Spindler, Christian Gotthold: Unschuldige Jugend-Früchte. Leipzig, 1745.Vorbericht. Singt auf den Bäncken Baurenvor, Sorgt niemand vor ein kennend Ohr? Gantz Teutschland schnarrt von fei- len Leyern, Gantz Teutschland qvillt von nüch- tern Schreyern, Auch Frösche sind nicht so gemein! Doch dem sey allen wie ihm wolle, die ter
Vorbericht. Singt auf den Baͤncken Baurenvor, Sorgt niemand vor ein kennend Ohr? Gantz Teutſchland ſchnarrt von fei- len Leyern, Gantz Teutſchland qvillt von nuͤch- tern Schreyern, Auch Froͤſche ſind nicht ſo gemein! Doch dem ſey allen wie ihm wolle, die ter
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0017"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Vorbericht.</hi> </fw><lb/> <l>Singt auf den Baͤncken Bauren</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">vor,</hi> </l><lb/> <l>Sorgt niemand vor ein kennend</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Ohr?</hi> </l><lb/> <l>Gantz Teutſchland ſchnarrt von fei-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">len Leyern,</hi> </l><lb/> <l>Gantz Teutſchland qvillt von nuͤch-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">tern Schreyern,</hi> </l><lb/> <l>Auch Froͤſche ſind nicht ſo gemein!</l> </lg><lb/> <p>Doch dem ſey allen wie ihm wolle, die<lb/> preißwuͤrdige Dicht-Kunſt verlieret<lb/> dadurch keineswegs ihr reitzendes, im<lb/> Gegentheil verehren wir mit groͤſter<lb/> Ehrfurcht groſſe Dichter deſto eifri-<lb/> ger, wir ſuchen uns in ihren Schriff-<lb/> ten aͤmſig zu uͤben, und durch fleißige<lb/> Bemuͤhungen Jhnen ſo viel moͤglich<lb/> nachzuahmen, erlangen wir auch eini-<lb/> ge Fertigkeit. Und eben dieſes iſt<lb/> auch der wahre und beſtaͤndige Trieb<lb/> desjenigen geweſen, der ſich, <hi rendition="#fr">Geneig-</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">ter</hi></fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [0017]
Vorbericht.
Singt auf den Baͤncken Bauren
vor,
Sorgt niemand vor ein kennend
Ohr?
Gantz Teutſchland ſchnarrt von fei-
len Leyern,
Gantz Teutſchland qvillt von nuͤch-
tern Schreyern,
Auch Froͤſche ſind nicht ſo gemein!
Doch dem ſey allen wie ihm wolle, die
preißwuͤrdige Dicht-Kunſt verlieret
dadurch keineswegs ihr reitzendes, im
Gegentheil verehren wir mit groͤſter
Ehrfurcht groſſe Dichter deſto eifri-
ger, wir ſuchen uns in ihren Schriff-
ten aͤmſig zu uͤben, und durch fleißige
Bemuͤhungen Jhnen ſo viel moͤglich
nachzuahmen, erlangen wir auch eini-
ge Fertigkeit. Und eben dieſes iſt
auch der wahre und beſtaͤndige Trieb
desjenigen geweſen, der ſich, Geneig-
ter
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |