Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sprengel, Christian Konrad: Das entdeckte Geheimniss der Natur im Bau und in der Befruchtung der Blumen. Berlin, 1793.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Colutea. Coronilla.

30. Die Blume, von der Seite gesehen, nachdem die
Krone abgelöset worden.

33. Der hinterste Theil der von der Seite gesehenen Blu-
me, nachdem der Kelch größtentheils weggeschnitten worden.

34. Die vorhergehende Figur, nachdem die Fahne abge-
rissen worden.

31. Dieselbe, nachdem die Flügel, und 36., nachdem das
Schiffchen abgerissen worden.

1. 2. Die Saftdrüse und zugleich der Safthalter ist der
fleischichte und weite unterste oder hinterste Theil des zusam-
mengewachsenen Filaments, welches unmittelbar über oder vor
dem Safthalter enger wird, und den Fruchtknoten dicht um-
schließt, Fig. 25.

3. Der Saft ist gegen den Regen völlig gesichert. Denn
der Kelch drückt den Nagel der Fahne an den unter demselben
befindlichen Theil der Blume (man vergleiche Fig. 29. mit
Fig. 33.), und die Fahne umfaßt mit den beiden Höckern,
welche sie unterwärts beym Anfang des Nagels hat, Fig. 28.,
die Flügel und das Schiffchen recht genau, Fig. 32., so daß
hier schlechterdings kein Regentropfen, wohl aber ein Insekt
durchkommen kann.

4. Daß nun das Insekt diesen Eingang zum Safthalter
leicht finde, dazu dient das Saftmaal, welches unmittelbar
über diesem Eingang an der Fahne angebracht ist, und in ei-
ner aus rothen Linien zusammengesetzten Figur besteht, da die
Krone gelb ist. Wann es hineingekrochen ist, so gelangt es
durch die beiden Oeffnungen in den Safthalter.

Die in dieser Ordnung vorkommenden Blumen bilden
mehrentheils eine aufrecht stehende oder herabhangende Traube
oder Aehre. Sie mußten daher eine horizontale Stellung er-
halten, weil eine solche Traube oder Aehre nicht von oben oder
von unten, sondern von allen Seiten am besten in die Augen fällt.
Aus ihrer horizontalen Stellung folgt die Irregularität ihrer
Gestalt. Die Fahne sollte den Blumen das meiste Ansehen
verschaffen. Sie macht daher mit dem übrigen Theil derselben,
insonderheit mit ihrem eigenen Nagel, einen rechten Winkel,
und ist von ansehnlicher Grösse. Unter der Fahne ist der Ein-
gang für die Insekten; deswegen hat sie das Saftmaal. Dies
ist die gewöhnlichste Einrichtung dieser Blumen.

Colutea orientalis du Roi. Hat eine gleiche Ein-
richtung. Die Fahne ist schmutzig purpurfarben, das Saft-
maal ist ein gelber Fleck auf derselben.

Coronilla.

Coronilla Emerus. Tab. XIX. 37. 39--42.

[Spaltenumbruch]
Coronilla. Astragalus. Psoralea.

37. Die etwas vergrösserte Blume in natürlicher Stel-
lung.

39. Dieselbe, von oben gesehen, nachdem der vorderste
Theil des Kelchs weggeschnitten worden.

40. Die vorhergehende Figur, nachdem der Nagel der
Fahne abgelöset worden.

41. Dieselbe, nachdem das einfache Filament abgerissen
worden.

42. Die Fahne, von vorne gesehen.

1. Die Saftdrüse ist der fleischichte inwendig glatte Grund
des Kelchs.

2. Der Saft befindet sich in der Saftdrüse und dem un-
tersten weiteren Theil des zusammengewachsenen Filaments.

3. Die beiden Oeffnungen des Safthalters, Fig. 40., wer-
den vom Nagel der Fahne verdeckt, Fig. 39., welcher vom
Kelch herabgedrückt wird, Fig. 37. Dieser Nagel ist auf der
unteren Seite bis a rinnenförmig, hinter a aber platt. Bey
a ist ein kleiner Ansatz, welcher dazu dient, einen Regen-
tropfen, welcher am rinnenförmigen Theil herabgeflossen ist,
aufzuhalten.

4. Die Krone ist gelb. Die Fahne aber hat unterwärts
einen gewässerten Fleck, wie die gelben Arten des Ranuncu-
lus,
aus welchem Linien von eben der Farbe entstehen, und
sich auf derselben verbreiten, Fig. 42.

Astragalus.

Astragalus Onobrychis. Ist eine Saftblume,
und hat mit dem Orobus gleiche Einrichtung.

Psoralea.

Psoralea bituminosa.

1. Die Saftdrüse ist der kurze dicke glatte und weiße
Stiel, auf welchem der haarichte Fruchtknoten sitzt.

2. Der Safthalter ist die Basis des zusammengewachsenen
Filaments. Ueber derselben macht das einfache Filament, wie
gewöhnlich, zwey Oeffnungen.

3. Die Blume ist lang, und läßt keinen Regentropfen in
den Safthalter dringen.

4. Die Krone ist weiß, dabey ein wenig blaßblau. Die
beiden Blätter des Schiffchens sind vorne auf der inneren
Seite mit zwey großen schwarzpurpurfarbenen Flecken geziert,
welche auf der äußeren durchschimmern. Das Saftmaal ist
also hier nicht auf der gewöhnlichen Stelle.

[Spaltenumbruch]
Colutea. Coronilla.

30. Die Blume, von der Seite geſehen, nachdem die
Krone abgeloͤſet worden.

33. Der hinterſte Theil der von der Seite geſehenen Blu-
me, nachdem der Kelch groͤßtentheils weggeſchnitten worden.

34. Die vorhergehende Figur, nachdem die Fahne abge-
riſſen worden.

31. Dieſelbe, nachdem die Fluͤgel, und 36., nachdem das
Schiffchen abgeriſſen worden.

1. 2. Die Saftdruͤſe und zugleich der Safthalter iſt der
fleiſchichte und weite unterſte oder hinterſte Theil des zuſam-
mengewachſenen Filaments, welches unmittelbar uͤber oder vor
dem Safthalter enger wird, und den Fruchtknoten dicht um-
ſchließt, Fig. 25.

3. Der Saft iſt gegen den Regen voͤllig geſichert. Denn
der Kelch druͤckt den Nagel der Fahne an den unter demſelben
befindlichen Theil der Blume (man vergleiche Fig. 29. mit
Fig. 33.), und die Fahne umfaßt mit den beiden Hoͤckern,
welche ſie unterwaͤrts beym Anfang des Nagels hat, Fig. 28.,
die Fluͤgel und das Schiffchen recht genau, Fig. 32., ſo daß
hier ſchlechterdings kein Regentropfen, wohl aber ein Inſekt
durchkommen kann.

4. Daß nun das Inſekt dieſen Eingang zum Safthalter
leicht finde, dazu dient das Saftmaal, welches unmittelbar
uͤber dieſem Eingang an der Fahne angebracht iſt, und in ei-
ner aus rothen Linien zuſammengeſetzten Figur beſteht, da die
Krone gelb iſt. Wann es hineingekrochen iſt, ſo gelangt es
durch die beiden Oeffnungen in den Safthalter.

Die in dieſer Ordnung vorkommenden Blumen bilden
mehrentheils eine aufrecht ſtehende oder herabhangende Traube
oder Aehre. Sie mußten daher eine horizontale Stellung er-
halten, weil eine ſolche Traube oder Aehre nicht von oben oder
von unten, ſondern von allen Seiten am beſten in die Augen faͤllt.
Aus ihrer horizontalen Stellung folgt die Irregularitaͤt ihrer
Geſtalt. Die Fahne ſollte den Blumen das meiſte Anſehen
verſchaffen. Sie macht daher mit dem uͤbrigen Theil derſelben,
inſonderheit mit ihrem eigenen Nagel, einen rechten Winkel,
und iſt von anſehnlicher Groͤſſe. Unter der Fahne iſt der Ein-
gang fuͤr die Inſekten; deswegen hat ſie das Saftmaal. Dies
iſt die gewoͤhnlichſte Einrichtung dieſer Blumen.

Colutea orientalis du Roi. Hat eine gleiche Ein-
richtung. Die Fahne iſt ſchmutzig purpurfarben, das Saft-
maal iſt ein gelber Fleck auf derſelben.

Coronilla.

Coronilla Emerus. Tab. XIX. 37. 39—42.

[Spaltenumbruch]
Coronilla. Aſtragalus. Pſoralea.

37. Die etwas vergroͤſſerte Blume in natuͤrlicher Stel-
lung.

39. Dieſelbe, von oben geſehen, nachdem der vorderſte
Theil des Kelchs weggeſchnitten worden.

40. Die vorhergehende Figur, nachdem der Nagel der
Fahne abgeloͤſet worden.

41. Dieſelbe, nachdem das einfache Filament abgeriſſen
worden.

42. Die Fahne, von vorne geſehen.

1. Die Saftdruͤſe iſt der fleiſchichte inwendig glatte Grund
des Kelchs.

2. Der Saft befindet ſich in der Saftdruͤſe und dem un-
terſten weiteren Theil des zuſammengewachſenen Filaments.

3. Die beiden Oeffnungen des Safthalters, Fig. 40., wer-
den vom Nagel der Fahne verdeckt, Fig. 39., welcher vom
Kelch herabgedruͤckt wird, Fig. 37. Dieſer Nagel iſt auf der
unteren Seite bis a rinnenfoͤrmig, hinter a aber platt. Bey
a iſt ein kleiner Anſatz, welcher dazu dient, einen Regen-
tropfen, welcher am rinnenfoͤrmigen Theil herabgefloſſen iſt,
aufzuhalten.

4. Die Krone iſt gelb. Die Fahne aber hat unterwaͤrts
einen gewaͤſſerten Fleck, wie die gelben Arten des Ranuncu-
lus,
aus welchem Linien von eben der Farbe entſtehen, und
ſich auf derſelben verbreiten, Fig. 42.

Aſtragalus.

Aſtragalus Onobrychis. Iſt eine Saftblume,
und hat mit dem Orobus gleiche Einrichtung.

Pſoralea.

Pſoralea bituminoſa.

1. Die Saftdruͤſe iſt der kurze dicke glatte und weiße
Stiel, auf welchem der haarichte Fruchtknoten ſitzt.

2. Der Safthalter iſt die Baſis des zuſammengewachſenen
Filaments. Ueber derſelben macht das einfache Filament, wie
gewoͤhnlich, zwey Oeffnungen.

3. Die Blume iſt lang, und laͤßt keinen Regentropfen in
den Safthalter dringen.

4. Die Krone iſt weiß, dabey ein wenig blaßblau. Die
beiden Blaͤtter des Schiffchens ſind vorne auf der inneren
Seite mit zwey großen ſchwarzpurpurfarbenen Flecken geziert,
welche auf der aͤußeren durchſchimmern. Das Saftmaal iſt
alſo hier nicht auf der gewoͤhnlichen Stelle.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0193" n="[193]"/>
          <cb n="361"/><lb/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">Colutea. Coronilla.</hi> </fw><lb/>
          <p>30. Die Blume, von der Seite ge&#x017F;ehen, nachdem die<lb/>
Krone abgelo&#x0364;&#x017F;et worden.</p><lb/>
          <p>33. Der hinter&#x017F;te Theil der von der Seite ge&#x017F;ehenen Blu-<lb/>
me, nachdem der Kelch gro&#x0364;ßtentheils wegge&#x017F;chnitten worden.</p><lb/>
          <p>34. Die vorhergehende Figur, nachdem die Fahne abge-<lb/>
ri&#x017F;&#x017F;en worden.</p><lb/>
          <p>31. Die&#x017F;elbe, nachdem die Flu&#x0364;gel, und 36., nachdem das<lb/>
Schiffchen abgeri&#x017F;&#x017F;en worden.</p><lb/>
          <p>1. 2. Die Saftdru&#x0364;&#x017F;e und zugleich der Safthalter i&#x017F;t der<lb/>
flei&#x017F;chichte und weite unter&#x017F;te oder hinter&#x017F;te Theil des zu&#x017F;am-<lb/>
mengewach&#x017F;enen Filaments, welches unmittelbar u&#x0364;ber oder vor<lb/>
dem Safthalter enger wird, und den Fruchtknoten dicht um-<lb/>
&#x017F;chließt, Fig. 25.</p><lb/>
          <p>3. Der Saft i&#x017F;t gegen den Regen vo&#x0364;llig ge&#x017F;ichert. Denn<lb/>
der Kelch dru&#x0364;ckt den Nagel der Fahne an den unter dem&#x017F;elben<lb/>
befindlichen Theil der Blume (man vergleiche Fig. 29. mit<lb/>
Fig. 33.), und die Fahne umfaßt mit den beiden Ho&#x0364;ckern,<lb/>
welche &#x017F;ie unterwa&#x0364;rts beym Anfang des Nagels hat, Fig. 28.,<lb/>
die Flu&#x0364;gel und das Schiffchen recht genau, Fig. 32., &#x017F;o daß<lb/>
hier &#x017F;chlechterdings kein Regentropfen, wohl aber ein In&#x017F;ekt<lb/>
durchkommen kann.</p><lb/>
          <p>4. Daß nun das In&#x017F;ekt die&#x017F;en Eingang zum Safthalter<lb/>
leicht finde, dazu dient das Saftmaal, welches unmittelbar<lb/>
u&#x0364;ber die&#x017F;em Eingang an der Fahne angebracht i&#x017F;t, und in ei-<lb/>
ner aus rothen Linien zu&#x017F;ammenge&#x017F;etzten Figur be&#x017F;teht, da die<lb/>
Krone gelb i&#x017F;t. Wann es hineingekrochen i&#x017F;t, &#x017F;o gelangt es<lb/>
durch die beiden Oeffnungen in den Safthalter.</p><lb/>
          <p>Die in die&#x017F;er Ordnung vorkommenden Blumen bilden<lb/>
mehrentheils eine aufrecht &#x017F;tehende oder herabhangende Traube<lb/>
oder Aehre. Sie mußten daher eine horizontale Stellung er-<lb/>
halten, weil eine &#x017F;olche Traube oder Aehre nicht von oben oder<lb/>
von unten, &#x017F;ondern von allen Seiten am be&#x017F;ten in die Augen fa&#x0364;llt.<lb/>
Aus ihrer horizontalen Stellung folgt die Irregularita&#x0364;t ihrer<lb/>
Ge&#x017F;talt. Die Fahne &#x017F;ollte den Blumen das mei&#x017F;te An&#x017F;ehen<lb/>
ver&#x017F;chaffen. Sie macht daher mit dem u&#x0364;brigen Theil der&#x017F;elben,<lb/>
in&#x017F;onderheit mit ihrem eigenen Nagel, einen rechten Winkel,<lb/>
und i&#x017F;t von an&#x017F;ehnlicher Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e. Unter der Fahne i&#x017F;t der Ein-<lb/>
gang fu&#x0364;r die In&#x017F;ekten; deswegen hat &#x017F;ie das Saftmaal. Dies<lb/>
i&#x017F;t die gewo&#x0364;hnlich&#x017F;te Einrichtung die&#x017F;er Blumen.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Colutea orientalis</hi> du Roi.</hi> Hat eine gleiche Ein-<lb/>
richtung. Die Fahne i&#x017F;t &#x017F;chmutzig purpurfarben, das Saft-<lb/>
maal i&#x017F;t ein gelber Fleck auf der&#x017F;elben.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#i"> <hi rendition="#aq">Coronilla.</hi> </hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Coronilla Emerus</hi>. Tab. XIX.</hi> 37. 39&#x2014;42.</p><lb/>
          <cb n="362"/><lb/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">Coronilla. A&#x017F;tragalus. P&#x017F;oralea.</hi> </fw><lb/>
          <p>37. Die etwas vergro&#x0364;&#x017F;&#x017F;erte Blume in natu&#x0364;rlicher Stel-<lb/>
lung.</p><lb/>
          <p>39. Die&#x017F;elbe, von oben ge&#x017F;ehen, nachdem der vorder&#x017F;te<lb/>
Theil des Kelchs wegge&#x017F;chnitten worden.</p><lb/>
          <p>40. Die vorhergehende Figur, nachdem der Nagel der<lb/>
Fahne abgelo&#x0364;&#x017F;et worden.</p><lb/>
          <p>41. Die&#x017F;elbe, nachdem das einfache Filament abgeri&#x017F;&#x017F;en<lb/>
worden.</p><lb/>
          <p>42. Die Fahne, von vorne ge&#x017F;ehen.</p><lb/>
          <p>1. Die Saftdru&#x0364;&#x017F;e i&#x017F;t der flei&#x017F;chichte inwendig glatte Grund<lb/>
des Kelchs.</p><lb/>
          <p>2. Der Saft befindet &#x017F;ich in der Saftdru&#x0364;&#x017F;e und dem un-<lb/>
ter&#x017F;ten weiteren Theil des zu&#x017F;ammengewach&#x017F;enen Filaments.</p><lb/>
          <p>3. Die beiden Oeffnungen des Safthalters, Fig. 40., wer-<lb/>
den vom Nagel der Fahne verdeckt, Fig. 39., welcher vom<lb/>
Kelch herabgedru&#x0364;ckt wird, Fig. 37. Die&#x017F;er Nagel i&#x017F;t auf der<lb/>
unteren Seite bis <hi rendition="#aq">a</hi> rinnenfo&#x0364;rmig, hinter <hi rendition="#aq">a</hi> aber platt. Bey<lb/><hi rendition="#aq">a</hi> i&#x017F;t ein kleiner An&#x017F;atz, welcher dazu dient, einen Regen-<lb/>
tropfen, welcher am rinnenfo&#x0364;rmigen Theil herabgeflo&#x017F;&#x017F;en i&#x017F;t,<lb/>
aufzuhalten.</p><lb/>
          <p>4. Die Krone i&#x017F;t gelb. Die Fahne aber hat unterwa&#x0364;rts<lb/>
einen gewa&#x0364;&#x017F;&#x017F;erten Fleck, wie die gelben Arten des <hi rendition="#aq">Ranuncu-<lb/>
lus,</hi> aus welchem Linien von eben der Farbe ent&#x017F;tehen, und<lb/>
&#x017F;ich auf der&#x017F;elben verbreiten, Fig. 42.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#i"> <hi rendition="#aq">A&#x017F;tragalus.</hi> </hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#g"><hi rendition="#aq">A&#x017F;tragalus Onobrychis.</hi></hi> I&#x017F;t eine Saftblume,<lb/>
und hat mit dem <hi rendition="#aq">Orobus</hi> gleiche Einrichtung.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#i"> <hi rendition="#aq">P&#x017F;oralea.</hi> </hi> </head><lb/>
          <p> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#aq">P&#x017F;oralea bitumino&#x017F;a.</hi> </hi> </p><lb/>
          <p>1. Die Saftdru&#x0364;&#x017F;e i&#x017F;t der kurze dicke glatte und weiße<lb/>
Stiel, auf welchem der haarichte Fruchtknoten &#x017F;itzt.</p><lb/>
          <p>2. Der Safthalter i&#x017F;t die Ba&#x017F;is des zu&#x017F;ammengewach&#x017F;enen<lb/>
Filaments. Ueber der&#x017F;elben macht das einfache Filament, wie<lb/>
gewo&#x0364;hnlich, zwey Oeffnungen.</p><lb/>
          <p>3. Die Blume i&#x017F;t lang, und la&#x0364;ßt keinen Regentropfen in<lb/>
den Safthalter dringen.</p><lb/>
          <p>4. Die Krone i&#x017F;t weiß, dabey ein wenig blaßblau. Die<lb/>
beiden Bla&#x0364;tter des Schiffchens &#x017F;ind vorne auf der inneren<lb/>
Seite mit zwey großen &#x017F;chwarzpurpurfarbenen Flecken geziert,<lb/>
welche auf der a&#x0364;ußeren durch&#x017F;chimmern. Das Saftmaal i&#x017F;t<lb/>
al&#x017F;o hier nicht auf der gewo&#x0364;hnlichen Stelle.</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[193]/0193] Colutea. Coronilla. Coronilla. Aſtragalus. Pſoralea. 30. Die Blume, von der Seite geſehen, nachdem die Krone abgeloͤſet worden. 33. Der hinterſte Theil der von der Seite geſehenen Blu- me, nachdem der Kelch groͤßtentheils weggeſchnitten worden. 34. Die vorhergehende Figur, nachdem die Fahne abge- riſſen worden. 31. Dieſelbe, nachdem die Fluͤgel, und 36., nachdem das Schiffchen abgeriſſen worden. 1. 2. Die Saftdruͤſe und zugleich der Safthalter iſt der fleiſchichte und weite unterſte oder hinterſte Theil des zuſam- mengewachſenen Filaments, welches unmittelbar uͤber oder vor dem Safthalter enger wird, und den Fruchtknoten dicht um- ſchließt, Fig. 25. 3. Der Saft iſt gegen den Regen voͤllig geſichert. Denn der Kelch druͤckt den Nagel der Fahne an den unter demſelben befindlichen Theil der Blume (man vergleiche Fig. 29. mit Fig. 33.), und die Fahne umfaßt mit den beiden Hoͤckern, welche ſie unterwaͤrts beym Anfang des Nagels hat, Fig. 28., die Fluͤgel und das Schiffchen recht genau, Fig. 32., ſo daß hier ſchlechterdings kein Regentropfen, wohl aber ein Inſekt durchkommen kann. 4. Daß nun das Inſekt dieſen Eingang zum Safthalter leicht finde, dazu dient das Saftmaal, welches unmittelbar uͤber dieſem Eingang an der Fahne angebracht iſt, und in ei- ner aus rothen Linien zuſammengeſetzten Figur beſteht, da die Krone gelb iſt. Wann es hineingekrochen iſt, ſo gelangt es durch die beiden Oeffnungen in den Safthalter. Die in dieſer Ordnung vorkommenden Blumen bilden mehrentheils eine aufrecht ſtehende oder herabhangende Traube oder Aehre. Sie mußten daher eine horizontale Stellung er- halten, weil eine ſolche Traube oder Aehre nicht von oben oder von unten, ſondern von allen Seiten am beſten in die Augen faͤllt. Aus ihrer horizontalen Stellung folgt die Irregularitaͤt ihrer Geſtalt. Die Fahne ſollte den Blumen das meiſte Anſehen verſchaffen. Sie macht daher mit dem uͤbrigen Theil derſelben, inſonderheit mit ihrem eigenen Nagel, einen rechten Winkel, und iſt von anſehnlicher Groͤſſe. Unter der Fahne iſt der Ein- gang fuͤr die Inſekten; deswegen hat ſie das Saftmaal. Dies iſt die gewoͤhnlichſte Einrichtung dieſer Blumen. Colutea orientalis du Roi. Hat eine gleiche Ein- richtung. Die Fahne iſt ſchmutzig purpurfarben, das Saft- maal iſt ein gelber Fleck auf derſelben. Coronilla. Coronilla Emerus. Tab. XIX. 37. 39—42. 37. Die etwas vergroͤſſerte Blume in natuͤrlicher Stel- lung. 39. Dieſelbe, von oben geſehen, nachdem der vorderſte Theil des Kelchs weggeſchnitten worden. 40. Die vorhergehende Figur, nachdem der Nagel der Fahne abgeloͤſet worden. 41. Dieſelbe, nachdem das einfache Filament abgeriſſen worden. 42. Die Fahne, von vorne geſehen. 1. Die Saftdruͤſe iſt der fleiſchichte inwendig glatte Grund des Kelchs. 2. Der Saft befindet ſich in der Saftdruͤſe und dem un- terſten weiteren Theil des zuſammengewachſenen Filaments. 3. Die beiden Oeffnungen des Safthalters, Fig. 40., wer- den vom Nagel der Fahne verdeckt, Fig. 39., welcher vom Kelch herabgedruͤckt wird, Fig. 37. Dieſer Nagel iſt auf der unteren Seite bis a rinnenfoͤrmig, hinter a aber platt. Bey a iſt ein kleiner Anſatz, welcher dazu dient, einen Regen- tropfen, welcher am rinnenfoͤrmigen Theil herabgefloſſen iſt, aufzuhalten. 4. Die Krone iſt gelb. Die Fahne aber hat unterwaͤrts einen gewaͤſſerten Fleck, wie die gelben Arten des Ranuncu- lus, aus welchem Linien von eben der Farbe entſtehen, und ſich auf derſelben verbreiten, Fig. 42. Aſtragalus. Aſtragalus Onobrychis. Iſt eine Saftblume, und hat mit dem Orobus gleiche Einrichtung. Pſoralea. Pſoralea bituminoſa. 1. Die Saftdruͤſe iſt der kurze dicke glatte und weiße Stiel, auf welchem der haarichte Fruchtknoten ſitzt. 2. Der Safthalter iſt die Baſis des zuſammengewachſenen Filaments. Ueber derſelben macht das einfache Filament, wie gewoͤhnlich, zwey Oeffnungen. 3. Die Blume iſt lang, und laͤßt keinen Regentropfen in den Safthalter dringen. 4. Die Krone iſt weiß, dabey ein wenig blaßblau. Die beiden Blaͤtter des Schiffchens ſind vorne auf der inneren Seite mit zwey großen ſchwarzpurpurfarbenen Flecken geziert, welche auf der aͤußeren durchſchimmern. Das Saftmaal iſt alſo hier nicht auf der gewoͤhnlichen Stelle.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sprengel_blumen_1793
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sprengel_blumen_1793/193
Zitationshilfe: Sprengel, Christian Konrad: Das entdeckte Geheimniss der Natur im Bau und in der Befruchtung der Blumen. Berlin, 1793, S. [193]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sprengel_blumen_1793/193>, abgerufen am 23.11.2024.