Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 4. Berlin, 1861.die schönen ernsten Züge. Sie winkte ihm mit den "Wie geht es Bruno?" "Danke! besser; er wollte schlafen." "Bleiben Sie hier?" "Nein; ich werde bald wieder hinaufgehen." "Grüßen Sie Bruno -- und hier! nehmen Sie Helene nahm eine Rosenknospe aus dem Bouquet, Im nächsten Moment stand ein anderes Paar auf "Hast Du Deinen alten Anbeter nicht gesehen, Emilie?" sagte Cloten. "Wen?" "Dort drüben, den Doctor Stein. Er stand vorhin "Ach da! -- meinen alten Anbeter? Du bist wol die ſchönen ernſten Züge. Sie winkte ihm mit den „Wie geht es Bruno?“ „Danke! beſſer; er wollte ſchlafen.“ „Bleiben Sie hier?“ „Nein; ich werde bald wieder hinaufgehen.“ „Grüßen Sie Bruno — und hier! nehmen Sie Helene nahm eine Roſenknoſpe aus dem Bouquet, Im nächſten Moment ſtand ein anderes Paar auf „Haſt Du Deinen alten Anbeter nicht geſehen, Emilie?“ ſagte Cloten. „Wen?“ „Dort drüben, den Doctor Stein. Er ſtand vorhin „Ach da! — meinen alten Anbeter? Du biſt wol <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0273" n="263"/> die ſchönen ernſten Züge. Sie winkte ihm mit den<lb/> Augen zu ſich heran.</p><lb/> <p>„Wie geht es Bruno?“</p><lb/> <p>„Danke! beſſer; er wollte ſchlafen.“</p><lb/> <p>„Bleiben Sie hier?“</p><lb/> <p>„Nein; ich werde bald wieder hinaufgehen.“</p><lb/> <p>„Grüßen Sie Bruno — und hier! nehmen Sie<lb/> ihm dieſe Roſenknoſpe mit.“</p><lb/> <p>Helene nahm eine Roſenknoſpe aus dem Bouquet,<lb/> welches ſie in der Hand trug, und gab ſie Oswald,<lb/> der ſie mit einer Verbeugung entgegennahm. Er be¬<lb/> merkte, daß von Sylow's Aufmerkſamkeit ſich plötz¬<lb/> lich von den Kronenleuchtern abgewandt hatte, und<lb/> daß die Augen des jungen Edelmannes mit einem<lb/> Ausdruck, der ihm durchaus nicht gefiel, auf ihm<lb/> hafteten.</p><lb/> <p>Im nächſten Moment ſtand ein anderes Paar auf<lb/> der Stelle.</p><lb/> <p>„Haſt Du Deinen alten Anbeter nicht geſehen,</p><lb/> <p>Emilie?“ ſagte Cloten.</p><lb/> <p>„Wen?“</p><lb/> <p>„Dort drüben, den Doctor Stein. Er ſtand vorhin<lb/> dicht hinter uns.“</p><lb/> <p>„Ach da! — meinen alten Anbeter? Du biſt wol<lb/> toll, Arthur!“<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [263/0273]
die ſchönen ernſten Züge. Sie winkte ihm mit den
Augen zu ſich heran.
„Wie geht es Bruno?“
„Danke! beſſer; er wollte ſchlafen.“
„Bleiben Sie hier?“
„Nein; ich werde bald wieder hinaufgehen.“
„Grüßen Sie Bruno — und hier! nehmen Sie
ihm dieſe Roſenknoſpe mit.“
Helene nahm eine Roſenknoſpe aus dem Bouquet,
welches ſie in der Hand trug, und gab ſie Oswald,
der ſie mit einer Verbeugung entgegennahm. Er be¬
merkte, daß von Sylow's Aufmerkſamkeit ſich plötz¬
lich von den Kronenleuchtern abgewandt hatte, und
daß die Augen des jungen Edelmannes mit einem
Ausdruck, der ihm durchaus nicht gefiel, auf ihm
hafteten.
Im nächſten Moment ſtand ein anderes Paar auf
der Stelle.
„Haſt Du Deinen alten Anbeter nicht geſehen,
Emilie?“ ſagte Cloten.
„Wen?“
„Dort drüben, den Doctor Stein. Er ſtand vorhin
dicht hinter uns.“
„Ach da! — meinen alten Anbeter? Du biſt wol
toll, Arthur!“
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Zitationshilfe: | Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 4. Berlin, 1861, S. 263. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spielhagen_problematische04_1861/273>, abgerufen am 23.07.2024. |