Spindler, Christian Gotthold: Unschuldige Jugend-Früchte. Leipzig, 1745.Poetische Aufschrifften. XX. Nach nun besiegtem Hertzeleide,Bey doppelt schön erlebter Freude, Jauchtzt bey dem angenehmen Heute Ein Nachbar aus dem Quergebäude. XXI. Geht, ihr wohlgemeinten Lieder,Bringet Kuß und Antwort wieder Jenem Freunde unsrer Stadt, Der mein Hertz in Händen hat. XXII. Geht, ihr Zeilen, grüßt die Schöne,Zeigt die schwach, doch frommen Thöne Meiner reinsten Zärtlichkeit, Bringet Antwort mit der Zeit. XXIII. Hör, Herr Bruder, laß dir sagen,Was sich gestern zugetragen: Als der Wächter drey Uhr rief, Das steht alles in dem Brief. XXIV. Ein Traum, ach englische Louise!Von dem beraubten Paradiese Hat mich in letzter Nacht erschreckt, Der sey dir durch diß Blat entdeckt. XXV.
Poetiſche Aufſchrifften. XX. Nach nun beſiegtem Hertzeleide,Bey doppelt ſchoͤn erlebter Freude, Jauchtzt bey dem angenehmen Heute Ein Nachbar aus dem Quergebaͤude. XXI. Geht, ihr wohlgemeinten Lieder,Bringet Kuß und Antwort wieder Jenem Freunde unſrer Stadt, Der mein Hertz in Haͤnden hat. XXII. Geht, ihr Zeilen, gruͤßt die Schoͤne,Zeigt die ſchwach, doch frommen Thoͤne Meiner reinſten Zaͤrtlichkeit, Bringet Antwort mit der Zeit. XXIII. Hoͤr, Herr Bruder, laß dir ſagen,Was ſich geſtern zugetragen: Als der Waͤchter drey Uhr rief, Das ſteht alles in dem Brief. XXIV. Ein Traum, ach engliſche Louiſe!Von dem beraubten Paradieſe Hat mich in letzter Nacht erſchreckt, Der ſey dir durch diß Blat entdeckt. XXV.
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Poetiſche Aufſchrifften.
XX.
Nach nun beſiegtem Hertzeleide,
Bey doppelt ſchoͤn erlebter Freude,
Jauchtzt bey dem angenehmen Heute
Ein Nachbar aus dem Quergebaͤude.
XXI.
Geht, ihr wohlgemeinten Lieder,
Bringet Kuß und Antwort wieder
Jenem Freunde unſrer Stadt,
Der mein Hertz in Haͤnden hat.
XXII.
Geht, ihr Zeilen, gruͤßt die Schoͤne,
Zeigt die ſchwach, doch frommen Thoͤne
Meiner reinſten Zaͤrtlichkeit,
Bringet Antwort mit der Zeit.
XXIII.
Hoͤr, Herr Bruder, laß dir ſagen,
Was ſich geſtern zugetragen:
Als der Waͤchter drey Uhr rief,
Das ſteht alles in dem Brief.
XXIV.
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Von dem beraubten Paradieſe
Hat mich in letzter Nacht erſchreckt,
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