denn verdient oder verschuldet, daß sie sich ordentlich bemühen, mein armes Herz so grausam zu quälen?
Wirthin. Hab ich's nicht gedacht, mir's nicht vorgestellt, daß sie immer noch hintergangen und betrogen werden, so will ich nicht ehrlich sein! Also wissen sie wirklich noch nichts?
Amalie. Was soll ich denn wissen?
Wirthin. Was die ganze Stadt weiß, was sie am meisten betrift, und sie doch nicht erfahren haben. Aber sie werden auch tref- lich bewacht! -- -- Noch ruhen die schimpf- lichen Namen, mit welchen mich der Herr Offizier zu beehren beliebte, schwer auf mei- nem Herzen, ich dachte: Kommt Zeit, kommt Rath; sie wird's einst zu spät er- kennen, daß ich's gut mit ihr meinte!
denn verdient oder verſchuldet, daß ſie ſich ordentlich bemuͤhen, mein armes Herz ſo grauſam zu quaͤlen?
Wirthin. Hab ich's nicht gedacht, mir's nicht vorgeſtellt, daß ſie immer noch hintergangen und betrogen werden, ſo will ich nicht ehrlich ſein! Alſo wiſſen ſie wirklich noch nichts?
Amalie. Was ſoll ich denn wiſſen?
Wirthin. Was die ganze Stadt weiß, was ſie am meiſten betrift, und ſie doch nicht erfahren haben. Aber ſie werden auch tref- lich bewacht! — — Noch ruhen die ſchimpf- lichen Namen, mit welchen mich der Herr Offizier zu beehren beliebte, ſchwer auf mei- nem Herzen, ich dachte: Kommt Zeit, kommt Rath; ſie wird's einſt zu ſpaͤt er- kennen, daß ich's gut mit ihr meinte!
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denn verdient oder verſchuldet, daß ſie ſich
ordentlich bemuͤhen, mein armes Herz ſo
grauſam zu quaͤlen?
Wirthin. Hab ich's nicht gedacht,
mir's nicht vorgeſtellt, daß ſie immer noch
hintergangen und betrogen werden, ſo will
ich nicht ehrlich ſein! Alſo wiſſen ſie wirklich
noch nichts?
Amalie. Was ſoll ich denn wiſſen?
Wirthin. Was die ganze Stadt weiß,
was ſie am meiſten betrift, und ſie doch nicht
erfahren haben. Aber ſie werden auch tref-
lich bewacht! — — Noch ruhen die ſchimpf-
lichen Namen, mit welchen mich der Herr
Offizier zu beehren beliebte, ſchwer auf mei-
nem Herzen, ich dachte: Kommt Zeit,
kommt Rath; ſie wird's einſt zu ſpaͤt er-
kennen, daß ich's gut mit ihr meinte!
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Spiess, Christian Heinrich: Biographien der Wahnsinnigen. Bd. 3. Leipzig, 1796, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spiess_biographien03_1796/155>, abgerufen am 24.11.2024.
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