des Fürsten Tod, welcher auch wirklich äus- serst schnell und unvermuthet erfolgt war.
Er hatte sich auf einer damals so ge- wöhnlichen Parforce-Jagd äusserst erhizt, ein unvermutheter Gewitterregen durchnässete sei- ne Kleider. Ehe er noch die Residenz er- reichte, sank er vom Schlage getroffen tod vom Pferde. Die ihn immer noch liebende, und seinen Tod innig bejammernde Fürstin ward nun Regentin des Landes, weil ihr einziger Sohn erst das eilfte Jahr seines Alters erreicht hatte. Man huldigte ihr sogleich, als die Aerzte vergebens alle Mit- tel versucht hatten, den Toden zu wecken. Die Gräfin R--, welche noch immer die erklärte Geliebte des Fürsten war, bisher oft Land und Leute regiert hatte, erschrak äusserst, als sie den Tod des Fürsten und die Huldigung seiner Gemahlin in einem Au- genblicke vernahm. Sie fürchtete die Rache
Biogr. d. W. 4r Bd. L
des Fuͤrſten Tod, welcher auch wirklich aͤuſ- ſerſt ſchnell und unvermuthet erfolgt war.
Er hatte ſich auf einer damals ſo ge- woͤhnlichen Parforce-Jagd aͤuſſerſt erhizt, ein unvermutheter Gewitterregen durchnaͤſſete ſei- ne Kleider. Ehe er noch die Reſidenz er- reichte, ſank er vom Schlage getroffen tod vom Pferde. Die ihn immer noch liebende, und ſeinen Tod innig bejammernde Fuͤrſtin ward nun Regentin des Landes, weil ihr einziger Sohn erſt das eilfte Jahr ſeines Alters erreicht hatte. Man huldigte ihr ſogleich, als die Aerzte vergebens alle Mit- tel verſucht hatten, den Toden zu wecken. Die Graͤfin R—, welche noch immer die erklaͤrte Geliebte des Fuͤrſten war, bisher oft Land und Leute regiert hatte, erſchrak aͤuſſerſt, als ſie den Tod des Fuͤrſten und die Huldigung ſeiner Gemahlin in einem Au- genblicke vernahm. Sie fuͤrchtete die Rache
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des Fuͤrſten Tod, welcher auch wirklich aͤuſ-
ſerſt ſchnell und unvermuthet erfolgt war.
Er hatte ſich auf einer damals ſo ge-
woͤhnlichen Parforce-Jagd aͤuſſerſt erhizt, ein
unvermutheter Gewitterregen durchnaͤſſete ſei-
ne Kleider. Ehe er noch die Reſidenz er-
reichte, ſank er vom Schlage getroffen tod
vom Pferde. Die ihn immer noch liebende,
und ſeinen Tod innig bejammernde Fuͤrſtin
ward nun Regentin des Landes, weil ihr
einziger Sohn erſt das eilfte Jahr ſeines
Alters erreicht hatte. Man huldigte ihr
ſogleich, als die Aerzte vergebens alle Mit-
tel verſucht hatten, den Toden zu wecken.
Die Graͤfin R—, welche noch immer die
erklaͤrte Geliebte des Fuͤrſten war, bisher
oft Land und Leute regiert hatte, erſchrak
aͤuſſerſt, als ſie den Tod des Fuͤrſten und
die Huldigung ſeiner Gemahlin in einem Au-
genblicke vernahm. Sie fuͤrchtete die Rache
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Spiess, Christian Heinrich: Biographien der Wahnsinnigen. Bd. 4. Leipzig, 1796, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spiess_biographien04_1796/171>, abgerufen am 22.11.2024.
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