Spyri, Johanna: Heidi's Lehr- und Wanderjahre. Gotha, 1880.strebte und sagte: "Die Großmutter hat gerufen, ich will Aber das wollte die Base gerade nicht und beschwichtigte "Was kann ich der Großmutter heimbringen?" fragte "Etwas Gutes", sagte die Base, "so schöne, weiche "Ja, sie gibt es immer wieder dem Peter und sagt: Heidi fing nun so zu rennen an, daß die Base mit ſtrebte und ſagte: „Die Großmutter hat gerufen, ich will Aber das wollte die Baſe gerade nicht und beſchwichtigte „Was kann ich der Großmutter heimbringen?“ fragte „Etwas Gutes“, ſagte die Baſe, „ſo ſchöne, weiche „Ja, ſie gibt es immer wieder dem Peter und ſagt: Heidi fing nun ſo zu rennen an, daß die Baſe mit <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0095" n="85"/> ſtrebte und ſagte: „Die Großmutter hat gerufen, ich will<lb/> zu ihr.“</p><lb/> <p>Aber das wollte die Baſe gerade nicht und beſchwichtigte<lb/> das Kind, es ſolle nur ſchnell kommen jetzt, daß ſie nicht noch<lb/> zu ſpät kommen, ſondern, daß ſie morgen weiter reiſen können,<lb/> es könne ja dann ſehen, wie es ihm gefallen werde in Frank¬<lb/> furt, daß es gar nie mehr fort wolle dort, und wenn es<lb/> doch heim wolle, ſo könne es ja gleich gehen und dann erſt<lb/> noch der Großmutter Etwas mit heimbringen, was ſie<lb/> freue. Das war eine Ausſicht für Heidi, die ihm gefiel.<lb/> Es fing an zu laufen ohne Widerſtreben.</p><lb/> <p>„Was kann ich der Großmutter heimbringen?“ fragte<lb/> es nach einer Weile.</p><lb/> <p>„Etwas Gutes“, ſagte die Baſe, „ſo ſchöne, weiche<lb/> Weißbrödchen, da wird ſie Freud' haben daran, ſie kann ja<lb/> doch das harte, ſchwarze Brod faſt nicht mehr eſſen.“</p><lb/> <p>„Ja, ſie gibt es immer wieder dem Peter und ſagt:<lb/> ,Es iſt mir zu hart'; das habe ich ſelbſt geſehen“, beſtätigte<lb/> das Heidi. „So wollen wir geſchwind gehen, Baſe Dete;<lb/> dann kommen wir vielleicht heut' noch nach Frankfurt, daß<lb/> ich bald wieder da bin mit den Brödchen.“</p><lb/> <p>Heidi fing nun ſo zu rennen an, daß die Baſe mit<lb/> ihrem Bündel auf dem Arm faſt nicht mehr nachkam. Aber<lb/> ſie war ſehr froh, daß es ſo raſch ging, denn nun kamen<lb/> ſie gleich zu den erſten Häuſern vom Dörfli, und da konnte<lb/> es wieder allerhand Reden und Fragen geben, die das Heidi<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [85/0095]
ſtrebte und ſagte: „Die Großmutter hat gerufen, ich will
zu ihr.“
Aber das wollte die Baſe gerade nicht und beſchwichtigte
das Kind, es ſolle nur ſchnell kommen jetzt, daß ſie nicht noch
zu ſpät kommen, ſondern, daß ſie morgen weiter reiſen können,
es könne ja dann ſehen, wie es ihm gefallen werde in Frank¬
furt, daß es gar nie mehr fort wolle dort, und wenn es
doch heim wolle, ſo könne es ja gleich gehen und dann erſt
noch der Großmutter Etwas mit heimbringen, was ſie
freue. Das war eine Ausſicht für Heidi, die ihm gefiel.
Es fing an zu laufen ohne Widerſtreben.
„Was kann ich der Großmutter heimbringen?“ fragte
es nach einer Weile.
„Etwas Gutes“, ſagte die Baſe, „ſo ſchöne, weiche
Weißbrödchen, da wird ſie Freud' haben daran, ſie kann ja
doch das harte, ſchwarze Brod faſt nicht mehr eſſen.“
„Ja, ſie gibt es immer wieder dem Peter und ſagt:
,Es iſt mir zu hart'; das habe ich ſelbſt geſehen“, beſtätigte
das Heidi. „So wollen wir geſchwind gehen, Baſe Dete;
dann kommen wir vielleicht heut' noch nach Frankfurt, daß
ich bald wieder da bin mit den Brödchen.“
Heidi fing nun ſo zu rennen an, daß die Baſe mit
ihrem Bündel auf dem Arm faſt nicht mehr nachkam. Aber
ſie war ſehr froh, daß es ſo raſch ging, denn nun kamen
ſie gleich zu den erſten Häuſern vom Dörfli, und da konnte
es wieder allerhand Reden und Fragen geben, die das Heidi
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