hersetzen, wenn sie nicht eine genaue Wiederho- lung desjenigen enthielte, was ich schon durch ihn selbst erzählen ließ. Nachdem er den hohen Lan- desständen genau erwiesen hat, daß er von Karl dem Vierten abstamme, verirrt er sich auf einmal in die Oberwelt, und spricht lange Zeit von die- ser, endlich kehrt er zurück, und macht billigere Bedingungen. Sollte, sagt er, etwann aus mei- ner gerechten Anforderung ein Krieg entstehen, so will ich in Gnaden davon abstehen, und bin's zu- frieden, wenn der künftige König mir das Pleiß- ner- und Egerland abtritt, welches Kaiser Al- brecht an den König Wenzel verpfändet hat, und das mir daher (wie? und warum? weis ich nicht) unstreitig zugehört. Will man mir, fährt er noch billiger fort, aber die Pfandsumme von fünfzig tausend Mark, nebst den vertagten Inter- essen, welche bis heutigen Tag eine Summe von einer Million, einmalhundert achtzig tausend Mark ausmachen, ohne Weigerung auszahlen, so begebe ich mich hiermit freiwillig aller meiner gerechten Ansprüche, und will meine übrigen Tage in Frie- de und Ruhe beschließen.
Keiner seiner Freunde wußte etwas von diesem kühnen Schritte, würde vielleicht auch in der Fol- ge nie etwas davon erfahren haben, wenn seine Schrift nicht die Aufmerksamkeit der Landesstelle erregt hätte. Sie schloß ganz natürlich auf Wahn- sinn, forderte aber doch Bericht, und befahl, den
herſetzen, wenn ſie nicht eine genaue Wiederho- lung desjenigen enthielte, was ich ſchon durch ihn ſelbſt erzaͤhlen ließ. Nachdem er den hohen Lan- desſtaͤnden genau erwieſen hat, daß er von Karl dem Vierten abſtamme, verirrt er ſich auf einmal in die Oberwelt, und ſpricht lange Zeit von die- ſer, endlich kehrt er zuruͤck, und macht billigere Bedingungen. Sollte, ſagt er, etwann aus mei- ner gerechten Anforderung ein Krieg entſtehen, ſo will ich in Gnaden davon abſtehen, und bin's zu- frieden, wenn der kuͤnftige Koͤnig mir das Pleiß- ner- und Egerland abtritt, welches Kaiſer Al- brecht an den Koͤnig Wenzel verpfaͤndet hat, und das mir daher (wie? und warum? weis ich nicht) unſtreitig zugehoͤrt. Will man mir, faͤhrt er noch billiger fort, aber die Pfandſumme von fuͤnfzig tauſend Mark, nebſt den vertagten Inter- eſſen, welche bis heutigen Tag eine Summe von einer Million, einmalhundert achtzig tauſend Mark ausmachen, ohne Weigerung auszahlen, ſo begebe ich mich hiermit freiwillig aller meiner gerechten Anſpruͤche, und will meine uͤbrigen Tage in Frie- de und Ruhe beſchließen.
Keiner ſeiner Freunde wußte etwas von dieſem kuͤhnen Schritte, wuͤrde vielleicht auch in der Fol- ge nie etwas davon erfahren haben, wenn ſeine Schrift nicht die Aufmerkſamkeit der Landesſtelle erregt haͤtte. Sie ſchloß ganz natuͤrlich auf Wahn- ſinn, forderte aber doch Bericht, und befahl, den
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herſetzen, wenn ſie nicht eine genaue Wiederho-
lung desjenigen enthielte, was ich ſchon durch ihn
ſelbſt erzaͤhlen ließ. Nachdem er den hohen Lan-
desſtaͤnden genau erwieſen hat, daß er von Karl
dem Vierten abſtamme, verirrt er ſich auf einmal
in die Oberwelt, und ſpricht lange Zeit von die-
ſer, endlich kehrt er zuruͤck, und macht billigere
Bedingungen. Sollte, ſagt er, etwann aus mei-
ner gerechten Anforderung ein Krieg entſtehen, ſo
will ich in Gnaden davon abſtehen, und bin's zu-
frieden, wenn der kuͤnftige Koͤnig mir das Pleiß-
ner- und Egerland abtritt, welches Kaiſer Al-
brecht an den Koͤnig Wenzel verpfaͤndet hat, und
das mir daher (wie? und warum? weis ich
nicht) unſtreitig zugehoͤrt. Will man mir, faͤhrt
er noch billiger fort, aber die Pfandſumme von
fuͤnfzig tauſend Mark, nebſt den vertagten Inter-
eſſen, welche bis heutigen Tag eine Summe von
einer Million, einmalhundert achtzig tauſend Mark
ausmachen, ohne Weigerung auszahlen, ſo begebe
ich mich hiermit freiwillig aller meiner gerechten
Anſpruͤche, und will meine uͤbrigen Tage in Frie-
de und Ruhe beſchließen.
Keiner ſeiner Freunde wußte etwas von dieſem
kuͤhnen Schritte, wuͤrde vielleicht auch in der Fol-
ge nie etwas davon erfahren haben, wenn ſeine
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erregt haͤtte. Sie ſchloß ganz natuͤrlich auf Wahn-
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Spiess, Christian Heinrich: Biographien der Wahnsinnigen. Bd. 1. Leipzig, 1796, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spiess_biographien01_1796/71>, abgerufen am 23.07.2024.
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