"Das müssen wir ihm doch erzählen. Weißt Du nicht, wo er ist?"
"Er sagte vorhin, das Tanzen langweile ihn; er wollte zu den Spielern gehen. Barnewitz hat, glaube ich, eine Bank aufgelegt. Wir können auch hin; es wird nicht mehr getanzt vor Tische. Es ist gerade noch Zeit, ein paar Louis zu gewinnen. Kommst Du mit?"
"Natürlich."
Emilie von Breesen hatte die Unterredung der Beiden aus der Ferne beobachtet. Sie sah, wie sie lachend, Arm in Arm, den Saal verließen. Auch Oswald sah sie nicht mehr. Eine entsetzliche Angst ergriff sie. Sie hatte in ihrer eifersüchtigen Wuth zuerst Oswald's Namen mit dem Helenen's in Ver¬ bindung gebracht; sie hatte, sich an Oswald zu rächen, schon vor einigen Tagen Felix die Entdeckung, die sie gemacht zu haben glaubte, mitgetheilt. Sie hatte heute Abend wieder davon angefangen, um den geistlosen Neckereien Cloten's ein Ende zu machen. Jetzt erst merkte sie, daß sie zu weit ge¬
„Haſt Du geſehen, Cloten?“
„Na ob!“
„Es iſt ein wahrer Scandal.“
„Ich bedaure nur den armen Felix.“
„Das müſſen wir ihm doch erzählen. Weißt Du nicht, wo er iſt?“
„Er ſagte vorhin, das Tanzen langweile ihn; er wollte zu den Spielern gehen. Barnewitz hat, glaube ich, eine Bank aufgelegt. Wir können auch hin; es wird nicht mehr getanzt vor Tiſche. Es iſt gerade noch Zeit, ein paar Louis zu gewinnen. Kommſt Du mit?“
„Natürlich.“
Emilie von Breeſen hatte die Unterredung der Beiden aus der Ferne beobachtet. Sie ſah, wie ſie lachend, Arm in Arm, den Saal verließen. Auch Oswald ſah ſie nicht mehr. Eine entſetzliche Angſt ergriff ſie. Sie hatte in ihrer eiferſüchtigen Wuth zuerſt Oswald's Namen mit dem Helenen's in Ver¬ bindung gebracht; ſie hatte, ſich an Oswald zu rächen, ſchon vor einigen Tagen Felix die Entdeckung, die ſie gemacht zu haben glaubte, mitgetheilt. Sie hatte heute Abend wieder davon angefangen, um den geiſtloſen Neckereien Cloten's ein Ende zu machen. Jetzt erſt merkte ſie, daß ſie zu weit ge¬
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„Haſt Du geſehen, Cloten?“
„Na ob!“
„Es iſt ein wahrer Scandal.“
„Ich bedaure nur den armen Felix.“
„Das müſſen wir ihm doch erzählen. Weißt Du
nicht, wo er iſt?“
„Er ſagte vorhin, das Tanzen langweile ihn; er
wollte zu den Spielern gehen. Barnewitz hat, glaube
ich, eine Bank aufgelegt. Wir können auch hin; es
wird nicht mehr getanzt vor Tiſche. Es iſt gerade
noch Zeit, ein paar Louis zu gewinnen. Kommſt
Du mit?“
„Natürlich.“
Emilie von Breeſen hatte die Unterredung der
Beiden aus der Ferne beobachtet. Sie ſah, wie ſie
lachend, Arm in Arm, den Saal verließen. Auch
Oswald ſah ſie nicht mehr. Eine entſetzliche Angſt
ergriff ſie. Sie hatte in ihrer eiferſüchtigen Wuth
zuerſt Oswald's Namen mit dem Helenen's in Ver¬
bindung gebracht; ſie hatte, ſich an Oswald zu rächen,
ſchon vor einigen Tagen Felix die Entdeckung,
die ſie gemacht zu haben glaubte, mitgetheilt. Sie
hatte heute Abend wieder davon angefangen, um
den geiſtloſen Neckereien Cloten's ein Ende zu
machen. Jetzt erſt merkte ſie, daß ſie zu weit ge¬
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Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 4. Berlin, 1861, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spielhagen_problematische04_1861/275>, abgerufen am 23.07.2024.
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