Knaben, welche ihr folgten. Der Denken- de schauderte empor. Mein Karl! wieder- holte die Gattin. Mein Vater! lallten die Kinder athemlos: Gleich dem Wetläufer, der alle seine Kräfte verschwendet hat, sank izt die Gräfin am Ziele ihrer Wünsche kraft- los nieder, die Kinder umfaßten die Knie des Staunenden. Die Fürstin vermochte nicht zu sprechen, Thränen der Freude, der innigen Theilnahme hemmten ihre Sprache. Der Alte grif hastig nach seiner Müzze, und blikte mit entblößtem Haupte zu Himmel.
Lange dauerte die Szene der stummen Empfindung, des Sturmes der namlosen Gefühle, als sie aber endete, da wards -- O daß ich diesmal nur das freudenvolle Ge- fühl meiner Leser durch Dichtung täuschen könnte! -- Da wards allen nach und nach zur traurigen, zur schrecklichen Gewißheit, daß die schnelle Ueberraschung, der jähe
Knaben, welche ihr folgten. Der Denken- de ſchauderte empor. Mein Karl! wieder- holte die Gattin. Mein Vater! lallten die Kinder athemlos: Gleich dem Wetlaͤufer, der alle ſeine Kraͤfte verſchwendet hat, ſank izt die Graͤfin am Ziele ihrer Wuͤnſche kraft- los nieder, die Kinder umfaßten die Knie des Staunenden. Die Fuͤrſtin vermochte nicht zu ſprechen, Thraͤnen der Freude, der innigen Theilnahme hemmten ihre Sprache. Der Alte grif haſtig nach ſeiner Muͤzze, und blikte mit entbloͤßtem Haupte zu Himmel.
Lange dauerte die Szene der ſtummen Empfindung, des Sturmes der namloſen Gefuͤhle, als ſie aber endete, da wards — O daß ich diesmal nur das freudenvolle Ge- fuͤhl meiner Leſer durch Dichtung taͤuſchen koͤnnte! — Da wards allen nach und nach zur traurigen, zur ſchrecklichen Gewißheit, daß die ſchnelle Ueberraſchung, der jaͤhe
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Knaben, welche ihr folgten. Der Denken-
de ſchauderte empor. Mein Karl! wieder-
holte die Gattin. Mein Vater! lallten die
Kinder athemlos: Gleich dem Wetlaͤufer,
der alle ſeine Kraͤfte verſchwendet hat, ſank
izt die Graͤfin am Ziele ihrer Wuͤnſche kraft-
los nieder, die Kinder umfaßten die Knie
des Staunenden. Die Fuͤrſtin vermochte
nicht zu ſprechen, Thraͤnen der Freude, der
innigen Theilnahme hemmten ihre Sprache.
Der Alte grif haſtig nach ſeiner Muͤzze, und
blikte mit entbloͤßtem Haupte zu Himmel.
Lange dauerte die Szene der ſtummen
Empfindung, des Sturmes der namloſen
Gefuͤhle, als ſie aber endete, da wards —
O daß ich diesmal nur das freudenvolle Ge-
fuͤhl meiner Leſer durch Dichtung taͤuſchen
koͤnnte! — Da wards allen nach und nach
zur traurigen, zur ſchrecklichen Gewißheit,
daß die ſchnelle Ueberraſchung, der jaͤhe
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Spiess, Christian Heinrich: Biographien der Wahnsinnigen. Bd. 4. Leipzig, 1796, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spiess_biographien04_1796/182>, abgerufen am 22.11.2024.
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