wenigstens den Trost genüße, fernere Hülfe zu suchen, wenn Hülfe noch möglich ist."
Der Anfang dieses Briefs raubte dem Herzen der Leidenden allen Trost, das Ende desselben füllte es mit neuem, auch sie hofte, daß ihr Flehen das Herz der Rachbegierigen erweichen, und zur Fürbitte bewegen würde. Sie ergriff ihrer Kinder Hand, und eilte nach der Wohnung der Gräfin. Ihr müßt flehen, ihr müßt für euern Vater bitten! sprach sie zu jenen, als sie diese betrat. Ein Bedien- ter, den ihre Thränen rührten, führte sie ins Vorgemach, und meldete sie. Ich will, ich mag die Frau des Mörders, die Urhebe- rin meiner Thränen nicht sehen! erscholls durch die halbe ofne Thüre ins Ohr der Leiden- den.
Haben sie Erbarmen mit der Unglücklich- sten ihres Geschlechts! rief diese im verzweif-
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wenigſtens den Troſt genuͤße, fernere Huͤlfe zu ſuchen, wenn Huͤlfe noch moͤglich iſt.“
Der Anfang dieſes Briefs raubte dem Herzen der Leidenden allen Troſt, das Ende deſſelben fuͤllte es mit neuem, auch ſie hofte, daß ihr Flehen das Herz der Rachbegierigen erweichen, und zur Fuͤrbitte bewegen wuͤrde. Sie ergriff ihrer Kinder Hand, und eilte nach der Wohnung der Graͤfin. Ihr muͤßt flehen, ihr muͤßt fuͤr euern Vater bitten! ſprach ſie zu jenen, als ſie dieſe betrat. Ein Bedien- ter, den ihre Thraͤnen ruͤhrten, fuͤhrte ſie ins Vorgemach, und meldete ſie. Ich will, ich mag die Frau des Moͤrders, die Urhebe- rin meiner Thraͤnen nicht ſehen! erſcholls durch die halbe ofne Thuͤre ins Ohr der Leiden- den.
Haben ſie Erbarmen mit der Ungluͤcklich- ſten ihres Geſchlechts! rief dieſe im verzweif-
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wenigſtens den Troſt genuͤße, fernere Huͤlfe
zu ſuchen, wenn Huͤlfe noch moͤglich iſt.“
Der Anfang dieſes Briefs raubte dem
Herzen der Leidenden allen Troſt, das Ende
deſſelben fuͤllte es mit neuem, auch ſie hofte,
daß ihr Flehen das Herz der Rachbegierigen
erweichen, und zur Fuͤrbitte bewegen wuͤrde.
Sie ergriff ihrer Kinder Hand, und eilte nach
der Wohnung der Graͤfin. Ihr muͤßt flehen,
ihr muͤßt fuͤr euern Vater bitten! ſprach ſie
zu jenen, als ſie dieſe betrat. Ein Bedien-
ter, den ihre Thraͤnen ruͤhrten, fuͤhrte ſie
ins Vorgemach, und meldete ſie. Ich will,
ich mag die Frau des Moͤrders, die Urhebe-
rin meiner Thraͤnen nicht ſehen! erſcholls
durch die halbe ofne Thuͤre ins Ohr der Leiden-
den.
Haben ſie Erbarmen mit der Ungluͤcklich-
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Spiess, Christian Heinrich: Biographien der Wahnsinnigen. Bd. 4. Leipzig, 1796, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spiess_biographien04_1796/125>, abgerufen am 24.11.2024.
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