die Hand! du wirst das Heidi sein; wo ist der Gro߬ vater?"
"Er sitzt am Tisch und schnitzt runde Löffel von Holz", erklärte Heidi und machte nun die Thüre wieder auf.
Es war der alte Herr Pfarrer aus dem Dörfli, der den Oehi vor Jahren gut gekannt hatte, als er noch unten wohnte und sein Nachbar war. Er trat in die Hütte ein, ging auf den Alten zu, der sich über sein Schnitzwerk hin¬ beugte und sagte: "Guten Morgen, Nachbar."
Verwundert schaute dieser in die Höhe, stand dann auf und entgegnete: "Guten Morgen dem Herrn Pfarrer." Dann stellte er seinen Stuhl vor den Herrn hin und fuhr fort: "Wenn der Herr Pfarrer einen Holzsitz nicht scheut, hier ist einer."
Der Herr Pfarrer setzte sich. "Ich habe Euch lange nicht gesehen, Nachbar", sagte er dann.
"Ich den Herrn Pfarrer auch nicht", war die Ant¬ wort.
"Ich komme heut', um Etwas mit Euch zu besprechen", fing der Herr Pfarrer wieder an, "ich denke, ihr könnt schon wissen, was meine Angelegenheit ist, worüber ich mich mit Euch verständigen und hören will, was Ihr im Sinne habt."
Der Herr Pfarrer schwieg und schaute auf Heidi, das an der Thüre stand und die neue Erscheinung aufmerksam betrachtete.
die Hand! du wirſt das Heidi ſein; wo iſt der Gro߬ vater?“
„Er ſitzt am Tiſch und ſchnitzt runde Löffel von Holz“, erklärte Heidi und machte nun die Thüre wieder auf.
Es war der alte Herr Pfarrer aus dem Dörfli, der den Oehi vor Jahren gut gekannt hatte, als er noch unten wohnte und ſein Nachbar war. Er trat in die Hütte ein, ging auf den Alten zu, der ſich über ſein Schnitzwerk hin¬ beugte und ſagte: „Guten Morgen, Nachbar.“
Verwundert ſchaute dieſer in die Höhe, ſtand dann auf und entgegnete: „Guten Morgen dem Herrn Pfarrer.“ Dann ſtellte er ſeinen Stuhl vor den Herrn hin und fuhr fort: „Wenn der Herr Pfarrer einen Holzſitz nicht ſcheut, hier iſt einer.“
Der Herr Pfarrer ſetzte ſich. „Ich habe Euch lange nicht geſehen, Nachbar“, ſagte er dann.
„Ich den Herrn Pfarrer auch nicht“, war die Ant¬ wort.
„Ich komme heut', um Etwas mit Euch zu beſprechen“, fing der Herr Pfarrer wieder an, „ich denke, ihr könnt ſchon wiſſen, was meine Angelegenheit iſt, worüber ich mich mit Euch verſtändigen und hören will, was Ihr im Sinne habt.“
Der Herr Pfarrer ſchwieg und ſchaute auf Heidi, das an der Thüre ſtand und die neue Erſcheinung aufmerkſam betrachtete.
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die Hand! du wirſt das Heidi ſein; wo iſt der Gro߬
vater?“
„Er ſitzt am Tiſch und ſchnitzt runde Löffel von Holz“,
erklärte Heidi und machte nun die Thüre wieder auf.
Es war der alte Herr Pfarrer aus dem Dörfli, der
den Oehi vor Jahren gut gekannt hatte, als er noch unten
wohnte und ſein Nachbar war. Er trat in die Hütte ein,
ging auf den Alten zu, der ſich über ſein Schnitzwerk hin¬
beugte und ſagte: „Guten Morgen, Nachbar.“
Verwundert ſchaute dieſer in die Höhe, ſtand dann auf
und entgegnete: „Guten Morgen dem Herrn Pfarrer.“
Dann ſtellte er ſeinen Stuhl vor den Herrn hin und fuhr
fort: „Wenn der Herr Pfarrer einen Holzſitz nicht ſcheut,
hier iſt einer.“
Der Herr Pfarrer ſetzte ſich. „Ich habe Euch lange
nicht geſehen, Nachbar“, ſagte er dann.
„Ich den Herrn Pfarrer auch nicht“, war die Ant¬
wort.
„Ich komme heut', um Etwas mit Euch zu beſprechen“,
fing der Herr Pfarrer wieder an, „ich denke, ihr könnt
ſchon wiſſen, was meine Angelegenheit iſt, worüber ich mich
mit Euch verſtändigen und hören will, was Ihr im Sinne
habt.“
Der Herr Pfarrer ſchwieg und ſchaute auf Heidi, das
an der Thüre ſtand und die neue Erſcheinung aufmerkſam
betrachtete.
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Spyri, Johanna: Heidi's Lehr- und Wanderjahre. Gotha, 1880, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spyri_heidi_1880/84>, abgerufen am 22.07.2024.
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