Spindler, Christian Gotthold: Unschuldige Jugend-Früchte. Leipzig, 1745.b) Grab-Schrifften. Nota. Auf Verlangen vieler Freunde/ sonderlich meiner Herren Schreiben an einen Freund/ wegen der verlangt und hier eingedruckten Grab-Schrifften. Vo solst du nun, entfernter Freund! Nach deinen gütigsten Verlangen, Das mir treu, gut und ehrlich scheint, So Grab- als Leichen-Schrifft empfangen. Denn wie du schreibest, will, nebst dir, Mein Buchholtz solche auch von mir. Wohlan, ich folge eurem Willen, Und diß Verlangen zu erfüllen, Sprach auch mein werthester Papa Zu meinem Vorsatz willigst ja. Jch freue mich, durch seine Schrifften Viel Frommer Ehrenmahl zu stifften. Dir aber sey der Vorsicht Huld Allstets mit ihrem Schutz zur Seiten, Bezahle der Natur die Schuld Nicht eher, als nach späten Zeiten. Auf F
b) Grab-Schrifften. Nota. Auf Verlangen vieler Freunde/ ſonderlich meiner Herren Schreiben an einen Freund/ wegen der verlangt und hier eingedruckten Grab-Schrifften. Vo ſolſt du nun, entfernter Freund! Nach deinen guͤtigſten Verlangen, Das mir treu, gut und ehrlich ſcheint, So Grab- als Leichen-Schrifft empfangen. Denn wie du ſchreibeſt, will, nebſt dir, Mein Buchholtz ſolche auch von mir. Wohlan, ich folge eurem Willen, Und diß Verlangen zu erfuͤllen, Sprach auch mein wertheſter Papa Zu meinem Vorſatz willigſt ja. Jch freue mich, durch ſeine Schrifften Viel Frommer Ehrenmahl zu ſtifften. Dir aber ſey der Vorſicht Huld Allſtets mit ihrem Schutz zur Seiten, Bezahle der Natur die Schuld Nicht eher, als nach ſpaͤten Zeiten. Auf F
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b) Grab-Schrifften.
Nota.
Auf Verlangen vieler Freunde/ ſonderlich meiner Herren
Landsleute/ habe mich nicht entbrechen koͤnnen, einige
Grab-Schrifften dieſen Tröſtenden Gedichten ein-
zuverleiben, ſo theils auf Bibliſche Texte, theils auf die
Umſtaͤnde der Verſtorbenen verfertiget; ich geſtehe aber
dem geneigten Leſer ungezwungen zu, daß der meiſte Theil
davon nicht von mir, ſondern von meinem geliebteſten
Vater, M. J. C. Spindlern, P. E. P. herruͤhren, welche
er aber auf Anhalten vieler Freunde unter meine Arbeit
zu ſetzen guͤtigſt erlaubet hat.
Schreiben an einen Freund/
wegen der verlangt und hier eingedruckten Grab-Schrifften.
Vo ſolſt du nun, entfernter Freund!
Nach deinen guͤtigſten Verlangen,
Das mir treu, gut und ehrlich ſcheint,
So Grab- als Leichen-Schrifft empfangen.
Denn wie du ſchreibeſt, will, nebſt dir,
Mein Buchholtz ſolche auch von mir.
Wohlan, ich folge eurem Willen,
Und diß Verlangen zu erfuͤllen,
Sprach auch mein wertheſter Papa
Zu meinem Vorſatz willigſt ja.
Jch freue mich, durch ſeine Schrifften
Viel Frommer Ehrenmahl zu ſtifften.
Dir aber ſey der Vorſicht Huld
Allſtets mit ihrem Schutz zur Seiten,
Bezahle der Natur die Schuld
Nicht eher, als nach ſpaͤten Zeiten.
Auf
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