Felix schien für den Augenblick diesem freundlichen Wunsche nicht entsprechen zu können. Sein wirrer Blick irrte über den Kreis derer, die den Tisch um¬ standen und blieb auf Oswald haften.
"Sie da!" rief er plötzlich überlaut; "holen Sie mir doch einmal ein Glas Wein."
Oswald wurde erst, als die Augen Aller sich auf ihn wandten, inne, daß diese groben Worte an ihn gerichtet waren.
"Der Mensch scheint nicht hören zu können," rief Felix. "Sie sollen mir ein Glas Wein holen, ver¬ standen!"
"Ich glaube, ein Glas Wasser würde Ihnen dien¬ licher sein," sagte Oswald, ohne seine Stellung zu verändern, mit ruhiger, fester Stimme.
Es war so still in dem Zimmer geworden, daß man eine Nadel hätte fallen hören.
"Wie gefällt Ihnen das, meine Herren?" sagte Felix, um sich blickend; "mein Onkel hält sich eine allerliebste Sorte Bedienten, meinen Sie nicht?"
"Zeigen Sie ihm doch, wer Herr im Hause ist," sagte von Sylow.
"Oder lassen Sie ihn eine Stunde nachsitzen," meinte von Grieben.
Felix ſchien für den Augenblick dieſem freundlichen Wunſche nicht entſprechen zu können. Sein wirrer Blick irrte über den Kreis derer, die den Tiſch um¬ ſtanden und blieb auf Oswald haften.
„Sie da!“ rief er plötzlich überlaut; „holen Sie mir doch einmal ein Glas Wein.“
Oswald wurde erſt, als die Augen Aller ſich auf ihn wandten, inne, daß dieſe groben Worte an ihn gerichtet waren.
„Der Menſch ſcheint nicht hören zu können,“ rief Felix. „Sie ſollen mir ein Glas Wein holen, ver¬ ſtanden!“
„Ich glaube, ein Glas Waſſer würde Ihnen dien¬ licher ſein,“ ſagte Oswald, ohne ſeine Stellung zu verändern, mit ruhiger, feſter Stimme.
Es war ſo ſtill in dem Zimmer geworden, daß man eine Nadel hätte fallen hören.
„Wie gefällt Ihnen das, meine Herren?“ ſagte Felix, um ſich blickend; „mein Onkel hält ſich eine allerliebſte Sorte Bedienten, meinen Sie nicht?“
„Zeigen Sie ihm doch, wer Herr im Hauſe iſt,“ ſagte von Sylow.
„Oder laſſen Sie ihn eine Stunde nachſitzen,“ meinte von Grieben.
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Felix ſchien für den Augenblick dieſem freundlichen
Wunſche nicht entſprechen zu können. Sein wirrer
Blick irrte über den Kreis derer, die den Tiſch um¬
ſtanden und blieb auf Oswald haften.
„Sie da!“ rief er plötzlich überlaut; „holen Sie
mir doch einmal ein Glas Wein.“
Oswald wurde erſt, als die Augen Aller ſich auf
ihn wandten, inne, daß dieſe groben Worte an ihn
gerichtet waren.
„Der Menſch ſcheint nicht hören zu können,“ rief
Felix. „Sie ſollen mir ein Glas Wein holen, ver¬
ſtanden!“
„Ich glaube, ein Glas Waſſer würde Ihnen dien¬
licher ſein,“ ſagte Oswald, ohne ſeine Stellung zu
verändern, mit ruhiger, feſter Stimme.
Es war ſo ſtill in dem Zimmer geworden, daß
man eine Nadel hätte fallen hören.
„Wie gefällt Ihnen das, meine Herren?“ ſagte
Felix, um ſich blickend; „mein Onkel hält ſich eine
allerliebſte Sorte Bedienten, meinen Sie nicht?“
„Zeigen Sie ihm doch, wer Herr im Hauſe iſt,“
ſagte von Sylow.
„Oder laſſen Sie ihn eine Stunde nachſitzen,“
meinte von Grieben.
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Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 4. Berlin, 1861, S. 272. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spielhagen_problematische04_1861/282>, abgerufen am 23.07.2024.
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