Spindler, Christian Gotthold: Unschuldige Jugend-Früchte. Leipzig, 1745.Poetische Aufschrifften. XV. Da dich, du Bildniß wahrer Tugend, ein schö-nes Ehe-Band erfreut, Was Wunder! daß dir meine Jugend den from- men Wunsch und Braut-Lied weyht. XVI. Jm Jahre, da man Spaß verstund,Erneuerte den Freundschaffts-Bund Ein redlich treugesinntes Hertz, Mit Anmuth, Lachen, Lust und Schertz. XVII. Die Weißheit will ihr Violet auf meines Bru-ders Scheitel setzen, Und so muß sich bey seinem Glück ein alter and- rer Jch ergötzen. XVIII. Da du dein neues Hauß bezogen,So wünscht dir ein geschriebner Bogen Der treuen Vorsicht Gnaden-Blick, Und durch dieselbe Heil und Glück. XIX. Da du vor heisser Liebe brennest,Und zwar nach überschrittnem Ziel, So warnet dich ein schlechter Kiel, Den du sonst, Freund! am besten kennest. XX. Q
Poetiſche Aufſchrifften. XV. Da dich, du Bildniß wahrer Tugend, ein ſchoͤ-nes Ehe-Band erfreut, Was Wunder! daß dir meine Jugend den from- men Wunſch und Braut-Lied weyht. XVI. Jm Jahre, da man Spaß verſtund,Erneuerte den Freundſchaffts-Bund Ein redlich treugeſinntes Hertz, Mit Anmuth, Lachen, Luſt und Schertz. XVII. Die Weißheit will ihr Violet auf meines Bru-ders Scheitel ſetzen, Und ſo muß ſich bey ſeinem Gluͤck ein alter and- rer Jch ergoͤtzen. XVIII. Da du dein neues Hauß bezogen,So wuͤnſcht dir ein geſchriebner Bogen Der treuen Vorſicht Gnaden-Blick, Und durch dieſelbe Heil und Gluͤck. XIX. Da du vor heiſſer Liebe brenneſt,Und zwar nach uͤberſchrittnem Ziel, So warnet dich ein ſchlechter Kiel, Den du ſonſt, Freund! am beſten kenneſt. XX. Q
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Poetiſche Aufſchrifften.
XV.
Da dich, du Bildniß wahrer Tugend, ein ſchoͤ-
nes Ehe-Band erfreut,
Was Wunder! daß dir meine Jugend den from-
men Wunſch und Braut-Lied weyht.
XVI.
Jm Jahre, da man Spaß verſtund,
Erneuerte den Freundſchaffts-Bund
Ein redlich treugeſinntes Hertz,
Mit Anmuth, Lachen, Luſt und Schertz.
XVII.
Die Weißheit will ihr Violet auf meines Bru-
ders Scheitel ſetzen,
Und ſo muß ſich bey ſeinem Gluͤck ein alter and-
rer Jch ergoͤtzen.
XVIII.
Da du dein neues Hauß bezogen,
So wuͤnſcht dir ein geſchriebner Bogen
Der treuen Vorſicht Gnaden-Blick,
Und durch dieſelbe Heil und Gluͤck.
XIX.
Da du vor heiſſer Liebe brenneſt,
Und zwar nach uͤberſchrittnem Ziel,
So warnet dich ein ſchlechter Kiel,
Den du ſonſt, Freund! am beſten kenneſt.
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