Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Spindler, Christian Gotthold: Unschuldige Jugend-Früchte. Leipzig, 1745.

Bild:
<< vorherige Seite
Theatralischer Anhang.
Jch bin dein Knecht
Damit ich recht Eleonoren prüfen kan.
Doch mache du bey diesem Streich
Kein tummes Zeug,
Komm fort, wir wollen uns bereiten,
Jch will dich selbst ankleiden,
Es bleibt dabey!
Allein bey dieser Lust verschütte nicht den Brey!
Heinr.
O! ich armer Bährenheuter,
Kriege meines Herren Kleider,
Aus ist es nun gantz gar,
Jch der Herr, und er der Narr,
Der sonst muß die Schue putzen,
Wird im seidnen Kleide stutzen.
Könte es doch möglich seyn,
Würde Leonore mein,
O! wie hertzlich wolt ich lachen,
Nun Herr Heinrich stemm dich an,
Siehe was dein Vorwitz kan;
Tapffer, tapffer vorgelogen,
Jst Cardenio betrogen,
Fürwahr, fürwahr.
Card.
Schweig gehe fort du Narr,
Heinr.
Gleich, gleich will ich mit euch gehen,
Wie wird mir das Kleid anstehen,
Ey wie fein, ey wie fein!
Card.
Geh fort, geh sag ich, komm herein. (gehen ab.)
Ende der andern Handlung.
Diese
Theatraliſcher Anhang.
Jch bin dein Knecht
Damit ich recht Eleonoren pruͤfen kan.
Doch mache du bey dieſem Streich
Kein tummes Zeug,
Komm fort, wir wollen uns bereiten,
Jch will dich ſelbſt ankleiden,
Es bleibt dabey!
Allein bey dieſer Luſt verſchuͤtte nicht den Brey!
Heinr.
O! ich armer Baͤhrenheuter,
Kriege meines Herren Kleider,
Aus iſt es nun gantz gar,
Jch der Herr, und er der Narr,
Der ſonſt muß die Schue putzen,
Wird im ſeidnen Kleide ſtutzen.
Koͤnte es doch moͤglich ſeyn,
Wuͤrde Leonore mein,
O! wie hertzlich wolt ich lachen,
Nun Herr Heinrich ſtemm dich an,
Siehe was dein Vorwitz kan;
Tapffer, tapffer vorgelogen,
Jſt Cardenio betrogen,
Fuͤrwahr, fuͤrwahr.
Card.
Schweig gehe fort du Narr,
Heinr.
Gleich, gleich will ich mit euch gehen,
Wie wird mir das Kleid anſtehen,
Ey wie fein, ey wie fein!
Card.
Geh fort, geh ſag ich, komm herein. (gehen ab.)
Ende der andern Handlung.
Dieſe
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <sp who="#CAR">
              <p><pb facs="#f0238" n="208"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Theatrali&#x017F;cher Anhang.</hi></fw><lb/>
Jch bin dein Knecht<lb/>
Damit ich recht Eleonoren pru&#x0364;fen kan.<lb/>
Doch mache du bey die&#x017F;em Streich<lb/>
Kein tummes Zeug,<lb/>
Komm fort, wir wollen uns bereiten,<lb/>
Jch will dich &#x017F;elb&#x017F;t ankleiden,<lb/>
Es bleibt dabey!<lb/>
Allein bey die&#x017F;er Lu&#x017F;t ver&#x017F;chu&#x0364;tte nicht den Brey!</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#HEI">
              <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Heinr.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>O! ich armer Ba&#x0364;hrenheuter,<lb/>
Kriege meines Herren Kleider,<lb/>
Aus i&#x017F;t es nun gantz gar,<lb/>
Jch der Herr, und er der Narr,<lb/>
Der &#x017F;on&#x017F;t muß die Schue putzen,<lb/>
Wird im &#x017F;eidnen Kleide &#x017F;tutzen.<lb/>
Ko&#x0364;nte es doch mo&#x0364;glich &#x017F;eyn,<lb/>
Wu&#x0364;rde Leonore mein,<lb/>
O! wie hertzlich wolt ich lachen,<lb/>
Nun Herr Heinrich &#x017F;temm dich an,<lb/>
Siehe was dein Vorwitz kan;<lb/>
Tapffer, tapffer vorgelogen,<lb/>
J&#x017F;t <hi rendition="#aq">Cardenio</hi> betrogen,<lb/>
Fu&#x0364;rwahr, fu&#x0364;rwahr.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#CAR">
              <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Card.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p> <hi rendition="#et">Schweig gehe fort du Narr,</hi> </p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#HEI">
              <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Heinr.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Gleich, gleich will ich mit euch gehen,<lb/>
Wie wird mir das Kleid an&#x017F;tehen,<lb/>
Ey wie fein, ey wie fein!</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#CAR">
              <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Card.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Geh fort, geh &#x017F;ag ich, komm herein.</p>
              <stage>(gehen ab.)</stage><lb/>
              <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Ende der andern Handlung.</hi> </hi> </p>
            </sp>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Die&#x017F;e</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[208/0238] Theatraliſcher Anhang. Jch bin dein Knecht Damit ich recht Eleonoren pruͤfen kan. Doch mache du bey dieſem Streich Kein tummes Zeug, Komm fort, wir wollen uns bereiten, Jch will dich ſelbſt ankleiden, Es bleibt dabey! Allein bey dieſer Luſt verſchuͤtte nicht den Brey! Heinr. O! ich armer Baͤhrenheuter, Kriege meines Herren Kleider, Aus iſt es nun gantz gar, Jch der Herr, und er der Narr, Der ſonſt muß die Schue putzen, Wird im ſeidnen Kleide ſtutzen. Koͤnte es doch moͤglich ſeyn, Wuͤrde Leonore mein, O! wie hertzlich wolt ich lachen, Nun Herr Heinrich ſtemm dich an, Siehe was dein Vorwitz kan; Tapffer, tapffer vorgelogen, Jſt Cardenio betrogen, Fuͤrwahr, fuͤrwahr. Card. Schweig gehe fort du Narr, Heinr. Gleich, gleich will ich mit euch gehen, Wie wird mir das Kleid anſtehen, Ey wie fein, ey wie fein! Card. Geh fort, geh ſag ich, komm herein. (gehen ab.) Ende der andern Handlung. Dieſe

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/spindler_jugendfruechte_1745
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/spindler_jugendfruechte_1745/238
Zitationshilfe: Spindler, Christian Gotthold: Unschuldige Jugend-Früchte. Leipzig, 1745, S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spindler_jugendfruechte_1745/238>, abgerufen am 24.11.2024.