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Springer, Balthasar: Merfart. Oppenheim, 1509.

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zwen äncker da das er inn den sehe lauffen must/ da funden wir in wy
der vnd was der wind als groß das wir widerumb hinder sich musten
lassen lauffen noher Monsebick vff gebot des hauptmans. Vff den
zweyten tag Junij hylten wir mit dem gemeinen volck ein rat vnnd
was vnser furnemmen vnd anschlagk das wir widerumbe hynder-
sich hoher Portuogal zu lauffen wolten/ vnd nit gein Monsebick Aber
der wind was so groß vnd ongestim ym mere das wir do hyn biß vf
den dritten tag Junij lauffen musten lassen/ vnd vf den selben tag ge
bot der öberst hauptmann abermals vnserz hauptman meister vnd pilot[]
vff leib vnd gut das sie nit solten von ym seylen anderst dann gein Mon
sebick: da der Jnseln funf beieinander lygen: also saylten wir mit ynen
biß vff den achten tag Julij/ do rufft das volck vnd der factor mit ge
meiner stym zu vnserm hauptman Misericordi Misericordi/ vnd ba
ten yn vmb gottes willen das er solt vmbwenden noher Portugal dan
es thet not Es was auch nit mere Speiß dann brot vor drey monad im
schyff/ vnd gantz kein trost noch zuouersicht lebens/ dann weren wir kom[/]
men gein Monsebick so weren wir all hungers gestorben auch schiff
vnd gut verloren/ Also vf den selben tag als die Sonn nyderging sail
ten wir widerumb vor die porten do wir die äncker ließen/ vnnd inn der
nacht kam vns aber de wind vnder augen/ das wir inn die selbig port
widerumb faren muosten/ vnd kamen da hyn vff den eylfften tag Ju-
nij/ wir theten ein proceß im schyf Vnd heistt die pfort Labay de rock
Vff den xiij. tag Junij gingen wir wider zuo sayl vnd quamen vf den
xx. tag Junij an ein ander port: die heist Labay de allagow/ do fingen
wir vil fisch/ vnd den xxi tag Junij gingen wir wider zuo seyl/ vnd dar
noch vff den xviij. tag kam vns der wind widerumb vnder augen dz
wir abermals in dye selbige pfort musten lauffen. Vff den xx. tag
Junij satzten wir die pot da auß wasser zu suchen/ da funden wir was
sers genuog Ochssen Kuw vnd Schaf/ vnd verkaufften vns die Moren
genuog vmb ein wenig alts eysens: vnd wolten sunst anders nicht ha
ben/ wir speißten vnser schife do mit groser meng fleisch vnd wassers/
Vf den xxvi. tag Junij kam vns widerumb gutter wind da gyngen
wir aber zu sayl vnd theten vnser bot mit wasser in vnser schif vnnd
saylten mit gluck biß vff den ersten tag Julij/ da quamen wir in Au
gwado sambraß/ vf den andern tag gingen wir widerumb zuo sayle
noch dem kaben zuo/ da waren wir funftzig meiln von dannen vnd hat
ten gutten gluckseligen wind. Vff den sechsten tag Julij morgens
da sahen wir den Kaben de bona sperantzen/ vnnd saylten den selben
tag das wir in ymm gesicht behielten/ der windt was doch die selbige
nacht vnd tag nit so gut das wir yn möchten dupplyren.

Vf den sybenden tag Julij da furen wir by dem kaben hyn fur inn dem
namen gottes in den grossen golffen von Geneyen/ vnd ist 1400 mey-

zwen aͤncker da das er inn den sehe lauffen must/ da funden wir in wy
der vnd was der wind als groß das wir widerumb hinder sich musten
lassen lauffen noher Monsebick vff gebot des hauptmans. Vff den
zweyten tag Junij hylten wir mit dem gemeinen volck ein rat vnnd
was vnser furnemmen vnd anschlagk das wir widerumbe hynder-
sich hoher Portuͦgal zu lauffen wolten/ vnd nit gein Monsebick Aber
der wind was so groß vnd ongestim ym mere das wir do hyn biß vf
den dritten tag Junij lauffen musten lassen/ vnd vf den selben tag ge
bot der oͤberst hauptmann abermals vnserz hauptman meister vnd pilot[]
vff leib vnd gut das sie nit solten von ym seylen anderst dann gein Mon
sebick: da der Jnseln funf beieinander lygen: also saylten wir mit ynen
biß vff den achten tag Julij/ do rufft das volck vnd der factor mit ge
meiner stym zu vnserm hauptman Misericordi Misericordi/ vnd ba
ten yn vmb gottes willen das er solt vmbwenden noher Portugal dan
es thet not Es was auch nit mere Speiß dann brot vor drey monad im
schyff/ vnd gantz kein trost noch zuͦuersicht lebens/ dann weren wir kom[/]
men gein Monsebick so weren wir all hungers gestorben auch schiff
vnd gut verloren/ Also vf den selben tag als die Sonn nyderging sail
ten wir widerumb vor die porten do wir die aͤncker ließen/ vnnd inn der
nacht kam vns aber de wind vnder augen/ das wir inn die selbig port
widerumb faren muͦsten/ vnd kamen da hyn vff den eylfften tag Ju-
nij/ wir theten ein proceß im schyf Vnd heistt die pfort Labay de rock
Vff den xiij. tag Junij gingen wir wider zuͦ sayl vnd quamen vf den
xx. tag Junij an ein ander port: die heist Labay de allagow/ do fingen
wir vil fisch/ vnd den xxi tag Junij gingen wir wider zuͦ seyl/ vnd dar
noch vff den xviij. tag kam vns der wind widerumb vnder augen dz
wir abermals in dye selbige pfort musten lauffen. Vff den xx. tag
Junij satzten wir die pot da auß wasser zu suchen/ da funden wir was
sers genuͦg Ochssen Kuw vnd Schaf/ vnd verkaufften vns die Moren
genuͦg vmb ein wenig alts eysens: vnd wolten sunst anders nicht ha
ben/ wir speißten vnser schife do mit groser meng fleisch vnd wassers/
Vf den xxvi. tag Junij kam vns widerumb gutter wind da gyngen
wir aber zu sayl vnd theten vnser bot mit wasser in vnser schif vnnd
saylten mit gluck biß vff den ersten tag Julij/ da quamen wir in Au
gwado sambraß/ vf den andern tag gingen wir widerumb zuͦ sayle
noch dem kaben zuͦ/ da waren wir funftzig meiln von dannen vnd hat
ten gutten gluckseligen wind. Vff den sechsten tag Julij morgens
da sahen wir den Kaben de bona sperantzen/ vnnd saylten den selben
tag das wir in ymm gesicht behielten/ der windt was doch die selbige
nacht vnd tag nit so gut das wir yn moͤchten dupplyren.

Vf den sybenden tag Julij da furen wir by dem kaben hyn fur inn dem
namen gottes in den grossen golffen von Geneyen/ vnd ist 1400 mey-

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Thomas Gloning, Justus-Liebig-Universität: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2013-07-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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  • Kürzungsstriche (geschlängelte Linie über Buchstaben) wurden nur expandiert.
  • Die im Bilddigitalisat zu sehende schadhaften Stellen sind nach dem Faksimiledruck transkribiert: Franz, Schulze (Hg.): Balthasar Springers Indienfahrt 1505/06. Wissenschaftliche Würdigung der Reiseberichte zur Einführung in den Neudruck seiner »Meerfahrt« vom Jahre 1509. Strassburg, 1902 (Drucke und Holzschnitte des XV. und XVI. Jahrhunderts in getreuer Nachbildung VIII).



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Zitationshilfe: Springer, Balthasar: Merfart. Oppenheim, 1509, S. [24]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/springer_merfart_1509/29>, abgerufen am 27.11.2024.