Spindler, Christian Gotthold: Unschuldige Jugend-Früchte. Leipzig, 1745.Vermischte Send-Schreiben. Auf des Vetters Wohl bedacht.Nun so werd ich mich erkühnen, Dir in Ehrfurcht stets zu dienen, Treu, verschwiegen, Ehrsurchts-voll. Liebste Freundin, lebe wohl! 8) An einen Freund/ der auf Commission Hoher Gönner! deinen Brief hab ich richtigihm etwas übergeben. überkommen, Herr N. hat denselben auch mit Vergnügen an- genommen; Er verspricht mit Ernst zu sorgen, und versichert mich dabey, Daß er dir allstets zu dienen so bereit als willig sey. Jch, dein dir ergebner Knecht, scheu auch künfftig keine Mühe, Daß durch meinen schlechten Fleiß deiner Sachen Fortgang blühe; Jch will sorgen, lauffen, rennen, bis es uns zuletzt gelingt, Und bis meine frohe Feder dir hiervon die Nach- richt bringt. Was Herr N. anbelangt, schickt er dir die edlen Blätter Des Virginischen Tobacks; so bald, bey nur bes- sern Wetter, Nur der erste Fuhrmann kömmet, und zwar über Scheibenberg. Er besorget deine Sachen so gut als sein eigen Werck. Die-
Vermiſchte Send-Schreiben. Auf des Vetters Wohl bedacht.Nun ſo werd ich mich erkuͤhnen, Dir in Ehrfurcht ſtets zu dienen, Treu, verſchwiegen, Ehrſurchts-voll. Liebſte Freundin, lebe wohl! 8) An einen Freund/ der auf Commiſſion Hoher Goͤnner! deinen Brief hab ich richtigihm etwas uͤbergeben. uͤberkommen, Herr N. hat denſelben auch mit Vergnuͤgen an- genommen; Er verſpricht mit Ernſt zu ſorgen, und verſichert mich dabey, Daß er dir allſtets zu dienen ſo bereit als willig ſey. Jch, dein dir ergebner Knecht, ſcheu auch kuͤnfftig keine Muͤhe, Daß durch meinen ſchlechten Fleiß deiner Sachen Fortgang bluͤhe; Jch will ſorgen, lauffen, rennen, bis es uns zuletzt gelingt, Und bis meine frohe Feder dir hiervon die Nach- richt bringt. Was Herr N. anbelangt, ſchickt er dir die edlen Blaͤtter Des Virginiſchen Tobacks; ſo bald, bey nur beſ- ſern Wetter, Nur der erſte Fuhrmann koͤmmet, und zwar uͤber Scheibenberg. Er beſorget deine Sachen ſo gut als ſein eigen Werck. Die-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0134" n="114"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Vermiſchte Send-Schreiben.</hi> </fw><lb/> <l>Auf des Vetters Wohl bedacht.</l><lb/> <l>Nun ſo werd ich mich erkuͤhnen,</l><lb/> <l>Dir in Ehrfurcht ſtets zu dienen,</l><lb/> <l>Treu, verſchwiegen, Ehrſurchts-voll.</l><lb/> <l><hi rendition="#fr">Liebſte Freundin,</hi> lebe wohl!</l> </lg><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">8) An einen Freund/ der auf <hi rendition="#aq">Commiſſion</hi><lb/> ihm etwas uͤbergeben.</hi> </head><lb/> <l><hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">H</hi>oher Goͤnner!</hi> deinen Brief hab ich richtig</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">uͤberkommen,</hi> </l><lb/> <l>Herr <hi rendition="#aq">N.</hi> hat denſelben auch mit Vergnuͤgen an-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">genommen;</hi> </l><lb/> <l>Er verſpricht mit Ernſt zu ſorgen, und verſichert</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">mich dabey,</hi> </l><lb/> <l>Daß er dir allſtets zu dienen ſo bereit als willig ſey.</l><lb/> <l>Jch, dein dir ergebner Knecht, ſcheu auch kuͤnfftig</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">keine Muͤhe,</hi> </l><lb/> <l>Daß durch meinen ſchlechten Fleiß deiner Sachen</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Fortgang bluͤhe;</hi> </l><lb/> <l>Jch will ſorgen, lauffen, rennen, bis es uns zuletzt</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">gelingt,</hi> </l><lb/> <l>Und bis meine frohe Feder dir hiervon die Nach-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">richt bringt.</hi> </l><lb/> <l>Was Herr <hi rendition="#aq">N.</hi> anbelangt, ſchickt er dir die edlen</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Blaͤtter</hi> </l><lb/> <l>Des Virginiſchen Tobacks; ſo bald, bey nur beſ-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">ſern Wetter,</hi> </l><lb/> <l>Nur der erſte Fuhrmann koͤmmet, und zwar uͤber</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Scheibenberg.</hi> </l><lb/> <l>Er beſorget deine Sachen ſo gut als ſein eigen</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Werck.</hi> </l><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Die-</fw><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [114/0134]
Vermiſchte Send-Schreiben.
Auf des Vetters Wohl bedacht.
Nun ſo werd ich mich erkuͤhnen,
Dir in Ehrfurcht ſtets zu dienen,
Treu, verſchwiegen, Ehrſurchts-voll.
Liebſte Freundin, lebe wohl!
8) An einen Freund/ der auf Commiſſion
ihm etwas uͤbergeben.
Hoher Goͤnner! deinen Brief hab ich richtig
uͤberkommen,
Herr N. hat denſelben auch mit Vergnuͤgen an-
genommen;
Er verſpricht mit Ernſt zu ſorgen, und verſichert
mich dabey,
Daß er dir allſtets zu dienen ſo bereit als willig ſey.
Jch, dein dir ergebner Knecht, ſcheu auch kuͤnfftig
keine Muͤhe,
Daß durch meinen ſchlechten Fleiß deiner Sachen
Fortgang bluͤhe;
Jch will ſorgen, lauffen, rennen, bis es uns zuletzt
gelingt,
Und bis meine frohe Feder dir hiervon die Nach-
richt bringt.
Was Herr N. anbelangt, ſchickt er dir die edlen
Blaͤtter
Des Virginiſchen Tobacks; ſo bald, bey nur beſ-
ſern Wetter,
Nur der erſte Fuhrmann koͤmmet, und zwar uͤber
Scheibenberg.
Er beſorget deine Sachen ſo gut als ſein eigen
Werck.
Die-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |