hatte dort eben seine ganze Baarschaft ver- spielt, als die unglückliche Amalie ihn sah und fand. Daß ihm in diesen Umständen ihr Anblick angenehm war, wird jeder ohne Ver- sicherung glauben, wenn ich noch hinzu füge, daß er sie wirklich einst liebte, und sie nie ganz vergessen konnte. Seinem eignen Ge- ständnisse nach, führte er sie wirklich aus der Absicht nach --., um sie zu heurathen, als er aber dort anlangte, seine ehemalige Ge- liebte ihn mit voller und inniger Liebe em- pfing, äußerst sorgfältig forschte: ob er er- füllt habe, was er versprochen hatte, und mit empfindlicher Rache drohte, wenn er sie durch ungegründetes Versprechen am größern Glücke hindere, da ward sein falscher Ehr- geiz rege, er erdichtete eine lange Erzäh- lung, die sich damit schloß, daß sein Va- ter gestorben sei, und er erst in einigen Mon- den aus dem ansehnlichen Erbe die erforder- liche Summe erheben könne. Amaliens Gold
Biogr. d. W. 3. B. L
hatte dort eben ſeine ganze Baarſchaft ver- ſpielt, als die ungluͤckliche Amalie ihn ſah und fand. Daß ihm in dieſen Umſtaͤnden ihr Anblick angenehm war, wird jeder ohne Ver- ſicherung glauben, wenn ich noch hinzu fuͤge, daß er ſie wirklich einſt liebte, und ſie nie ganz vergeſſen konnte. Seinem eignen Ge- ſtaͤndniſſe nach, fuͤhrte er ſie wirklich aus der Abſicht nach —., um ſie zu heurathen, als er aber dort anlangte, ſeine ehemalige Ge- liebte ihn mit voller und inniger Liebe em- pfing, aͤußerſt ſorgfaͤltig forſchte: ob er er- fuͤllt habe, was er verſprochen hatte, und mit empfindlicher Rache drohte, wenn er ſie durch ungegruͤndetes Verſprechen am groͤßern Gluͤcke hindere, da ward ſein falſcher Ehr- geiz rege, er erdichtete eine lange Erzaͤh- lung, die ſich damit ſchloß, daß ſein Va- ter geſtorben ſei, und er erſt in einigen Mon- den aus dem anſehnlichen Erbe die erforder- liche Summe erheben koͤnne. Amaliens Gold
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hatte dort eben ſeine ganze Baarſchaft ver-
ſpielt, als die ungluͤckliche Amalie ihn ſah
und fand. Daß ihm in dieſen Umſtaͤnden ihr
Anblick angenehm war, wird jeder ohne Ver-
ſicherung glauben, wenn ich noch hinzu fuͤge,
daß er ſie wirklich einſt liebte, und ſie nie
ganz vergeſſen konnte. Seinem eignen Ge-
ſtaͤndniſſe nach, fuͤhrte er ſie wirklich aus der
Abſicht nach —., um ſie zu heurathen, als
er aber dort anlangte, ſeine ehemalige Ge-
liebte ihn mit voller und inniger Liebe em-
pfing, aͤußerſt ſorgfaͤltig forſchte: ob er er-
fuͤllt habe, was er verſprochen hatte, und
mit empfindlicher Rache drohte, wenn er ſie
durch ungegruͤndetes Verſprechen am groͤßern
Gluͤcke hindere, da ward ſein falſcher Ehr-
geiz rege, er erdichtete eine lange Erzaͤh-
lung, die ſich damit ſchloß, daß ſein Va-
ter geſtorben ſei, und er erſt in einigen Mon-
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Spiess, Christian Heinrich: Biographien der Wahnsinnigen. Bd. 3. Leipzig, 1796, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spiess_biographien03_1796/175>, abgerufen am 24.11.2024.
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