꝛatti/ welche ſo groß ſein als eyn gůter hecht/ vnd es wehet
die nacht mechtig ding/ ſo ſchwaͤtzten ſie nun mit mir/ vnnd
wolten viel fragen/ do ſagte ich dieſer wint wehet vber viel to-
ter leut/ ſo war noch eyn ander hauffe von dieſen auch zů
waſſer/ eyne refier/ genant die Paraibe/ zwiſchen landt hin-
auff gefaren/ ja meynten ſie/ wie nahe haben die der feinde
landt gereyt angefallen / das jrer ettliche ſein todt blieben/
(wie ich hinden nach noch erfuhꝛ/ dz es auch geſchehen war)

Wie wir nun eyne tage reyß von dannen waren/ da ſie jren
anſchlag volnbꝛingen wolten / legerten ſie ſich ins gehoͤltz bei
eyn inſel/ welche Sancte Sebaſtian von den Poꝛtugaleſern
genant wirt/ aber die Wilden heyſſen ſie Meyenbipe.

Wie der abent ankam/ gieng der Oberſte Konyan Beben
genant/ durch den leger her im wald / pꝛedigte vnd ſagte/ ſie
weren yetzt nahe bei der feinde landt kommen/ das eyn ye-
der ſein traum behielte ſo jme die nacht treumen würde/ vñ
das ſie zu ſehen/ das ſie ſich lieſſen etwas glückliches treumẽ/
wie die rede auß waren/ tantzten ſie mit jren abgoͤttern biß in
die nacht/ darnach ſchlieffen ſie/ wie mein herꝛ ſich niderlegte/
ſagte er ich ſolte mir auch etwas gůtes treumen laſſen/ ich
ſagte/ ich achte auff keyne treume/ ſie ſein falsch/ So mach
ſagt er/ mit deinem Gott gleichwol/ das wir feinde fangen.

Wie der tag nu anbꝛach verſamleten ſich die oberſten vmb
eyn becken vol geſotner fiſch / welche ſie aſſen/ vnd ertzelten die
treume/ ſo vil das ſie jnen wol gefielen/ etliche tantzten mit
den abgoͤttern/ vnd ſie waren willens den ſelbigen tag vff die
naheyt bei jrer feind land zu fahꝛen/ bei eynen oꝛt Boywaſſu
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[0101] zũrnete/ ſagte ich ja/ auch ſagte ich jnen/ die feinde wurden vns begegenen/ So lagen wir eyne nacht in eynem oꝛt landes/ der heysset auch Vwattibi/ daſelbs fiengen wir viel der fiſche Bꝛatti/ welche ſo groß ſein als eyn gůter hecht/ vnd es wehet die nacht mechtig ding/ ſo ſchwaͤtzten ſie nun mit mir/ vnnd wolten viel fragen/ do ſagte ich dieſer wint wehet vber viel to- ter leut/ ſo war noch eyn ander hauffe von dieſen auch zů waſſer/ eyne refier/ genant die Paraibe/ zwiſchen landt hin- auff gefaren/ ja meynten ſie/ wie nahe haben die der feinde landt gereyt angefallen / das jrer ettliche ſein todt blieben/ (wie ich hinden nach noch erfuhꝛ/ dz es auch geſchehen war) Wie wir nun eyne tage reyß von dannen waren/ da ſie jren anſchlag volnbꝛingen wolten / legerten ſie ſich ins gehoͤltz bei eyn inſel/ welche Sancte Sebaſtian von den Poꝛtugaleſern genant wirt/ aber die Wilden heyſſen ſie Meyenbipe. Wie der abent ankam/ gieng der Oberſte Konyan Beben genant/ durch den leger her im wald / pꝛedigte vnd ſagte/ ſie weren yetzt nahe bei der feinde landt kommen/ das eyn ye- der ſein traum behielte ſo jme die nacht treumen würde/ vñ das ſie zu ſehen/ das ſie ſich lieſſen etwas glückliches treumẽ/ wie die rede auß waren/ tantzten ſie mit jren abgoͤttern biß in die nacht/ darnach ſchlieffen ſie/ wie mein herꝛ ſich niderlegte/ ſagte er ich ſolte mir auch etwas gůtes treumen laſſen/ ich ſagte/ ich achte auff keyne treume/ ſie ſein falsch/ So mach ſagt er/ mit deinem Gott gleichwol/ das wir feinde fangen. Wie der tag nu anbꝛach verſamleten ſich die oberſten vmb eyn becken vol geſotner fiſch / welche ſie aſſen/ vnd ertzelten die treume/ ſo vil das ſie jnen wol gefielen/ etliche tantzten mit den abgoͤttern/ vnd ſie waren willens den ſelbigen tag vff die naheyt bei jrer feind land zu fahꝛen/ bei eynen oꝛt Boywaſſu kange genãt/ daſelbs wolten ſie dañ beyten biß der abent kem.

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Zitationshilfe: Staden, Hans: Warhaftige Historia und beschreibung eyner Landtschafft der Wilden/ Nacketen/ Grimmigen Menschfresser Leuthen [...]. Marpurg [Marburg], 1557, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/staden_landschafft_1557/101>, abgerufen am 09.11.2024.