Sei ruhig, ich kenne ihren Vater, kein Edlerer, als er, steht an meinem Throne, ich kenne den Ort ihrer Geburt, und will mit dem Herold und Priester sprechen, damit sie keine weitere Hinderniß erregen. Ich dankte, und am zwei- ten Morgen stand ein schönes, aber mir unbe- kanntes Wappen dem meinen zur Seite, und der Priester forschte nicht mehr nach dem Zeug- niß ihrer Geburt. -- -- Komm, wir wollen zu ihr eilen, wir wollen sie mit dieser Hofnung trösten, und dann eilend dem Kaiser nachzie- hen, um Aufklärung zu erhalten.
Der Mönch. Gebe Gott, daß deine Hofnung zur Gewißheit wird! O es würde mich kräftig trösten und stärken, ich würde dann dein Glück nicht zerstört haben, in deinen Armen enden können, und deinen Segen mit in mein Grab nehmen. Noch einmal! Gott gebe Erfüllung, ich hoffe mit dir!
Sei ruhig, ich kenne ihren Vater, kein Edlerer, als er, ſteht an meinem Throne, ich kenne den Ort ihrer Geburt, und will mit dem Herold und Prieſter ſprechen, damit ſie keine weitere Hinderniß erregen. Ich dankte, und am zwei- ten Morgen ſtand ein ſchoͤnes, aber mir unbe- kanntes Wappen dem meinen zur Seite, und der Prieſter forſchte nicht mehr nach dem Zeug- niß ihrer Geburt. — — Komm, wir wollen zu ihr eilen, wir wollen ſie mit dieſer Hofnung troͤſten, und dann eilend dem Kaiſer nachzie- hen, um Aufklaͤrung zu erhalten.
Der Moͤnch. Gebe Gott, daß deine Hofnung zur Gewißheit wird! O es wuͤrde mich kraͤftig troͤſten und ſtaͤrken, ich wuͤrde dann dein Gluͤck nicht zerſtoͤrt haben, in deinen Armen enden koͤnnen, und deinen Segen mit in mein Grab nehmen. Noch einmal! Gott gebe Erfuͤllung, ich hoffe mit dir!
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0254"n="244"/>
Sei ruhig, ich kenne ihren Vater, kein Edlerer,<lb/>
als er, ſteht an meinem Throne, ich kenne den<lb/>
Ort ihrer Geburt, und will mit dem Herold<lb/>
und Prieſter ſprechen, damit ſie keine weitere<lb/>
Hinderniß erregen. Ich dankte, und am zwei-<lb/>
ten Morgen ſtand ein ſchoͤnes, aber mir unbe-<lb/>
kanntes Wappen dem meinen zur Seite, und<lb/>
der Prieſter forſchte nicht mehr nach dem Zeug-<lb/>
niß ihrer Geburt. —— Komm, wir wollen<lb/>
zu ihr eilen, wir wollen ſie mit dieſer Hofnung<lb/>
troͤſten, und dann eilend dem Kaiſer nachzie-<lb/>
hen, um Aufklaͤrung zu erhalten.</p><lb/><p><hirendition="#g">Der Moͤnch</hi>. Gebe Gott, daß deine<lb/>
Hofnung zur Gewißheit wird! O es wuͤrde<lb/>
mich kraͤftig troͤſten und ſtaͤrken, ich wuͤrde<lb/>
dann dein Gluͤck nicht zerſtoͤrt haben, in deinen<lb/>
Armen enden koͤnnen, und deinen Segen mit<lb/>
in mein Grab nehmen. Noch einmal! Gott<lb/>
gebe Erfuͤllung, ich hoffe mit dir!</p><lb/></div></body></text></TEI>
[244/0254]
Sei ruhig, ich kenne ihren Vater, kein Edlerer,
als er, ſteht an meinem Throne, ich kenne den
Ort ihrer Geburt, und will mit dem Herold
und Prieſter ſprechen, damit ſie keine weitere
Hinderniß erregen. Ich dankte, und am zwei-
ten Morgen ſtand ein ſchoͤnes, aber mir unbe-
kanntes Wappen dem meinen zur Seite, und
der Prieſter forſchte nicht mehr nach dem Zeug-
niß ihrer Geburt. — — Komm, wir wollen
zu ihr eilen, wir wollen ſie mit dieſer Hofnung
troͤſten, und dann eilend dem Kaiſer nachzie-
hen, um Aufklaͤrung zu erhalten.
Der Moͤnch. Gebe Gott, daß deine
Hofnung zur Gewißheit wird! O es wuͤrde
mich kraͤftig troͤſten und ſtaͤrken, ich wuͤrde
dann dein Gluͤck nicht zerſtoͤrt haben, in deinen
Armen enden koͤnnen, und deinen Segen mit
in mein Grab nehmen. Noch einmal! Gott
gebe Erfuͤllung, ich hoffe mit dir!
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Spiess, Christian Heinrich: Biographien der Wahnsinnigen. Bd. 4. Leipzig, 1796, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spiess_biographien04_1796/254>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.