Spindler, Christian Gotthold: Unschuldige Jugend-Früchte. Leipzig, 1745.Glückwünschungs-Schreiben. So wird von dir bald nach VerlangenEin guter Haspel hingehangen. Denn schaffest du, und das mit Recht, Auch einen feisten Haspelknecht. Denn wird von Steigern, Häuern, Jungen, Ein fröliches Glück auf! gesungen; Und diesem allen hilfft zumahl Ein gut und fest gehärter Stahl. Es wird euch weder Dunst und Schwaden, Noch auch der böse Kobald schaden. So hast du glücklich eingeschürfft, Da sich der Gang ins Krumme wirfft, Bringst du nun balde schöne Stuffen, So will ich auch Glück auf! mit ruffen. Nie fördere ein falsches Quertzt, Vielmehr ein schön gewachsen Ertzt, So kanst du offt in deinem Leben Vergnügt und gute Ausbeuth geben. Jch wünsche, daß bey erster Schicht, Rothgülden Ertzt und Silber bricht. Denn scheue du auch kein Bemühen, Laß Fördern, Kübel, Haspel ziehen, Daß deine Zeche tragen mag. So Zubuß, Ausbeuth, als Verlag. So wirst du bey ergiebgen Flötzen, Dein Berggesinntes Hertz ergötzen. So machet denn dein reiches Feld Kein C 3
Gluͤckwuͤnſchungs-Schreiben. So wird von dir bald nach VerlangenEin guter Haſpel hingehangen. Denn ſchaffeſt du, und das mit Recht, Auch einen feiſten Haſpelknecht. Denn wird von Steigern, Haͤuern, Jungen, Ein froͤliches Gluͤck auf! geſungen; Und dieſem allen hilfft zumahl Ein gut und feſt gehaͤrter Stahl. Es wird euch weder Dunſt und Schwaden, Noch auch der boͤſe Kobald ſchaden. So haſt du gluͤcklich eingeſchuͤrfft, Da ſich der Gang ins Krumme wirfft, Bringſt du nun balde ſchoͤne Stuffen, So will ich auch Gluͤck auf! mit ruffen. Nie foͤrdere ein falſches Quertzt, Vielmehr ein ſchoͤn gewachſen Ertzt, So kanſt du offt in deinem Leben Vergnuͤgt und gute Ausbeuth geben. Jch wuͤnſche, daß bey erſter Schicht, Rothguͤlden Ertzt und Silber bricht. Denn ſcheue du auch kein Bemuͤhen, Laß Foͤrdern, Kuͤbel, Haſpel ziehen, Daß deine Zeche tragen mag. So Zubuß, Ausbeuth, als Verlag. So wirſt du bey ergiebgen Floͤtzen, Dein Berggeſinntes Hertz ergoͤtzen. So machet denn dein reiches Feld Kein C 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0057" n="37"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Gluͤckwuͤnſchungs-Schreiben.</hi> </fw><lb/> <l>So wird von dir bald nach Verlangen</l><lb/> <l>Ein guter Haſpel hingehangen.</l><lb/> <l>Denn ſchaffeſt du, und das mit Recht,</l><lb/> <l>Auch einen feiſten Haſpelknecht.</l><lb/> <l>Denn wird von Steigern, Haͤuern, Jungen,</l><lb/> <l>Ein froͤliches Gluͤck auf! geſungen;</l><lb/> <l>Und dieſem allen hilfft zumahl</l><lb/> <l>Ein gut und feſt gehaͤrter Stahl.</l><lb/> <l>Es wird euch weder Dunſt und Schwaden,</l><lb/> <l>Noch auch der boͤſe Kobald ſchaden.</l><lb/> <l>So haſt du gluͤcklich eingeſchuͤrfft,</l><lb/> <l>Da ſich der Gang ins Krumme wirfft,</l><lb/> <l>Bringſt du nun balde ſchoͤne Stuffen,</l><lb/> <l>So will ich auch Gluͤck auf! mit ruffen.</l><lb/> <l>Nie foͤrdere ein falſches Quertzt,</l><lb/> <l>Vielmehr ein ſchoͤn gewachſen Ertzt,</l><lb/> <l>So kanſt du offt in deinem Leben</l><lb/> <l>Vergnuͤgt und gute Ausbeuth geben.</l><lb/> <l>Jch wuͤnſche, daß bey erſter Schicht,</l><lb/> <l>Rothguͤlden Ertzt und Silber bricht.</l><lb/> <l>Denn ſcheue du auch kein Bemuͤhen,</l><lb/> <l>Laß Foͤrdern, Kuͤbel, Haſpel ziehen,</l><lb/> <l>Daß deine Zeche tragen mag.</l><lb/> <l>So Zubuß, Ausbeuth, als Verlag.</l><lb/> <l>So wirſt du bey ergiebgen Floͤtzen,</l><lb/> <l>Dein Berggeſinntes Hertz ergoͤtzen.</l><lb/> <l>So machet denn dein reiches Feld</l><lb/> <fw place="bottom" type="sig">C 3</fw> <fw place="bottom" type="catch">Kein</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [37/0057]
Gluͤckwuͤnſchungs-Schreiben.
So wird von dir bald nach Verlangen
Ein guter Haſpel hingehangen.
Denn ſchaffeſt du, und das mit Recht,
Auch einen feiſten Haſpelknecht.
Denn wird von Steigern, Haͤuern, Jungen,
Ein froͤliches Gluͤck auf! geſungen;
Und dieſem allen hilfft zumahl
Ein gut und feſt gehaͤrter Stahl.
Es wird euch weder Dunſt und Schwaden,
Noch auch der boͤſe Kobald ſchaden.
So haſt du gluͤcklich eingeſchuͤrfft,
Da ſich der Gang ins Krumme wirfft,
Bringſt du nun balde ſchoͤne Stuffen,
So will ich auch Gluͤck auf! mit ruffen.
Nie foͤrdere ein falſches Quertzt,
Vielmehr ein ſchoͤn gewachſen Ertzt,
So kanſt du offt in deinem Leben
Vergnuͤgt und gute Ausbeuth geben.
Jch wuͤnſche, daß bey erſter Schicht,
Rothguͤlden Ertzt und Silber bricht.
Denn ſcheue du auch kein Bemuͤhen,
Laß Foͤrdern, Kuͤbel, Haſpel ziehen,
Daß deine Zeche tragen mag.
So Zubuß, Ausbeuth, als Verlag.
So wirſt du bey ergiebgen Floͤtzen,
Dein Berggeſinntes Hertz ergoͤtzen.
So machet denn dein reiches Feld
Kein
C 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |