Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 4. Berlin, 1861."Nun, ein wenig; ich will sagen so viel wie gar "Du kannst jetzt, in Deiner Eigenschaft als Pro¬ "Ich würde indessen Ihrem Herrn Gemal rathen, "Gewiß, gewiß!" rief der Pastor aufspringend; Der Pastor war etwas blaß geworden; aus seiner "Willst Du nicht doch lieber bleiben?" sagte Pri¬ „Nun, ein wenig; ich will ſagen ſo viel wie gar „Du kannſt jetzt, in Deiner Eigenſchaft als Pro¬ „Ich würde indeſſen Ihrem Herrn Gemal rathen, „Gewiß, gewiß!“ rief der Paſtor aufſpringend; Der Paſtor war etwas blaß geworden; aus ſeiner „Willſt Du nicht doch lieber bleiben?“ ſagte Pri¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0176" n="166"/> <p>„Nun, ein wenig; ich will ſagen ſo viel wie gar<lb/> nicht. Ich war früher wol auf der Haſen- und<lb/> Hühnerjagd nicht ganz unglücklich — <hi rendition="#aq">omen in nomine</hi>,<lb/> ha, ha, ha! — aber ſeitdem das Conſiſtorium ſich<lb/> ſehr energiſch gegen dieſe lärmenden Vergnügungen<lb/> ausgeſprochen hat, liegt „das Eiſen müßig in der<lb/> Halle;“ um mit dem Dichter zu ſprechen.</p><lb/> <p>„Du kannſt jetzt, in Deiner Eigenſchaft als Pro¬<lb/> feſſor, der edlen Waidmannskunſt wol wieder obliegen,<lb/> Jäger;“ ſagte Primula. „Ha, ich denke es mir herr¬<lb/> lich, ſo mit vorgeſtreckter Piſtole einem Wildſchweine<lb/> gegenüberzutreten . . .“</p><lb/> <p>„Ich würde indeſſen Ihrem Herrn Gemal rathen,<lb/> ſich zu dieſer Jagd mit einer Büchsflinte, und wo<lb/> möglich auch einem Hirſchfänger zu verſehen,“ ſagte<lb/> Felix lachend; „aber im Ernſt, Herr Profeſſor, wollen<lb/> Sie ein wenig mit mir nach der Scheibe ſchießen.“</p><lb/> <p>„Gewiß, gewiß!“ rief der Paſtor aufſpringend;<lb/> „ich ſtehe zu Ihren Dienſten, zu Ihren Dienſten.“</p><lb/> <p>Der Paſtor war etwas blaß geworden; aus ſeiner<lb/> Aufregung zu ſchließen, hätte man glauben ſollen, es<lb/> handle ſich um ein Duell auf Leben und Tod.</p><lb/> <p>„Willſt Du nicht doch lieber bleiben?“ ſagte Pri¬<lb/> mula, welcher plötzlich die Sache in einem ſehr be¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [166/0176]
„Nun, ein wenig; ich will ſagen ſo viel wie gar
nicht. Ich war früher wol auf der Haſen- und
Hühnerjagd nicht ganz unglücklich — omen in nomine,
ha, ha, ha! — aber ſeitdem das Conſiſtorium ſich
ſehr energiſch gegen dieſe lärmenden Vergnügungen
ausgeſprochen hat, liegt „das Eiſen müßig in der
Halle;“ um mit dem Dichter zu ſprechen.
„Du kannſt jetzt, in Deiner Eigenſchaft als Pro¬
feſſor, der edlen Waidmannskunſt wol wieder obliegen,
Jäger;“ ſagte Primula. „Ha, ich denke es mir herr¬
lich, ſo mit vorgeſtreckter Piſtole einem Wildſchweine
gegenüberzutreten . . .“
„Ich würde indeſſen Ihrem Herrn Gemal rathen,
ſich zu dieſer Jagd mit einer Büchsflinte, und wo
möglich auch einem Hirſchfänger zu verſehen,“ ſagte
Felix lachend; „aber im Ernſt, Herr Profeſſor, wollen
Sie ein wenig mit mir nach der Scheibe ſchießen.“
„Gewiß, gewiß!“ rief der Paſtor aufſpringend;
„ich ſtehe zu Ihren Dienſten, zu Ihren Dienſten.“
Der Paſtor war etwas blaß geworden; aus ſeiner
Aufregung zu ſchließen, hätte man glauben ſollen, es
handle ſich um ein Duell auf Leben und Tod.
„Willſt Du nicht doch lieber bleiben?“ ſagte Pri¬
mula, welcher plötzlich die Sache in einem ſehr be¬
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