ben und Deine Tante eröffnen den Zug. Sie wollten hier an unserem Fenster vorüber, aber der Baron, der mit der Gräfin Grieben folgt, bedeutet ihnen den an¬ deren Weg einzuschlagen. Die ersten Paare verschwin¬ den schon wieder; aber immer neue Paare tauchen auf."
"Ist Helene schon vorüber? fragte Bruno, sich in die Höhe stemmend.
"Nein, noch nicht."
"O, daß ich nicht aus dem Bette kann!" rief Bruno, von der Anstrengung und dem heftiger ge¬ wordenen Schmerz ermattet zurücksinkend.
"Da ist sie!"
"Doch nicht mit Felix?"
"Nein, mit einem jungen Mann, den ich noch gar nicht gesehen habe."
"Gleichviel," sagte Bruno; "mit Allen, nur nicht mit Felix."
"Jetzt sind die Letzten vorüber;" sagte Oswald, sich wieder zu Bruno ans Bett setzend.
Bruno's Unruhe schien durch diese directe Erwäh¬ nung Helenens, die Beide, wie auf Verabredung, seit dem Morgen vermieden hatten, erhöht. Er fing wie¬ der an von Helene zu sprechen. Oswald sollte ihm erzählen, was sie angehabt, ob sie schön, sehr schön ausgesehen habe, viel schöner als alle übrigen Damen?
ben und Deine Tante eröffnen den Zug. Sie wollten hier an unſerem Fenſter vorüber, aber der Baron, der mit der Gräfin Grieben folgt, bedeutet ihnen den an¬ deren Weg einzuſchlagen. Die erſten Paare verſchwin¬ den ſchon wieder; aber immer neue Paare tauchen auf.“
„Iſt Helene ſchon vorüber? fragte Bruno, ſich in die Höhe ſtemmend.
„Nein, noch nicht.“
„O, daß ich nicht aus dem Bette kann!“ rief Bruno, von der Anſtrengung und dem heftiger ge¬ wordenen Schmerz ermattet zurückſinkend.
„Da iſt ſie!“
„Doch nicht mit Felix?“
„Nein, mit einem jungen Mann, den ich noch gar nicht geſehen habe.“
„Gleichviel,“ ſagte Bruno; „mit Allen, nur nicht mit Felix.“
„Jetzt ſind die Letzten vorüber;“ ſagte Oswald, ſich wieder zu Bruno ans Bett ſetzend.
Bruno's Unruhe ſchien durch dieſe directe Erwäh¬ nung Helenens, die Beide, wie auf Verabredung, ſeit dem Morgen vermieden hatten, erhöht. Er fing wie¬ der an von Helene zu ſprechen. Oswald ſollte ihm erzählen, was ſie angehabt, ob ſie ſchön, ſehr ſchön ausgeſehen habe, viel ſchöner als alle übrigen Damen?
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ben und Deine Tante eröffnen den Zug. Sie wollten
hier an unſerem Fenſter vorüber, aber der Baron, der
mit der Gräfin Grieben folgt, bedeutet ihnen den an¬
deren Weg einzuſchlagen. Die erſten Paare verſchwin¬
den ſchon wieder; aber immer neue Paare tauchen auf.“
„Iſt Helene ſchon vorüber? fragte Bruno, ſich in
die Höhe ſtemmend.
„Nein, noch nicht.“
„O, daß ich nicht aus dem Bette kann!“ rief
Bruno, von der Anſtrengung und dem heftiger ge¬
wordenen Schmerz ermattet zurückſinkend.
„Da iſt ſie!“
„Doch nicht mit Felix?“
„Nein, mit einem jungen Mann, den ich noch gar
nicht geſehen habe.“
„Gleichviel,“ ſagte Bruno; „mit Allen, nur nicht
mit Felix.“
„Jetzt ſind die Letzten vorüber;“ ſagte Oswald,
ſich wieder zu Bruno ans Bett ſetzend.
Bruno's Unruhe ſchien durch dieſe directe Erwäh¬
nung Helenens, die Beide, wie auf Verabredung, ſeit
dem Morgen vermieden hatten, erhöht. Er fing wie¬
der an von Helene zu ſprechen. Oswald ſollte ihm
erzählen, was ſie angehabt, ob ſie ſchön, ſehr ſchön
ausgeſehen habe, viel ſchöner als alle übrigen Damen?
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Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 4. Berlin, 1861, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spielhagen_problematische04_1861/264>, abgerufen am 23.07.2024.
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