nicht entbrechen zu sagen: Dies ist der Finger des Herrn."
"Wie wär's mit einer Partie Kegel, Herr Pastor?" sagte Felix, der in der offenen Thür gestanden und nicht zugehört hatte.
"Mit Vergnügen," rief der Pastor, "auf diese Kugeln verstehe ich mich. Ich war meiner Zeit in Grünwald ein famoser Kegelschütze."
"Nach dem Kaffee, lieber Felix," sagte die Baro¬ nin; "ich habe noch mit dem Pastor über einige ernste Dinge zu sprechen. -- Ist es nicht entsetzlich, lieber Pastor Jäger, daß wir den Zögling eines so abscheu¬ lichen Menschen in unserem stillen Hause haben? daß ich die unschuldige Seele meines Kindes solchen Hän¬ den anvertrauen soll? Um Himmelswillen rathen Sie mir, wie werde ich den Menschen auf eine passende Weise wieder los?"
"Sie können ihn nicht ohne Weiteres fortschicken?"
"Wir haben uns gegenseitig auf vier Jahre ver¬ bindlich gemacht, und wenn wir nun also --"
"Ich versteh', ich verstehe," sagte der Pastor, der Anna-Maria's Geiz sehr wol kannte; "hm, hm! wir müßten einen Grund haben, hm, hm! Ja, ja, das kann uns helfen: es ist jetzt eine Verordnung vorbe¬
nicht entbrechen zu ſagen: Dies iſt der Finger des Herrn.“
„Wie wär's mit einer Partie Kegel, Herr Paſtor?“ ſagte Felix, der in der offenen Thür geſtanden und nicht zugehört hatte.
„Mit Vergnügen,“ rief der Paſtor, „auf dieſe Kugeln verſtehe ich mich. Ich war meiner Zeit in Grünwald ein famoſer Kegelſchütze.“
„Nach dem Kaffee, lieber Felix,“ ſagte die Baro¬ nin; „ich habe noch mit dem Paſtor über einige ernſte Dinge zu ſprechen. — Iſt es nicht entſetzlich, lieber Paſtor Jäger, daß wir den Zögling eines ſo abſcheu¬ lichen Menſchen in unſerem ſtillen Hauſe haben? daß ich die unſchuldige Seele meines Kindes ſolchen Hän¬ den anvertrauen ſoll? Um Himmelswillen rathen Sie mir, wie werde ich den Menſchen auf eine paſſende Weiſe wieder los?“
„Sie können ihn nicht ohne Weiteres fortſchicken?“
„Wir haben uns gegenſeitig auf vier Jahre ver¬ bindlich gemacht, und wenn wir nun alſo —“
„Ich verſteh', ich verſtehe,“ ſagte der Paſtor, der Anna-Maria's Geiz ſehr wol kannte; „hm, hm! wir müßten einen Grund haben, hm, hm! Ja, ja, das kann uns helfen: es iſt jetzt eine Verordnung vorbe¬
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nicht entbrechen zu ſagen: Dies iſt der Finger des
Herrn.“
„Wie wär's mit einer Partie Kegel, Herr Paſtor?“
ſagte Felix, der in der offenen Thür geſtanden und
nicht zugehört hatte.
„Mit Vergnügen,“ rief der Paſtor, „auf dieſe
Kugeln verſtehe ich mich. Ich war meiner Zeit in
Grünwald ein famoſer Kegelſchütze.“
„Nach dem Kaffee, lieber Felix,“ ſagte die Baro¬
nin; „ich habe noch mit dem Paſtor über einige ernſte
Dinge zu ſprechen. — Iſt es nicht entſetzlich, lieber
Paſtor Jäger, daß wir den Zögling eines ſo abſcheu¬
lichen Menſchen in unſerem ſtillen Hauſe haben? daß
ich die unſchuldige Seele meines Kindes ſolchen Hän¬
den anvertrauen ſoll? Um Himmelswillen rathen Sie
mir, wie werde ich den Menſchen auf eine paſſende
Weiſe wieder los?“
„Sie können ihn nicht ohne Weiteres fortſchicken?“
„Wir haben uns gegenſeitig auf vier Jahre ver¬
bindlich gemacht, und wenn wir nun alſo —“
„Ich verſteh', ich verſtehe,“ ſagte der Paſtor, der
Anna-Maria's Geiz ſehr wol kannte; „hm, hm! wir
müßten einen Grund haben, hm, hm! Ja, ja, das
kann uns helfen: es iſt jetzt eine Verordnung vorbe¬
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Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 4. Berlin, 1861, S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spielhagen_problematische04_1861/180>, abgerufen am 16.07.2024.
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