Spyri, Johanna: Heidi's Lehr- und Wanderjahre. Gotha, 1880."Wo ist das Kind? Dete, wo hast du das Kind gelassen?" Sie wurde aber so maßleidig, weil die Frauen von 2*
„Wo iſt das Kind? Dete, wo haſt du das Kind gelaſſen?“ Sie wurde aber ſo maßleidig, weil die Frauen von 2*
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„Wo iſt das Kind? Dete, wo haſt du das Kind gelaſſen?“
rief ſie immer unwilliger zurück: „Droben beim Alm-Oehi!
Nu, beim Alm-Oehi, Ihr hört's ja!“
Sie wurde aber ſo maßleidig, weil die Frauen von
allen Seiten ihr zuriefen: „Wie kannſt du ſo etwas thun!“
und: „Das arme Tröpfli!“ und: „So ein kleines Hülfloſes
da droben laſſen!“ und dann wieder und wieder: „Das
arme Tröpfli!“ Die Dete lief, ſo ſchnell ſie konnte, weiter
und war froh, als ſie Nichts mehr hörte, denn es war ihr
nicht wohl bei der Sache; ihre Mutter hatte ihr beim
Sterben das Kind noch übergeben. Aber ſie ſagte ſich zur
Beruhigung, ſie könne dann ja eher wieder etwas für das
Kind thun, wenn ſie nun viel Geld verdiene, und ſo war
ſie ſehr froh, daß ſie bald weit von allen Leuten, die ihr drein¬
redeten, weg- und zu einem ſchönen Verdienſt kommen konnte.
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