Spindler, Christian Gotthold: Unschuldige Jugend-Früchte. Leipzig, 1745.Ja Herr! ich wage allzuviel, Dein Einsehn, weisester Moecen, Prüft alles mit besondrer Stärcke; Drum will ich Dir voraus gestehn Die Schwäche dieser meiner Wercke, Dich rührt nur reiner Dichter Trieb, Dir bleibt Horatz und Maro lieb, Man sieht Dich selber feurig dichten, Drum kanst Du desto schärffer richten. Dieß alles schrecket mich mit Recht, Was wollen nun die armen Lieder, Was unterstehet sich Dein Knecht; Bald leg ich Kiel und Vorsatz nieder, Doch
Ja Herr! ich wage allzuviel, Dein Einſehn, weiſeſter Moecen, Pruͤft alles mit beſondrer Staͤrcke; Drum will ich Dir voraus geſtehn Die Schwaͤche dieſer meiner Wercke, Dich ruͤhrt nur reiner Dichter Trieb, Dir bleibt Horatz und Maro lieb, Man ſieht Dich ſelber feurig dichten, Drum kanſt Du deſto ſchaͤrffer richten. Dieß alles ſchrecket mich mit Recht, Was wollen nun die armen Lieder, Was unterſtehet ſich Dein Knecht; Bald leg ich Kiel und Vorſatz nieder, Doch
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Ja Herr! ich wage allzuviel,
Es weyhet Dir mein ſchlechter Kiel
Die ſchwach doch frommen Jugend-Fruͤchte
Der hier geſchriebenen Gedichte.
Dein Einſehn, weiſeſter Moecen,
Pruͤft alles mit beſondrer Staͤrcke;
Drum will ich Dir voraus geſtehn
Die Schwaͤche dieſer meiner Wercke,
Dich ruͤhrt nur reiner Dichter Trieb,
Dir bleibt Horatz und Maro lieb,
Man ſieht Dich ſelber feurig dichten,
Drum kanſt Du deſto ſchaͤrffer richten.
Dieß alles ſchrecket mich mit Recht,
Was wollen nun die armen Lieder,
Was unterſtehet ſich Dein Knecht;
Bald leg ich Kiel und Vorſatz nieder,
Doch
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