heit hinüber, daß der Barmherzige ihm sei- nen Meineid verzeihen, die Absicht seiner edeln That lohnen würde.
Den Grafen drückte der Verlust eines Freundes, das Bewustseyn, daß er Schuld an seinem Tode sey, äusserst stark, machte ihn mißmuthig und im höchsten Grade traurig. Vergebens mühte sich die Fürstin, ihn zu trösten, er faßte den Gedanken, und hielte ihn fest, daß Gott ihn ganz verlassen habe, nur immer empfindlicher strafen, nie verge- ben wolle! Man verdenke dem Grafen sein Murren nicht! Er glich einem mit dem reis- senden Strome Kämpfenden, der lezte schwa- che Ast, von dem er wo nicht Rettung, doch Verlängerung seines Lebens hofte, brach mit einmal, und alle Aussicht zu beiden schwand.
Damit der Körper nicht entdeckt werde, muste er in der Grotte begraben werden. Die
heit hinuͤber, daß der Barmherzige ihm ſei- nen Meineid verzeihen, die Abſicht ſeiner edeln That lohnen wuͤrde.
Den Grafen druͤckte der Verluſt eines Freundes, das Bewuſtſeyn, daß er Schuld an ſeinem Tode ſey, aͤuſſerſt ſtark, machte ihn mißmuthig und im hoͤchſten Grade traurig. Vergebens muͤhte ſich die Fuͤrſtin, ihn zu troͤſten, er faßte den Gedanken, und hielte ihn feſt, daß Gott ihn ganz verlaſſen habe, nur immer empfindlicher ſtrafen, nie verge- ben wolle! Man verdenke dem Grafen ſein Murren nicht! Er glich einem mit dem reiſ- ſenden Strome Kaͤmpfenden, der lezte ſchwa- che Aſt, von dem er wo nicht Rettung, doch Verlaͤngerung ſeines Lebens hofte, brach mit einmal, und alle Ausſicht zu beiden ſchwand.
Damit der Koͤrper nicht entdeckt werde, muſte er in der Grotte begraben werden. Die
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heit hinuͤber, daß der Barmherzige ihm ſei-
nen Meineid verzeihen, die Abſicht ſeiner
edeln That lohnen wuͤrde.
Den Grafen druͤckte der Verluſt eines
Freundes, das Bewuſtſeyn, daß er Schuld
an ſeinem Tode ſey, aͤuſſerſt ſtark, machte
ihn mißmuthig und im hoͤchſten Grade traurig.
Vergebens muͤhte ſich die Fuͤrſtin, ihn zu
troͤſten, er faßte den Gedanken, und hielte
ihn feſt, daß Gott ihn ganz verlaſſen habe,
nur immer empfindlicher ſtrafen, nie verge-
ben wolle! Man verdenke dem Grafen ſein
Murren nicht! Er glich einem mit dem reiſ-
ſenden Strome Kaͤmpfenden, der lezte ſchwa-
che Aſt, von dem er wo nicht Rettung, doch
Verlaͤngerung ſeines Lebens hofte, brach
mit einmal, und alle Ausſicht zu beiden
ſchwand.
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Spiess, Christian Heinrich: Biographien der Wahnsinnigen. Bd. 4. Leipzig, 1796, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spiess_biographien04_1796/161>, abgerufen am 25.11.2024.
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