Hände reibend; "ja, ja! unverhofft kommt oft, und gehofft kommt auch wol einmal. Als meine letzte größere Schrift, in welcher ich den eigentlichen Wort¬ laut des Titels eines verloren gegangenen Werkes des Kirchenvaters Philochrysos bis zur Evidenz nachwies, in allen kritischen Journalen eine so -- ich darf wol sagen -- außerordentliche Anerkennung fand, konnte ich den Erfolg mit ziemlicher Gewißheit zum voraus angeben."
"Wann werden Sie uns denn nun verlassen?"
"Nun zu Michaelis spätestens; wahrscheinlich aber noch früher; ich werde für das Wintersemester drei private Vorlesungen, eine publice und gratis, und endlich eine über die verloren gegangenen Schriften des Philochryses, privatissime und gratis ankün¬ digen."
"Du nimmst Dir zu viel vor, Jäger, zu viel!" hauchte Primula in zärtlichen Tönen: "o, diese Männer, diese Männer! jeder Einzelne ist ein Prometheus, der den Himmel stürmen möchte."
"Wer hat mich denn zu meinem kühnen Streben begeistert, wenn nicht Du?" sagte der Pastor, Pri¬ mula dankbar die Hand drückend.
"Schießen Sie mit der Pistole?" fragte Felix, um dem Gespräch eine andere Wendung zu geben.
Hände reibend; „ja, ja! unverhofft kommt oft, und gehofft kommt auch wol einmal. Als meine letzte größere Schrift, in welcher ich den eigentlichen Wort¬ laut des Titels eines verloren gegangenen Werkes des Kirchenvaters Philochryſos bis zur Evidenz nachwies, in allen kritiſchen Journalen eine ſo — ich darf wol ſagen — außerordentliche Anerkennung fand, konnte ich den Erfolg mit ziemlicher Gewißheit zum voraus angeben.“
„Wann werden Sie uns denn nun verlaſſen?“
„Nun zu Michaelis ſpäteſtens; wahrſcheinlich aber noch früher; ich werde für das Winterſemeſter drei private Vorleſungen, eine publice und gratis, und endlich eine über die verloren gegangenen Schriften des Philochryſes, privatissime und gratis ankün¬ digen.“
„Du nimmſt Dir zu viel vor, Jäger, zu viel!“ hauchte Primula in zärtlichen Tönen: „o, dieſe Männer, dieſe Männer! jeder Einzelne iſt ein Prometheus, der den Himmel ſtürmen möchte.“
„Wer hat mich denn zu meinem kühnen Streben begeiſtert, wenn nicht Du?“ ſagte der Paſtor, Pri¬ mula dankbar die Hand drückend.
„Schießen Sie mit der Piſtole?“ fragte Felix, um dem Geſpräch eine andere Wendung zu geben.
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Hände reibend; „ja, ja! unverhofft kommt oft, und
gehofft kommt auch wol einmal. Als meine letzte
größere Schrift, in welcher ich den eigentlichen Wort¬
laut des Titels eines verloren gegangenen Werkes des
Kirchenvaters Philochryſos bis zur Evidenz nachwies,
in allen kritiſchen Journalen eine ſo — ich darf wol
ſagen — außerordentliche Anerkennung fand, konnte
ich den Erfolg mit ziemlicher Gewißheit zum voraus
angeben.“
„Wann werden Sie uns denn nun verlaſſen?“
„Nun zu Michaelis ſpäteſtens; wahrſcheinlich aber
noch früher; ich werde für das Winterſemeſter drei
private Vorleſungen, eine publice und gratis, und
endlich eine über die verloren gegangenen Schriften
des Philochryſes, privatissime und gratis ankün¬
digen.“
„Du nimmſt Dir zu viel vor, Jäger, zu viel!“
hauchte Primula in zärtlichen Tönen: „o, dieſe Männer,
dieſe Männer! jeder Einzelne iſt ein Prometheus, der
den Himmel ſtürmen möchte.“
„Wer hat mich denn zu meinem kühnen Streben
begeiſtert, wenn nicht Du?“ ſagte der Paſtor, Pri¬
mula dankbar die Hand drückend.
„Schießen Sie mit der Piſtole?“ fragte Felix, um
dem Geſpräch eine andere Wendung zu geben.
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Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 4. Berlin, 1861, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spielhagen_problematische04_1861/175>, abgerufen am 16.07.2024.
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