Spyri, Johanna: Heidi's Lehr- und Wanderjahre. Gotha, 1880.Capitel II. Beim Großvater. Nachdem die Dete verschwunden war, hatte der Oehi Capitel II. Beim Großvater. Nachdem die Dete verſchwunden war, hatte der Oehi <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0030"/> <div n="1"> <head rendition="#c"> <hi rendition="#b">Capitel <hi rendition="#aq #b">II</hi>.<lb/> Beim Großvater.</hi><lb/> </head> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Nachdem die Dete verſchwunden war, hatte der Oehi<lb/> ſich wieder auf die Bank hingeſetzt und blies nun große<lb/> Wolken aus ſeiner Pfeife; dabei ſtarrte er auf den Boden<lb/> und ſagte kein Wort. Derweilen ſchaute das Heidi ver¬<lb/> gnüglich um ſich, entdeckte den Gaißenſtall, der an die Hütte<lb/> angebaut war, und guckte hinein. Es war Nichts darin.<lb/> Das Kind ſetzte ſeine Unterſuchungen fort und kam hinter<lb/> die Hütte zu den alten Tannen. Da blies der Wind durch<lb/> die Aeſte ſo ſtark, daß es ſauſte und brauſte oben in den<lb/> Wipfeln. Heidi blieb ſtehen und hörte zu. Als es ein<lb/> wenig ſtiller wurde, ging das Kind um die kommende Ecke<lb/> der Hütte herum und kam vorn wieder zum Großvater<lb/> zurück. Als es dieſen noch in derſelben Stellung erblickte,<lb/> wie es ihn verlaſſen hatte, ſtellte es ſich vor ihn hin, legte<lb/> die Hände auf den Rücken und betrachtete ihn. Der Gro߬<lb/> vater ſchaute auf. „Was willſt jetzt thun?“ fragte er, als<lb/> das Kind immer noch unbeweglich vor ihm ſtand.<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [0030]
Capitel II.
Beim Großvater.
Nachdem die Dete verſchwunden war, hatte der Oehi
ſich wieder auf die Bank hingeſetzt und blies nun große
Wolken aus ſeiner Pfeife; dabei ſtarrte er auf den Boden
und ſagte kein Wort. Derweilen ſchaute das Heidi ver¬
gnüglich um ſich, entdeckte den Gaißenſtall, der an die Hütte
angebaut war, und guckte hinein. Es war Nichts darin.
Das Kind ſetzte ſeine Unterſuchungen fort und kam hinter
die Hütte zu den alten Tannen. Da blies der Wind durch
die Aeſte ſo ſtark, daß es ſauſte und brauſte oben in den
Wipfeln. Heidi blieb ſtehen und hörte zu. Als es ein
wenig ſtiller wurde, ging das Kind um die kommende Ecke
der Hütte herum und kam vorn wieder zum Großvater
zurück. Als es dieſen noch in derſelben Stellung erblickte,
wie es ihn verlaſſen hatte, ſtellte es ſich vor ihn hin, legte
die Hände auf den Rücken und betrachtete ihn. Der Gro߬
vater ſchaute auf. „Was willſt jetzt thun?“ fragte er, als
das Kind immer noch unbeweglich vor ihm ſtand.
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Zitationshilfe: | Spyri, Johanna: Heidi's Lehr- und Wanderjahre. Gotha, 1880, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spyri_heidi_1880/30>, abgerufen am 16.02.2025. |